Nachdem Ezra und Kanan sich einen weiteren Augenblick angestarrt hatten und Kanan in dem Stuhl neben Ezras Bett Platz genommen hatte, herrschte ein Schweigen. Ezra hatte den Blick gesenkt und fürchtete sich davor seinen Meister anzusehen. Kanan traute sich ebenfalls nicht ihn anzusehen.
Wie hat es nur soweit kommen können? Einst standen wir uns so nahe und jetzt? Es ist so viel passiert...Dieses Miststück hat so viel zerstört, so viel zwischen uns kaputt gemacht. Nein, nein das habe ich. Durch meine Worte, durch...durch meine Handlung. Dadurch ist alles eskaliert, deshalb ist das alles passiert. Alles.
Auch Ezra dachte nicht anders. Er spürte Furcht in sich. Blanke Furcht.
Reden? Worüber? Wieso haben sie mich nicht gelassen? Wieso haben sie mich zurückgeholt? Ich wollte es so, wieso haben sie das getan? Mein Leben hat keinen Sinn mehr, nicht so. Ich kann nicht noch mehr Enttäuschungen und Abweisungen erfahren. Nicht von Kanan, nein, Ich...
"Ezra..."
Der Padawan sah auf, Kanan blickte ihn nun direkt an. Hatte er mit ihm gesprochen und er hatte nicht geantwortet?
"Hast du...hast du etwas gesagt?"
Kanan seufzte und rieb sich den Nacken, wich seinem Blick aus.
"Ich...nein habe ich nicht.."
Erneutes Schweigen. Wenn sie so weitermachen würden, dann würde sich nie etwas klären. Und Kanan hätte womöglich seine letzte Chance verbockt. Die Chance, die er nicht mehr geglaubt hatte zu haben, als er Ezra bewusstlos in seinen Armen gehalten hatte. Ohne einen Puls, regungslos..Nein, die Macht hatte sie ihm gegeben und er würde sie nicht verschwenden!
"Doch..doch ich habe etwas gesagt. Ezra...Ich.." Er schluckte und blickte ihn direkt an.
"Es tut mir Leid. Ich habe...ich habe nichts davon gemeint, ich wollte nie, dass das passiert oder das es gar soweit kommt. Ich hätte dir glauben sollen, dir zuhören müssen...stattdessen habe ich die Geduld verloren und dich so...so fürchterlich angeschrien. Ezra, ich.."
"Hör auf."
Ezra blickte zur Seite, seine Hände in der Bettdecke vergraben. Kanan sah ihn verwirrt an.
"Ezra..."
"Ich sagte, dass du aufhören sollst. Ich..ich brauche kein Mitleid von dir." Er schluckte. "Von niemanden."
Kanan sah ihn einen Moment entgeistert an.
Mitleid? Aber ich...Wie kommt er..?
"Ezra, ich bemitleide dich nicht. Das habe ich nie getan."
"Du lügst! Du und Hera wart nur bei mir, weil ihr Mitleid mit mir hattet. Ihr musstet die Diagnose gar nicht hören, ihr wusstet schon zuvor, dass meine Beine gelähmt sind! Euch hat der arme, kleine Junge, der nichts mehr hat und nun auch nicht mehr laufen kann einfach nur Leid getan! Nichts anderes war der Besuch von Sabine und Zeb! Ein reiner Besuch aus Mitleid, sonst nichts. Aber ich brauche das nicht, weder von euch, noch von irgendjemanden sonst."
Und da war sie wieder. Diese Mauer, die zwischen ihnen stand. Diese Mauer aus Schuldgefühlen, Missverständnissen und Angst. Doch Kanan würde sie dieses Mal nicht abhalten, dieses Mal nicht.
"Ezra, das ist nicht wahr. Niemand von uns bemitleidet dich."
Er schnaubte.
"Wer es glaubt.."
"Ezra, dass.."
"Wieso sonst solltet ihr da gewesen sein? Wieso sonst sollten Sabine und Zeb mich besuchen wollen? Ich gehöre nicht mehr zu euch, okay das weiß ich, ich habe es selbst verschuldet. Wieso also das alles?"
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Betrayed
FanfictionVon einem auf den anderen Tag beginnt Ezra sich zu verändern. Er fängt an die Absichten der Crew in Frage zu stellen, ihre Beziehungen zueinander und vor allem seine Rolle in ihrer sogenannten "Familie". Doch was steckt dahinter? Als dann auch noch...