Nachdem Gespräch mit Sabine hatte es Ezra nicht mehr länger in seiner Kabine ausgehalten. Da er die Befürchtung hatte jemanden im Gemeinschaftsraum zu begegnen, war er nicht einfach durch die Vordertür der Kabine spaziert. Nein, er hatte die Abkürzung durch die Lüftungsschächte genommen und war in den Frachtraum geklettert. Die Rampe war noch offen gewesen, also war er einfach hinausspaziert. In diesem Moment hatte er nichts darauf gegeben, was die Anderen darüber gesagt hätten, dass war ihm absolut gleichgültig. Er vergrub die Hände in seine Hosentaschen und stakste durch die Gräser Lothals, weiter vom Schiff weg. Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er es spät bemerkte, dass sie sich in der Nähe seines alten Turmes befanden. Gerade als er diese Richtung einschlagen wollte, sagte ihm die Macht etwas und er drehte sich um. Er sah gerade noch wie die Ghost zwischen den Wolken verschwand und in die obere Atmossphäre Lothals eintrat. Ezra sah ihr einen Augenblick lang nach und wusste nicht genau, was er fühlen sollte. Panik? Angst? Wut? Unverständnis? Verwirrung? Enttäuschung?
Er schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg zu seinem Turm fort.
"Tja, ich bin ja eh von der Mission gestrichen. Macht also nichts, wenn ich erst gar nicht auf dem Schiff bin", murmelte er verbittert und ging weiter. Sein Kopf war dabei gesenkt und er trottete auf seinen Turm zu.
Dann sind sie eben weg. Ohne mich. Gut, fein. Dann erledigen sie halt die Mission ohne mich, was sie ja ohnehin schon getan hätten. Ist ja nicht so, als ob ich die ganze Zeit in meiner Kabine gesessen und nichts zu tun gehabt hätte. Gut, dann verbringe ich eben die Zeit auf Lothal, in meinem Turm. Wen kümmerts schon, wenn ich nicht bei ihnen auf dem Schiff bin? Moment..
Ezra blieb stehen und blinzelte. Er schüttelte den Kopf und klärte seine Gedanken. Was war das gerade gewesen? Schon wieder hatte er so ein unerklärliches Gefühl in sich gehabt..woher war der Zorn auf einmal gekommen?
Er seufzte und griff nach seinem Komlink, der sich an seinem Gürtel befand - nur um herauszufinden, dass da keiner war.
"Karabast, ich habe ihn im Gemeinschaftsraum liegen lassen! Na klasse. Das wird mir garantiert wieder eine Standpauke von Hera einbringen. Oh die werden mich so was von umbringen", murmelte er und sah in den Himmel. In der Hoffnung die Ghost zu erblicken, doch alles was er sah waren die Wolken. Sonst nichts. Ezra seufzte.
Vielleicht wissen sie gar nicht, dass ich nicht an Bord bin. Vielleicht sind sie gestartet und hatten keine Ahnung davon, dass ich draußen war? Na ja ich habe es ja auch niemanden wissen lassen...
Er spürte den Zorn und die Enttäuschung verschwinden. Bestimmt hatte er Recht und sie hatten nicht gewusst, dass er nicht bei ihnen war. Sonst wären sie sicherlich nicht abgehoben....oder? Oder?
Zweifel übermannten Ezra und er hielt sich den Kopf. Wieso fühlte er sich so anders, als wie bisher? Er bereute es aufeinmal so mit Sabine gesprochen zu haben. Sie wollte ihn doch nur aufheitern und helfen. Und Kanan und Hera? Oh je, wieso war er aufeinmal so wütend geworden? Ihre ganze Überfürsorge und diese Sache mit den Regeln nervte schon ja, aber Ezra war es nun mal nicht gewohnt, dass sich jemand um ihn kümmerte. Wie konnte er bei dieser Fürsorge nicht misstrauisch werden? Wie...
"Nein, dass sind schon wieder die falschen Gedanken. Bridger, was ist nur mit dir los?" Ezra schüttelte den Kopf und sah zu seinem Turm. Wenn er ehrlich, dann wollte er jetzt nicht dort sein. Er wäre viel lieber am Bord der Ghost, bei seiner Crew. Wieder alleine zu sein war ungewohnt und irgendwie verletzend für ihn. Er würde doch nur wieder Zweifel bekommen und denken, dass sie ihn absichtlich vergessen hatten. Und das wollte er bestimmt nicht. Er sah Richtung Stadt und zuckte die Schultern. Etwas anderes würde ihm wohl kaum übrig bleiben und wer weiß, vielleicht traf er Jasmin? Mit diesen Gedanken änderte er die Richtung und ging auf die Hauptstadt zu.
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Betrayed
Fiksi PenggemarVon einem auf den anderen Tag beginnt Ezra sich zu verändern. Er fängt an die Absichten der Crew in Frage zu stellen, ihre Beziehungen zueinander und vor allem seine Rolle in ihrer sogenannten "Familie". Doch was steckt dahinter? Als dann auch noch...