K A P I T E L 5

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Patrick PoV

Eine junge Frau kam auf uns zu. Ihre Haare waren lang und blond. Sie trug ebenfalls so eine Art Rüstung, welche wohl jeder hier trug. Allgemein sah sie ziemlich taff aus. Nicht so, als wenn sie sich nur hinter diesen Mauern verstecken würde. Bestimmt konnte sie auch draußen überleben und kämpfen.

Mein Blick wanderte wieder zu Manuel, welcher sanft in ihre Richtung lächelte, während sie immer näher kam.
>Na?< grinste er, als sie uns letzten endes erreichte. Mit der einen Hand umschlung er ihre Hüfte und zog sie näher an sich ran.
>Das ist Michelle, meine Freundin.< stellte er sie vor und augenblicklich schien mein Herz in tausende Teile zu zerbrechen.
Ich versuchte normal zu wirken, als wenn ich mich für meinen besten Freund freuen würde, aber ich merkte schon, dass mir dies nicht richtig gelang.
Als es auch noch zu regnen anfing, passte alles zur meiner Stimmung.
>Der Sturm kommt, geht rein. Morgen reden wir weiter.< sagte Manuel, als er uns mitsamt dieser Frau verließ.
Eilig gingen Rewi und Simon Richtung Haus, der Regen war mittlerweile stärker geworden.
Doch ich stand einfach dort.
Die Tränen des Frustes, welche über meine Wangen liefen vermischten sich mit dem Regen.
>Patrick?< Simons Stimme drang zu mir durch. Er stand vor mir.
Ich ging an ihn vorbei ins Haus, natürlich folgte er mir.
Ich versuchte ihn zu entkommen und schaffte es unbemerkt ins Badezimmer zu kommen, wo ich mich gleich einschloss.
Zitternd betrachtete ich mein Spiegelbild. Was war ich für ein Opfer. Es war klar, dass Manuel nicht schwul ist und auch wenn, er hätte nie Gefühle für mich entwickelt. Wir waren doch nur beste Freunde.
Es sollte mich in keinster Weise so fertig machen, dass er vergeben war, aber ich konnte nichts für diese unglaubliche Leere, welche ich nun verspürte.
Erst diese unglaubliche Freude, Manuel wieder bei mir zu haben und direkt danach diese bittere Enttäuschung. Ich war echt am Ende.
>Patrick, bist du hier drinn?< fragte diesmal Rewi und klopfte an der Tür.
>Was willst du?!< fauchte ich zurück, während ich mich am Waschbecken abstützte.
>Wissen was los ist! Obwohl ich mir das irgendwie schon denken kann.. Mach bitte auf.< sagte er zum Schluss eher bettelnd.
Ich konnte mich nicht ewig hier einschließen und es war auch ziemlich kindisch, weswegen ich aufschloss. Augenblicklich betrat Rewi den Raum und nahm mich in den Arm.
>Es ist wegen Manuel, oder? Wegen seiner Freundin?< fragte er.
>Ich liebe Manuel schon so lange.. Jetzt zu wissen, dass er vergeben ist beziehungsweise noch niemals schwul ist, macht mich fertig.. Ich weiß, dass das dumm ist.< erklärte ich.
>Das ist überhaupt nicht dumm! Rede dir nicht ein, dass Gefühle in dieser Welt unnötig sind. Das Manuel vergeben ist, ist natürlich mega scheiße.
Ich weiß es ist schwer, aber du musst darüber hinweg kommen, sonst gehst du daran kaputt.< versuchte er mich aufzumuntern.
>Ja.. Mir bleibt eh nichts anderes übrig.< stimmte ich ihn leise zu.

Er hatte recht, über Manuel hinweg zu kommen, wird unglaublich schwer.

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Armer, armer Patrick..

Hoffentlich hat es euch trotzdem gefallen, denn einigen wird diese Wendung wohl gar nicht gefallen xD

Lg

hard times | KürbisTumor / GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt