Konsequenzen

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Ezra musste sich nicht umdrehen, um zu wissen wer hinter ihm stand. Er schloss die Augen und fluchte leise. Wieso war er nicht im Bett? Wieso?

Ein weiteres Räuspern.

Ezra seufzte, öffnete die Augen und drehte sich langsam um. Er brauchte kein Licht um Kanan zu sehen. Er konnte sich seinen wütenden, sehr wütenden Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. Er hielt seinen Hinterkopf und setzte ein falsches Lächeln auf.

"Hey, Kanan.."

Wieso, wieso konnte sein Meister nicht einmal schlafen? Wieso konnte es nicht Chopper oder Zeb sein? Wieso?

Anstatt einer Antwort wurde er am Ohr gepackt und den Flur hinunter gezogen. Erst als sie im Gemeinschaftsraum ankamen ließ Kanan ihn los und schubste ihn auf das Sofa. Ezra hielt sich sein Ohr und sah angesäuert zu seinem Meister.

"Au! Was sollte das denn?!"

Kanan brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen und setzte sich ihm gegenüber.

"Würdest du mir verdammt noch mal erklären, wo du gewesen bist?!"

Er schrie nicht, brüllte ihn nicht an. Seine Stimme war ganz leise, aber Ezra wäre es viel lieber gewesen ihn schreien zu hören. Diese leise Stimme klang wütender und vor allem gefährlicher, als Ezra ihn jemals erlebt hatte. Doch merkwürdigerweise schien ihn das kaum zu stören. Nein, vielmehr hatte er das Gefühl darüber lachen zu müssen.

"Ich war in der Stadt, hier und da." Er winkte ab. "Du weißt schon."

"Und wieso in der Macht hast du deinen Komlink ausgemacht, als ich mit dir geredet habe?!" Kanan blickte ihm direkt in die Augen. "Wie kannst du es wagen mich einfach wegzudrücken, wenn ich dir etwas sage?!"

Korrektur. Kanan war nicht wütend. Er war vollkommen außer sich. Ezra lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

"Was war schob dabei? Ich war halt in einer Gegend, wo man dich nicht unbedingt hören sollte." Er zuckte die Schultern. "Ich habe ihn ausgemacht, weil ich etwas Zeit für mich gebraucht habe. Das ist alles."

"Weil du etwas Zeit.." Kanan fehlten die Worte. Sie befanden sich in einer Rebellion, in einem Krieg. Das Imperium hatte ein hohes Kopfgeld für jeden von ihnen ausgesetzt und vor allem für Ezra. Wie konnte sein Padawan so unglaublich rücksichtslos, naiv und dumm sein? Gerade wenn es auch noch ein Kopfgeldjäger auf ihn abgesehen hatte.

"Hast du eigentlich auch nur den Hauch einer Ahnung wie unheimlich dumm deine Aktion war? Wenn ich dich anfunke, dann hast du mir gefälligst zu antworten! Dir hätte sonst was passieren können! Was wäre gewesen, wenn das Imperium dich geschnappt hätte und wir hätten nicht die geringste Ahnung gehabt wo du gewesen wärst?! Was dann?!"

Ezra schien wesentlich unbeeindruckt von dem Ausbruch seines Meisters zu sein.

"Mir ist nichts passiert, also rege dich ab. Selbst wenn ich in Schwierigkeiten gelandet wäre, dann hätte ich mich selbst daraus befreien können. Ich kann auf mich selbst aufpassen, Kanan."

Der Jedi seufzte entnervt. Er mochte Ezra wirklich sehr, liebte ihn wie seinen eigenen Sohn...aber manchmal brachte sein Padawan ihn einfach zu sehr auf die Palme.

"Das Imperium hat seine Truppen verstärkt. Wir dachten, dass du dich bereits in einer Zelle befinden würdest. Verstehst du nicht, dass wir uns Sorgen um dich gemacht haben? Hera war gar nicht mehr zu beruhigen."

Ezra schnaubte.

"Schön zu wissen, dass ihr mir so viel zutraut. Kanan, ich habe sieben Jahre alleine auf der Straße verbracht. Das ist es für mich wohl eine Leichtigkeit den Imperialen auszuweichen."

BetrayedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt