Kapitel 32 - endless rows

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Draco lachte kopfschüttelnd auf und legte sich wieder zu mir ins Bett. 
"Du wirst nicht mit ihm reden", beschloss er nebenbei. 

Empört zog ich mich auch wieder an. 
"Seit wann bestimmst du über mein Leben? Ich werde mit ihm reden, ob es dir gefällt oder nicht", erwiderte ich. 

Mit angespanntem Kiefer sah er mich an. "Wenn du so unbedingt mit ihm reden willst bist du mich hier los", drohte er mir. 

Er machte mich so unglaublich wütend. Was gab ihm das Recht so über mich zu bestimmen? 
Ich war mir nicht sicher, ob er sich tatsächlich aus Eifersucht so aufführte oder es einfach nicht aushielt, dass einmal etwas nicht nach seiner Pfeife tanzte. 

"Oh nein, das ist gar nicht nötig", verkündete ich aufgebracht und ging auf die Tür zu. Es hätte wirklich ein schöner Abend werden können, wenn er sich aufeinmal nicht so aufgeführt hätte. Gerade als ich den Türhenkel herunter drücken wollte, hielt Draco mich davon auf. 

"Du kannst nicht gehen", meinte er gelangweilt.

Stirnrunzelnd sah ich ihn an. "Du siehst doch was ich gerade mache."

Entnervt rollte er die Augen. "Leg dich wieder zurück ins Bett, du kannst ohne meine Hilfe nicht das Gebäude verlassen, ohne, dass Rosmerta dich als Schülerin identifizieren wird und du somit in eine Menge Schwierigkeiten kommst."

Frustriert ließ ich meine Stirn gegen die Tür fallen. Ohne seinen Zauber würde ich also nicht auskommen. Und er sah nicht danach aus mich hier rauszulassen. 

"Du wirst mich also gegen meinen Willen hier festhalten? Das ist Freiheitsberaubung!"

Draco grinste und streckte seinen Arm aus, was mir zeigen sollte, dass ich mich wieder ins Bett legen sollte. Widerwillig setzte ich mich auf das Bett und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch Draco gab sich damit nicht zufrieden und zog mich an sich, sodass wir nebeneinander da lagen. "Dafür müsstest du auch wirklich nicht hier sein wollen", konterte er.

Seine warmen Hände rutschten unter mein T-Shirt, während ich meine Hände gegen seine Brust stämmte, da ich immer noch ein wenig beleidigt war.
Ich konnte es schwer zurückhalten ihm nicht wieder zu verfallen. Es fühlte sich zu gut an ihm so nahe zu sein. Endlich einmal ruhig beieinander zu liegen, während seine Daumen Kreise auf meiner Haut zeichneten. 
Er hatte Recht. So wirklich gegen meinen Willen hielt ich mich hier nicht auf.

Nach einer Weile seufzte ich und ließ meine Hände von seiner Brust herunter auf seine Seiten wandern. "Wir kommen nicht einmal einen Tag ohne Streit aus", bemerkte ich. Draco grinste. "Das macht das ganze doch noch aufregender", sagte er.

Wir sprachen nicht mehr viel miteinander. Auch am nächsten Morgen nicht. 
Es fühlte sich zwar wirklich schön an seiner Seite an, doch irgendwie war es doch auch merkwürdig. Ich traute ihm noch nicht zu hundert Prozent und unsere kleine Auseinandersetzung betrübte die Atmosphäre zwischen uns. 

Er war wohl vollkommen davon überzeugt, dass er die Debatte gewonnen hatte. Allerdings hatte ich mir noch vor dem Schlafengehen vorgenommen auch ohne Dracos Einverständnis mit Will zu reden. Natürlich verriet ich ihm das nicht, da ich einer unnötigen Diskussion aus dem Weg gehen wollte. 

Schweigend machten wir uns zum Sonnenaufgang wieder auf zum Schloss. Unsicher standen wir uns kurz vor dem Tor gegenüber, sodass die Verabschiedung in Form eines kurzen Kusses ausfiel. 

Draco POV

Janes Dickköpfigkeit bereitete mir schwere Kopfschmerzen. Ich verstand nicht, warum sie so erpicht auf ein Gespräch mit Jones war. Die beiden waren Geschichte, also wozu würde eine Aussprache noch nützen? 

Erst war ich mir vollkommen sicher, als Sieger aus unserer Streiterei herausgekommen zu sein, doch als Jane ihrem Ex am Morgen danach beim Frühstück einen Zettel über den Tisch zuschob, fiel die Sicherheit von mir ab und verwandelte sich in stille Wut. Angespannt beobachtete ich sie über die Tische hinweg, wie sie auf einmal aufstanden und Seite an Seite aus der Großen Halle liefen. Zwar unterhielten sie sich noch nicht, doch würden sie das mit Sicherheit tun, sobald sie ihre Ruhe hatten.

"Alter was ist los?", fragte Zabini von der Seite. "Du siehst aus, als würdest du Goyle's nackte Füße riechen."
"Seine Socken sind nicht dick genug", antwortete ich trocken, doch in Wahrheit ging es mir einfach nur gegen den Strich, dass Clark sich mir wiedersetzte. Eigentlich hatte ihr bleiben in der Nacht zuvor ausgedrückt, dass sie keinen großen Wert mehr auf Jones legte. Jetzt allerdings würde er irgendwo vor der Tür vor ihr stehen und sich denken, er habe irgendeine Form von Triumph errungen.  Das ganze Frühstück über kamen sie nicht mehr zurück.

Die nächsten Tage hatte ich keine Chance, Jane alleine zu erwischen. Die ZAGs hatten begonnen und wenn Prinzesschen nicht gerade Prüfungen schrieb, lernte sie mit ihren Freundinnen. 

Erst nach der letzten Prüfung, die an meinem Geburtstag stattfand, suchte sie mich auf.  Während die Meisten im Hof waren oder sich am See entspannten, wartete Jane in der Nähe des Gemeinschaftsraums auf mich. Als ich um die Ecke bog, fing sie mich ab und klammerte sich wie so oft an die zwei Seiten meiner offen stehenden Jacke. Während eine ihrer Hand an meiner Jacke verharrte, malte sie mit der anderen Kreise auf meine Brust. Ich musste mich sehr zurückhalten, doch ich würde ihr nicht so einfach verfallen. Wenn sie doch dabei nur nicht so unschuldig schauen würde...

"Happy Birthday", flüsterte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen um mir einen Kuss auf den Mundwinkel zu geben. Von dort aus setzte sie verteilt mehrere Küsse meinen Nacken entlang. Ich erwiderte nichts und griff nach ihrem Oberarm, was sie dazu brachte, aufzuhören.  Verwirrt sah sie mich an. "Wieder alles fit mit Will?", fragte ich beiläufig.  
"Naja", meinte sie und schien dabei etwas überrumpelt. "Es ist nicht so, als wären wir jetzt wieder beste Freunde, aber...Naja, ein Gespräch hat es eben doch gebraucht."
"Wenn du meinst", erwiderte ich. "Mir ja scheiß egal was du machst, aber gut. Also wenn es sonst nichts mehr gibt, würde ich jetzt auf meine Party gehen. Wäre ein bisschen sinnlos ohne den Hauptgast, oder? Sonst muss das Geschenk so lange warten." 

Ich befreite meine Jacke von ihrem Griff und ließ sie im Gang stehen. Bevor ich den Gemeinschaftsraum betrat, sah ich sie noch einmal ungläubig in die Gegend starren, doch dann zogen mich meine Freunde bereits in den Raum, aus dem laute Musik und Gelächter strömten. 

Fragile Line (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt