Kapitel 34 - Deal

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Keine Sekunde später wurde ich wieder am Arm gepackt und nach draußen gezerrt. "Lass mich los!" Ich sträubte mich gegen den dunkelhaarigen Jungen, zwecklos.

"Warrington", schaltete sich Draco endlich ein. "Ich übernehme das schon."
Ich wurde augenblicklich losgelassen, bemerkte allerdings den skeptischen Blick, den Warrington Draco zuwarf. Nun war Draco derjenige, der meinen Arm zu fassen bekam und ich versuchte mich auch aus seinem Griff zu befreien. Wieder zwecklos.

"Was hast du mit ihr vor?", fragte er argwöhnisch.

Draco zuckte gelassen mit den Schultern und zog mich in Richtung des Ausganges. "Ich finde als Vertrauensschüler sollte ich derjenige sein, der sie bei Snape ausliefert", erklärte er und zog die Steinmauer grinsend hinter sich zu.

Zurück auf dem Korridor bekam ich sofort wieder die kühle Luft zu spüren, hatte allerdings nicht viel Zeit mich damit zu beschäftigen, da mich Draco zielstrebig hinter sich herzog.
Mich überkam es ein wenig mit der Angst, als ich seinen angespannten Kiefer bemerkte und sich sein Griff um mich verstärkte.

"Lass mich los", winselte ich und wollte mich von ihm losreißen. Er war allerdings zu stark. Oder ich war einfach noch zu betrunken.
Als er bemerkte, dass ich mich zu wehren begann, legte er endlich einen Halt ein. Er sah mich zornig an, hatte mein Handgelenk, jedoch noch immer fest in seinem Griff.

"Was zum Teufel denkst du dir dabei?", fragte er mich aufgeladen.

"Was zum Teufel denkst du dir dabei?", konterte ich, woraufhin er mich nur verwirrt ansah.

"Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer was du von mir willst, Clark. Aber egal was du wieder für Probleme hast, es wird deine Aktion hier sicherlich nicht rechtfertigen können", meinte er erbost und ließ endlich mein schon schmerzendes Handgelenk los, da er sich frustriert über sein Gesicht fuhr.

"Warum bist du so ein Arsch?", jammerte ich und klammerte mich an seiner Jacke fest.

Stirnrunzelnd sah er mich an. "Sag mal, hast du was getrunken?"

Unwillentlich fing ich an zu kichern und lehnte meine Stirn gegen seine Brust. Als ich mich wieder beruhigt hatte, blickte ich ihn wieder direkt an. "Das spielt jetzt nicht zur Sache", sagte ich bestimmt, musste am Schluss jedoch wieder grinsen.
Draco seufzte einmal, es schien als würde er ein wenig erweichen. Ein gutes Zeichen.

"Gott, du bist ja fast noch nerviger wenn du betrunken bist", stellte er fest und schüttelte dabei schnaubend den Kopf.

Verletzt über seine Worte stieß ich ihn von mir weg und verschränkte die Arme vor der Brust. 
"Und du bist immer ein Arschloch, egal in welchem Zustand!"

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Draco mich an, fast schon herausfordernd. 
"Warum stellst du so viel auf den Kopf, damit wir uns einen schönen Abend in Hogsmeade machen können und benimmst dich keine 24 Stunden später wieder wie ein Doofmann?"

Ich war wirklich ein emotionales Wrack. Mir war zu weinen zu mute, gleichzeitig war ich richtig wütend auf Draco und während dem Ganzen musste ich mir wirklich das Lachen verkneifen, als ich bemerkte, wie Dracos Mundwinkel zuckten, als wollte er ebenso losprusten. 

"Doofmann?", fragte er amüsiert. 

"Ja, du hast mich schon richtig verstanden", giftete ich und schmollte anschließend. "Ich will jetzt endlich Klartext", forderte ich ernster als zuvor. Mein Kopf tat mir schrecklich weh, mir war schlecht und kalt. Ich wollte das nur noch so schnell wie möglich hinter mich bringen.

"Bild ich mir das nur ein oder ist etwas anders zwischen uns?", erkundigte ich mich. Ich  schüttelte den Kopf und verbesserte meine Frage. "Meinst du es ernst mit mir oder verarscht du mich nur?"

Draco wirkte ein wenig verunsichert, grinste dann aber wieder. 
"Clark-", fing er an, doch unterbrach sich selbst mit einem Räuspern. "Jane, ist das deine Art mir zu sagen, dass du auf mich stehst?"

Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht. Ich wusste mir nicht anders zu helfen und drehte mich deshalb um, um meinen heißen Schädel gegen die kühle Wand zu pressen. 

"Du bist wirklich unöglich", nörgelte ich und drehte mich wieder zu ihm. "Nur weil du denkst, dass du unwiderstehlich bist, heißt das noch lange nicht, dass ich auf dich stehe."

Daraufhin lachte er auf. "Dann klär mich mal auf.  Wenn du deswegen nicht auf mich stehst, weshalb dann?"

Dieses mal war ich es, die ihren Kiefer vor Wut anspannte. "Wieso musst du alles immer so hindrehen, dass es dir passt?"

"Wieso kannst du nicht einfach zugeben, dass du auf mich stehst?", konterte er siegessicher.
"Sonst wärst du jetzt schließlich nicht hier, nicht?"

Frustriert lehnte ich mich mit dem Rücken an der Wand an und seufzte entnervt auf. 
Dieses Gespräch bereitete mir wirklich zunehmend mehr Kopfschmerzen. 
Wieso war er nur so ein Sturkopf?

"Ich bin hier, weil ich wissen will, weshalb du dich so scheiße verhalten hast vorhin", legte ich dar. 

Dracos Grinsen verschwand und er wirkte mit einem male ernster. Endlich. Ich hoffte inständig, dass wir endlich voran kommen würden mit dieser Unterhaltung.

"Mir gefällt einfach nicht, dass du dich mir widersetzt hast", meinte er gleichgültig. 

Also war er wirklich nur so mies drauf, weil ich mich mit Will ausgesprochen hatte?
Ich runzelte nachdenklich die Stirn. "Seit wann bist du in der Position mir vorzuschreiben, was ich darf und was nicht?", wunderte ich mich. 

Ich beäugte ihn skeptisch. War er wirklich so drauf, weil einmal etwas nicht nach seiner Pfeife tanzte oder war er etwa doch eifersüchtig?

"Sag mal, kann es sein dass du auf mich stehst?", sprach ich einfach meine Gedanken aus. 

Ich war mir nicht sicher, ob mir meine Augen streiche spielten, weil ich noch so beschwipst war, aber ich bildete mir für einen Moment ein, dass es fast danach aussah, als hätte ich Draco ertappt. Allerdings schüttelte er dies schnell ab und zeigte sich wieder gelassen und ungerührt von der ganzen Sache. 

"Unsinn", sagte er ernst. 
Darauf nickte ich aufgeregt. "Du hast es selbst gesagt!", stellte ich stürmisch fest. "Du hast gesagt, dass ich dich wahnsinnig mache. Ist das deine Art mir zu sagen, dass du auf mich stehst?"

Sein Schweigen fasste ich als eine eindeutige Antwort auf. In meinem Bauch fing es daraufhin unglaublich an zu kribbeln. Also verarschte er mich womöglich doch nicht. 

"Wenn du dann fertig wärst mit deinen lächerlichen Anschuldigungen, würde ich liebend gerne wieder auf meine Geburtstagsfeier gehen", brummte er angespannt. 

Weil ich nicht wollte, dass er geht und mich meine Erleuchtung so aufheiterte und weil ich noch immer nicht ganz nüchtern war, zog ich ihn an seiner Jacke an mich heran und küsste ihn. 
Er erwiderte den Kuss erst zögernd. Wahrscheinlich hatte ihn das gerade so ziemlich aus der Bahn geworfen. Ich kann es ihm nicht verübeln. Ich bin auch ein wenig überrascht von meinem Handeln ausgelöst von meinem Gefühlsausbruch im Inneren. 
In meinem Bauch explodierten tausend Feuerwerkskörper und die Stellen meines Körpers, die seinen berührten kribbelten unglaublich. 

Als er sich schon viel zu früh wieder von mir löste, mussten wir beide nach Atem ringen. Verschmitzt grinste ich bis über beide Ohren, was dazu führte, dass er sich ein Lächeln verkneifen musste. 

"Lass uns einen Deal machen", durchbrach ich als erstes die Stille. "So wie es ständig zwischen und abläuft, kann es nicht weiter gehen. Also, lass es uns in den Ferien ohne Streitereien miteinander versuchen. Wenn es nicht klappt brechen wir das ganze endgültig ab und wenn doch, dann sehen wir wie es weiter geht... Deal?"

Ohne zu zögern gab mir Draco seine Antwort. "Deal."





Fragile Line (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt