Kapitel 17

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Kaija's P.O.V:

Die beiden Jungs so emotional zu sehen, war wirklich unerwartet. Naja... Dass Namjoon so aufgelöst war, war verständlich, ich hätte jedoch nicht erwartet, dass Yoongi seine "gefühlvolle Seite" zeigte. Es war irgendwie süß... Die beiden schienen sich sehr nahe zu stehen und ich war froh, dass es Namjoon danach irgendwie besser ging. Zumindest hatte ich das Gefühl, er war etwas erleichtert. Namjoon, Yoongi und ich fuhren mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock, auf dem unsere Zimmer waren und sofort sagte ich den Jungs bescheid, dass wir Namjoon gefundenhatten, die logischerweise alle sofort angestürmt kamen.

"Namjoon! Wo zum Teufel warst du???" Jin sah ihn vorwurfsvoll an und auch die anderen Jungs schenkten ihm einen beschuldigenden Blick. "Schon Ok Leute. Wir erklären es euch wann anders." Ergriff Yoongi mit beschwichtigender Stimme das Wort und die Jungs nickten verständnisvoll. Es schien, als konnten sie Yoongi's Blick nach zu urteilen ahnen, dass sein "Verschwinden" einen Grund hatte, der wirklich nicht leicht zu erklären war und einen Grund, der Namjoon wohl traurig gemacht hatte. Sie alle kannten sich gut und wussten, wann es nötig war etwas zu sagen und wann man lieber ruhig sein sollte. Gerade war einer dieser Momente, wo es besser war gar nichts zu sagen, Namjoon einen brüderlichen Schulterklopfer zu geben und dann wieder in sein Hotelzimmer zurückzukehren. Yoongi sah Namjoon an und deutete dann auf deren Zimmertür. Namjoon nickte. "Warte kurz." Sagte er leise und ging noch einmal auf mich zu. Ich hatte das ganze Geschehen zwischen den Jungs schweigend beobachtet und mir meinen Teil gedacht. Ich bewunderte, wie stark ihr Zusammenhalt war und wie sie miteinander umgingen. Auch wenn sie oft, schroff, unverständlich, kompliziert und kindisch wirkten, waren sie sensibel und verständnisvoll und man konnte immer auf sie zählen.

"Danke... Danke, dass du für mich da warst. Wirklich... Das werde ich nicht vergessen." Er zwang seinem fahlen, schwachen, traurigen Gesicht ein Lächeln auf. "Ist doch klar." Antwortete ich ebenfalls lächelnd. Er umarmte mich noch einmal fest, ließ dann von mir ab und drehte sich wieder zu Yoongi. "Nacht Kaija." Flüsterte Namjoon noch einmal und öffnete die Zimmer Tür. Yoongi wollte gerade ebenfalls hineingehen, da hielt er inne, schüttelte ungläubig den Kopf, als würde er jeden Moment etwas tun, was er bereuen könnte und ging noch einmal auf mich zu.

Er räusperte sich. "Danke, dass du ihn... aufgehalten hast..." Ich nickte bestätigend und musste etwas schmunzeln, da Yoongi vor Verlegenheit zur Seite schaute und auf den Fußboden, die Wände und überallhin, bloß nicht in meine Augen. War es Verlegenheit, oder war es einfach, weil er es nicht gewohnt war jemandem seinen Dank zu zeigen. "Er bedeutet dir sehr viel, oder?" Fragte ich zaghaft. Stumm nickte er und man sah ihm an, dass ihn die ganze Sache ziemlich mitnahm, doch wer würde mit Yoongi reden? Hatte er es nötig, dass man mit ihm redete? Auch, wenn er oft unsymphatisch war und er mich in den Wahnsinn trieb, tat er mir leid. Ohne zu überlegen, ergriff ich seine Hand, nur für einen kurzen Moment. Sofort sah er mich an und versuchte seinen geschockten Blick zu kaschieren, da er wirklich keine Ahnung zu haben schien, warum ich das jetzt machte. Auch, wenn er es nicht unbedingt freiwillig getan hatte, im Flugzeug war er da, um meine Hand zu halten, ich beglich also lediglich meine Schuld bei ihm. Mehr war es nicht... Er sah mich noch immer überrumpelt an, doch es war mir egal. Ich drückte seine Hand und fuhr einmal mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Nach einer kurzen Weile spürte ich, wie auch er nun meine Hand etwas fester drückte und schmunzelte leicht. Seine Hand auf meiner war kalt, so wie beim ersten Mal und doch durchströmte mich Wärme bei seiner Berührung. Ich wollte das ganz und garnicht. Ich wollte seine Berührung nicht mögen und ihn wollte ich erst recht nicht mögen. Es war etwas, dass mein Körper automatisch tat. Dummer Körper! Hör auf! Langsam löste ich meine Hand aus seiner. Nun standen wir beide etwas unbeholfen auf dem Flur und starrten auf irgendeinen Punkt. Wir waren in Gedanken und doch war diese Situation irgendwie unangenehm. Schließlich unterbrach ich die Stille. "Wann fängt die Arbeit morgen an?" Fragte ich und schaute wieder in seine Augen. "Garnicht. Morgen haben wir frei. Die nächsten Termine sind übermorgen." Sagte er trocken. Ich nickte. "Ok...Dann... Gute Nacht..." Sagte ich dann, da ich mich entschied, dass wir hier genug wie die Idioten rumgestanden hatten und öffnete meine Zimmertür. Er nickte mir bloß zu und verschwand dann ebenfalls in seinem Zimmer. Oh man... Mir wurde klar, dass Yoongi kein gefühlskaltes Arschloch war. Zumindest nicht immer.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt