Kapitel 26 - Avoiding Mistakes

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Ich war so überwältigt, dass ich kein Wort herausbrachte und mich noch immer nicht traute die Augen zu öffnen. 
War das gerade Draco Malfoys Geständnis, dass er mich mag? Oder verstand ich das gerade komplett falsch?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Draco sich komplett von mir löste. 
Seine Hände berührten nicht mehr meinen Körper und aufeinmal war mir so unglaublich kalt. 
Ich sah ihn zum ersten mal wieder, an doch er hatte seinen Kopf von mir abgewendet und starrte auf den Korridor. 

"Du solltest jetzt lieber abhauen, bevor ich dich bei Umbridge verpfeiffe", meinte er und entfernte sich, ohne mich noch einmal anzusehen von mir. Er ließ mich einfach perplex und alleine zurück und mein Kopf hörte noch den ganzen Tag nicht auf zu rattern, was das gerade alles zu bedeuten hatte. 

*

Glücklicherweise hatte Draco seine persönlichen Bodyguards nicht länger dauerhaft um sich herum. Denn ich konnte nicht länger warten bis ich ihm mal wieder irgendwann über den Weg laufen würde, ich wollte die erstbeste Möglichkeit nutzen und ihn auf das ansprechen, das vorgefallen war. Und auch wenn er seine Freunde trotzdem ständig um sich herum hatte, war es doch anders, als wenn sie ihm nie von der Seite wichen und ihn ständig flankierten. 

"Malfoy", sagte ich am Ende einer Stunde, als bereits alle zusammen packten und sich aus dem stickigen Zimmer drängten. "Hast du mal eine Minute?" 

Mir war bewusst, dass Clarys und Wills Blicke auf mir ruhten und ich wollte mir gar nicht vorstellen, was in ihren Gedanken gerade vor sich ging, doch meine Sorgen galten gerade etwas anderem. 

Natürlich hatte Draco nicht damit gerechnet, dass ich ihn vor allen ansprechen würde. Doch mir war klar, wenn ich diese Chance nicht nützen würde, würde er mir nur weiter aus dem Weg gehen. Perplex drehte er sich um und für einen Moment sah er wahrlich überrascht aus. Schnell fing er sich wieder und setzte - wie es schien - eine Fassade auf. Anstelle der Verwunderung machte sich sein typisch arroganter Blick auf seinem Gesicht breit. Leise schickte er seine Freunde fort. 

"Was willst du, Clark?", wollte er wissen und nickte provozierend mit dem Kopf. Nachdem seine Freunde das Klassenzimmer verlassen hatten, waren wir allein. Alle anderen waren schon längst auf dem Weg zum Mittagessen. 

"Warum bist du so abweisend?", fragte ich ruhig. Ich wollte nicht wieder streiten, denn das würde mir mal wieder keine Antworten einbringen.  "Was meinst du?", entgegnete Draco ignorant. 

"Was ich meine ist..", fing ich an und musste noch einmal überdenken was ich wirklich sagen wollte. "Was vor ein paar Nächten passiert ist. I-ich weiss nicht was das war, oder ob ich mir das alles auch nur einbilde, aber das war anders. Oder etwa nicht? Und seitdem gehst du mir aus dem Weg." 

Anstatt auf meine Worte einzugehen, versuchte Draco ihnen ein wenig auszuweichen. "Was willst du von mir wissen?", fragte er, ohne dass sich sein Tonfall auch nur ein wenig veränderte. "Du hast kein Wort darüber verloren. Du konntest mich nicht einmal ansehen. Ich glaube das war eine ziemlich deutliche Antwort für mich."

Ich wurde einfach nicht schlau aus dem, was er sagte. Ich verstand ja nicht einmal, was da vor sich ging. Ich atmete tief ein und wollte gerade wieder etwas sagen, als von draußen ein Geräusch ertönte. Dracos Kopf schoss nach oben und er starrte zur nicht ganz geschlossenen Tür. Ich folgte seinem Blick, konnte aber nichts sehen. 

"Warten Crabbe und Goyle draußen?", fragte ich neugierig. Draco schüttelte den Kopf. 

"War bestimmt nur ein Windzug", murmelte er durch zusammengebissene Zähne und entspannte sich wieder ein wenig, obwohl sein Blick weiterhin auf die Tür geheftet war. 

"Was ich sagen wollte", begann ich wieder, "Ich möchte endlich Klarheit darüber, was das zwischen uns ist."

"Da ist nichts", zischte Draco plötzlich, als hätte ich ein falsches Thema angeschnitten. 

Entnervt verschränkte ich meine Arme vor der Brust. 

"Achja? Was hatte das dann neulich zu bedeuten?", wollte ich aufgebracht wissen. 

"Genau das, was ich auch gesagt habe. Du machst mich verdammt noch mal wahnsinnig. Ich halte es wirklich kaum aus auch nur einen Moment normal mit dir zu sprechen, weil du so unglaublich nervtötend sein kannst und immer so neugierig und besserwisserisch sein musst. Verdammt, Clark, du bringst mich wirklich zum Ausrasten, wenn du immer das letzte Wort haben musst und mich jedesmal aufs neuste provozierst", platzte es aus ihm heraus. 
Seine Atmung war sehr rapide und er war so wütend, wie lange nicht mehr. 
Als ich ihn nur erstaunt ansah, wurde er nach kurzer Stille ruhiger. "Und dann siehst du mich immer genauso an wie jetzt... und das macht so verdammt wahnsinnig", gestand er mir, woraufhin ich überrascht keuchte. 

Ich sah ihn einen Moment prüfend an, bis er seinen Kiefer anspannte und seinen Blick senkte. 

"Draco...", fing ich an, doch er hob seine Hand. Ein Zeichen dafür, dass ich schweigen sollte.

"Behalte es lieber für dich. Das hätte ich auch tun sollen", sagte er.

Mein Herz schlug mir wahrscheinlich bis zum Hals, als er zum Gehen ansetzte.
Ich wollte nicht das er ging. Nicht so. Nicht jetzt.

"Draco", wiederholte ich mich und hielt seine Hand fest.
"Hör mir zu... Wir können nicht immer nur streiten und uns dann küssen, um dann im Bett miteinander zu landen, nur, um dann wieder nur zu streiten."

Er nickte mir schweigend zu. Ich hatte ihn noch nie so verletzlich gesehen. Vor ein paar Monaten hätte ich wahrscheinlich unendliche Schadenfreude gefühlt, wenn ich ihn so gesehen hätte. Doch jetzt fühlte ich mich einfach nur elendig bei seinem Anblick. 

Er seufzte geschlagen. "Gott, und wie du mich wahnsinnig machst...", murmelte er vor sich hin und schenkte mir ein schwaches Lächeln.
"Ich würde sogar diese endlosen Streitereien in Kaufen nehmen, die mich so wahnsinnig machen, wenn ich dich dafür haben könnte."

Ungläubig lachte ich auf und schüttelte dann den Kopf.
Es konnte ünmöglich sein, dass Draco Malfoy in der Lage war Gefühle zu zeigen. Es schien mir so merkwürdig, dass ich einfach nicht glauben konnte, was er mir gerade gestand. Egal wie sehr ich mich eigentlich auf seine Offenbarung freuen sollte, die Zweifel, dass das wieder nur ein Spiel war ließen mich nicht los.

"D-das meinst du doch jetzt nicht ernst?"

Sofort erstarb der Hauch eines Lächelns in seinem Gesicht und er sah mich wieder so abwertend wie immer an. Er setzte einmal zum Sprechen an, doch zog es dann vor zu Schweigen und machte mal wieder einen Abgang.

Wieder ließ er mich zurück. Wieder mit einem schmerzenden Kopf, von den ganzen Gedanken, die in mir herumschwirrten. Und wieder mit dem selben Stechen im Herzen wie zuvor.


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Hallo ihr Lieben <3
Tut uns wirklich Leid, dass wir letzte Woche nicht geupdated haben. Dafür gibt es diese Woche zwei Updates :) 
Hoffen das Kapitel gefällt euch. :) 


Fragile Line (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt