"Sie haben dich rausgeschmissen, Ezra. Sie haben dich verstoßen....und daran bist du ganz alleine Schuld."
Wie erstarrt stand die Crew um den Komlink herum. Niemand hatte es gewagt auch nur ein Wort zu sagen. Doch das Entsetzen und der Schock war deutlich in ihren Gesichtern abzulesen. Nicht mal Chopper hatte etwas gepiept, sondern war ganz still gewesen. Sabine und Zeb starrten sich entgeistert an, Hera sah so aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen und Kanan...Kanan schien jeden Moment zusammenzubrechen. Er versucht an ihrem Band festzuhalten - oder vielmehr das, was davon noch übrig war. Denn was sie einst so stark miteinander verband war nun nicht mehr als ein dünner Faden.
"......Und jetzt? Du hast dein Ziel erreicht. Du hast es geschafft. Die Crew wird nie wissen, was geschehen ist. Wenn du glaubst, dass es bringt mich hier festzuhalten...Niemand wird kommen. Falls du dir das erhofft hat, dann muss ich dich enttäuschen. Wie du schon gesagt hast, sie haben mich rausgeschmissen. Sie hassen mich...und sie werden nicht kommen."
Kanan wusste nicht, was mehr wehtat. Ezras Worte oder diese Endgültigkeit, diese stumme Akzeptanz mit der er das sagte. Hera lief eine Träne über die Wange. Sabine winkte Chopper zu sich heran und deutete ihm an das Signal zu orten. Natürlich hätten Kanan und Hera das auch getan, aber sie waren gerade nicht dazu in der Lage.
Jasmin lachte.
"Oh sei unbesorgt. Das ist nicht das, was man mit dir vor hat. Obwohl die Ghost - Crew jetzt viel leichter zu fangen sein wird. Gebrochen ohne ihren Spectre - 6...das wird ein Kinderspiel."
"Du unterschätzt sie. Sie haben mich verstoßen...Sie sind nicht gebrochen, dass sind sie niemals. Sie denken, dass ich ein Verräter bin...Sie werden keinen Gedanken an mich verschwenden. Du vergeudest deine Zeit."
Ein erneutes Lachen.
"Tue ich das, Ezzy? Oder versuchst du sie vielmehr zu schützen? Sie immer noch zu beschützen, obwohl sie dich aus ihrer Crew oder wie sagt ihr "Familie" geworfen haben. Mhm..vielleicht hätte ich noch etwas abwarten sollen. Anscheinend waren meine Worte nicht genug."
Sie hörten Ezra Schnauben.
"Sie haben nur versucht mich zu schützen...und ich war so blind und habe deinen Worten geglaubt! Ich habe nicht bemerkt, wie du mich die ganze Zeit beeinflusst hast und mich auch noch dazu gebracht hast eine Regel nach der Anderen zu brechen. Sie haben mich nicht verlassen...Wie du schon sagtest, dass war ich ganz allein. Ich habe sie durch meine eigene Dummheit und meiner Angst verloren. Aber wenigstens bin ich ihnen keine Last und bereite ihnen keine Probleme mehr...da hattest du wenigstens einmal Recht. Ich habe ihnen nur Schwierigkeiten gebracht.."
Ezras Stimme klang gebrochen, reuevoll und der Selbsthass schwang praktisch mit ihr mit. Hera unterdrückte ein Schluchzen und hielt sich eine Hand vor den Mund, dann floh sie in Kanans Arme. Dieser konnte nur fassungslos auf den Komlink starren. Zeb konnte ebenfalls den Blick von dem Ding nicht abwenden, Sabine schüttelte ungläubig den Kopf. Dann wandte sie sich Chopper zu, der das Signal von Ezras Komlink erfasst hatte. Sie gab den Anderen ein Zeichen.
"Das ist wirklich zu süß. Obwohl sie dich rausgeschmissen und dich so angeschrien haben, willst du sie noch immer schützen. Das ist ja wirklich rührend. Du liebst sie wirklich, was?"
"Obwohl sie es nie erfahren werden...sie sind meine Familie. Und ich werde euch nichts, nicht ein Wort über sie verraten. Niemals..."
"Nicht mal über deinen Meister? Der, der dir solche Anschuldigungen gemacht hat? Der seinem eigenen Padawan nicht geglaubt hat?" Hohn und Spott schwang in ihrer Stimme mit.
"Das hat er ja..aber durch mein idiotisches und ignorantes Verhalten konnte er auch nichts anderes annehmen. Ich werfe ihm nichts vor. Er hat das getan, was für die Crew am Besten war..und es war richtig so. Ich schäme mich für unseren Streit und vor allem für das...für das, was ich ihm gesagt habe. Aber nicht nur das. Ich schäme mich für alles. Die Worte, die ich zu ihnen gesagt habe...Ich war so dumm, so unglaublich dumm."
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Betrayed
FanfictionVon einem auf den anderen Tag beginnt Ezra sich zu verändern. Er fängt an die Absichten der Crew in Frage zu stellen, ihre Beziehungen zueinander und vor allem seine Rolle in ihrer sogenannten "Familie". Doch was steckt dahinter? Als dann auch noch...