K A P I T E L 20

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Patrick PoV

Immer wieder strich meine Hand durch Manus flauschigen Haare.
Ich saß am kopfende des Bettes an der Wand angelehnt, während sein Kopf auf meinen Schoß ruhte.
Seit seinen Zusammenbruch vor einigen Stunden, hatte ich nicht mehr geschlafen.
Ich wollte auf ihn aufpassen.

Nun sah ich die Sonne langsam aufgehen.
Ich fragte mich jedoch schon die ganze Zeit, ob Michelle wirklich tot war, oder ob Manu es gar nicht genau wusste und es sich auf Grund des Fiebers nur eingebildet hatte.
Prüfend hielt ich meine Hand auf seine Stirn, nur um festzustellen, dass sein Fieber wohl zurück gegangen war. Vielleicht hatte er sogar wieder eine normale Temperatur.
>Bitte geh nicht.< nuschelte Manuel.
>Ich werde nirgendswo hingehen. Das verspreche ich dir. Wieso sollte ich auch gehen?< erwiderte ich.
>Weil ich gesagt habe, dass ich dich nicht aufhalten würde.< antwortete er.
Nun fiel es mir auch wieder ein.
Das hatte er gesagt, als die Sache mit Tom passiert ist.
Es tat gut zu hören, dass Manuel sich doch für mich interessierte und mich bei ihn haben wollte.
>Ich habe solch einen Fehler gemacht..< murmelte Manu, während er sich von mir erhob und sich ebenfalls sitzend an die Wand anlehnte.
>Ich habe Taddl getötet, weil er Michelle getötet hat..
Taddl war bereit mit uns zu verhandeln, aber ich habe mich einfach von meinen Emotionen leiten lassen. Nun stehen wir wohl im Krieg, nur weil ich meine Gefühle gezeigt habe.<
Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, was Manuel da gesagt hat. Er hat Taddl umgebracht?
>Aber, hättest du es wirklich gewollt mit dieser Gemeinde zusammen zu arbeiten? Welche unschuldige Menschen töten und foltern?< versuchte ich ihn aufzumuntern.
>Es werden noch mehr unschuldige sterben, wenn sie uns angreifen, Patrick.< sagte er.
>Man kann in dieser Welt nicht mehr nach Moral leben, sondern muss das tun, was das beste wäre.< fuhr er vort.
Ich wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür klopfte und kurz darauf Sabine eintrat.
Beinahe ertappt stand ich aus seinem Bett auf, doch sie beachtete mich so gut wie gar nicht.
>Du solltest nicht sitzen, Commander.< sagte sie und drückte Manuel schon fast in den liegenden Zustand. Dieser ließ es wortlos über sich ergehen.
>Ich muss die Verbände wechseln.< erklärte sie und zog Manuels Oberteil hoch, um ihren Plan nachzugehen.
Nachdem Sabine fertig war, wollte sie den Raum verlassen, doch Manu hielt sie auf.
>Wann kann ich hier raus?< fragte dieser.
>Wenn deine Wunden halbwegs gut verheilt sind und nicht wieder aufgehen können. Das wird noch ein paar Tage dauern.< antwortete sie und verließ den Raum wieder.
Manuel sah ihr mit einen 'dein ernst?' Blick hinterher.
>Mach dir keine Sorgen. Die Welt wird in diesen paar Tagen schon nicht untergehen..< sagte ich ironischer weise und trat wieder an sein Bett.
Manuel nickte abweisend.
Er schien nachzudenken.
Vielleicht über Michelle? (ist es ein Zeichen, dass meine Autokorrektur 'Michelle' in 'Küche' verbessern wollte?🤔)
Ich konnte schlecht leugnen, dass es mir egal nicht war, was mit Michelle passiert ist. Ich war sogar froh, dass sie mir nie wieder über den Weg laufen würde. Trotzdem hatte ich wohl nie eine Chance bei Manuel.
Zum einen hätte er wohl nie wieder bock auf eine Beziehung und er war ganz bestimmt nicht schwul..

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Hoffentlich hat es euch gefallen!

Lg

hard times | KürbisTumor / GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt