K A P I T E L 36

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Zeitsprung: ein paar Monate später

Manuel PoV
Sanft wog ich das kleine Bündel in meinen Armen hin und her. Jedes mal, bevor der kleine Jordan kurz vorm einschlafen war, ertönte draußen wieder ein Donner, sodass er wieder hell wach wurde.
Ich gähnte und drückte ihn an mich, während ich zum Fenster ging und hinaus sah. Es war feste am regnen und ein erneuter Blitz erhellte den Raum. Es würde wohl die ganze Nacht so weitergehen, weswegen ich beschloß, Jordan mit ins Bett zu Patrick und mir zu nehmen.
Jordan fing an zu kichern, als ich ihn aus kleiner Entfernung in die Mitte des Bettes warf. Er schien hell wach zu sein. Im Gegensatz zu mir, wie ich merkte, als ich lag.
Patrick drehte sich zu uns um und öffnete müde seine Augen.
>Alles okay?< fragte er flüsternd. Ein weiterer Donner ertönte und der kleine Mann zwischen uns machte einen erfreuten Laut. Immerhin hatte er keine Angst.. Wieso auch immer.
Patrick rutschte näher an uns heran und warf einen Arm um mich, weswegen dieser auch Jordan überdeckte. Einen Moment lang war es endlich still und ich konnte meinen Schlaf finden..

Flashback (Monate davor)
Ein paar meiner Leute und ich waren auf der Suche nach Nahrung und anderen nützlichen Zeug. Was wir halt immer so taten.
Wir durchkämmten gerade auf unseren Pferden ein Waldgebiet, um zu der nächsten Stadt zu gelangen.
>Dahinten ist jemand.< flüsterte einer und wir blieben stehen.
Ich konnte gerade noch eine Frau erkennen, bevor diese hinter einen Baum verschwand. Ich konnte von diesen ersten Blick ausmachen, dass ihre Kleidung zerrissen und sie selbst voller Blut und Dreck war.
>Langsam und vorsichtig.< wies ich meine Leute an, bevor wir auf die Fremde zu schritten.
Wir kamen immer näher, bis sie in unser Blickfeld kam.
Die Frau sah echt nicht gut aus, war blass wie eine Leiche und sah recht benommen aus. Jedoch schien sie keine Angst vor uns zu haben.
>Bitte nehmt meinen Jungen.< bat sie weinend und hielt uns ein Baby eingewickelt in Decken hin. Es war mir zuvor gar nicht aufgefallen. Überfordert mit der Situation sahen wir sie einfach an.
>Bitte, ich wurde gebissen, er wird sterben.< bat sie weiter und mein Blick wandere auf ihren Unterarm, wo wirklich eine große Bisswunde war. Das erklärte wohl auch ihren schlechten Zustand.
Ich stieg vom Pferd und näherte mich der Frau. Sie gab mir ihren Sohn in die Arme.
>Er heißt Jordan.< flüsterte sie und strich ihn über den Kopf.
>Ich werde mich um ihn kümmern und für sein überleben sorgen.< versicherte ich ihr. Dankbar lächelte sie, bevor ich mich entfernte und samt dem Baby auf mein Pferd stieg.
Die Frau richtete den Blick auf meine Leute.
>Bitte tötet mich. Ich werde nicht den Mut haben es selber zu tun und ich will keiner von diesen Viechern werden.<
Unsicher guckte Jan zu mir rüber und ich nickte nur, während ich mein Pferd weglenkte. Das Kind sollte den Schuss nicht in voller Lautstärke mitbekommen. Also ritt ich schon langsam vor, bis der Schuss ertönte.

-
Hat irgendjemand damit gerechnet?

Hoffentlich hat es euch gefallen!

Lg

hard times | KürbisTumor / GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt