No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDET

Kapitel 26 - Truth

Kaija's P.O.V:

Nun waren wir wieder zu Hause angekommen. Schon seit einem Tag. Alles war beim alten. Manchmal gab es sogar Momente in denen ich grübelnd am Küchentisch saß, mit der Gabel in meiner Hand auf dem Holztisch nicht existierende Muster zeichnete und überlegte, wie ich uns etwas zu Essen stehlen konnte, bis mir einfiel, dass ich mir darüber keine Sorgen mehr machen musste. Ich hatte meinen Gehalt für diese Woche schon bekommen und es war mehr als genug! Miu und ich hatten fast jeden Tag telefoniert und geredet, ich hatte meinen Appa besucht und Micah ging es schon etwas besser. Hyeon meldete sich wenig bei mir. Normalerweise rief er mich jeden Tag an, wenn er gerade Pause auf der Arbeit hatte. Er arbeitete als Kellner in einem der nobelsten Restaurants Korea's. Er erzählte mir von den nervigen Kunden, seinem ständigen Gezanke mit dem Chef, der ekeligen Fischsuppe und dem süßen Mädchen an Tisch 4, dem er immer wieder zuzwinkerte. Doch in den letzten Tagen war er so abwesend gewesen, dass ich mich fragte, ob ich irgendwas falsch gemacht hatte. Ich hatte heute einen Tag frei, also beschloss ich zu ihm zu fahren und mit ihm zu reden.
"Kinder!" Rief ich und 3 Sekunden später hatten alle ihre Köpfe aus der Zimmertür gesteckt. "Ja Noona?" Fragten sie im Einklang. Ich musste schmunzeln. Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen der drei und ich erinnerte mich an Mum.
"Kinder!" - "Ja, Eomma?" Sie lächelte breit und gab jedem einen Kuss auf die Stirn. "Ich gehe zur Arbeit. Seid brav und hört auf eure große Schwester. Ich liebe euch." - "Wir dich auch."

Meine Augen wurden feucht. In den Tränen lag die Erinnerung an ihre Stimme, ihren Geruch, ihr Lächeln. Ich fing mich wieder. "Ich gehe kurz zu Hyeon. Ist es Ok, wenn ich kurz weg bin?"

Die drei nickten und verschwanden wieder in ihren Zimmern, während ich mir den Haustürschlüssel schnappte und einen kurzen Abstecher bei Mrs. Lee machte. Meine Fingerkuppen streichen über die schäbige Holztür und ich schüttelte meinen Kopf in der Annahme, sie wäre noch immer nicht gestrichen, doch als ich einen genaueren Blick auf sie warf, viel mir die frische weiße Farbe auf, die die Hälfte der Tür gedeckten und ich lächelte und doch war ich etwas verwirrt. All die Jahre, hatte sie die Tür nicht streichen wollen und meiner Meinung nach, hätte schon etwas prägendes passieren müssen, damit sie sich letztendlich umentschied. "Mrs. Lee...?" Ich drückte die Tür langsam auf und ging ein paar Schritte in das Haus hinein. Ich hörte gepolter und Gefluche, was bewirkte, dass meine Stirn sich fragend runzelte. "Kaija...Aish... Komm doch rein, Liebes." Bat sie mich unter unregelmäßiger Atmung. Ich ging in den Wäscheraum und fand sie dort auf dem Boden kniend, mit riesigen Kien vor ihr, vor. "Ähm... Was machst du denn da?" Sie stand auf und nahm mich kurz in die Arme, ehe sie sich den Staub von den Schultern und ihrer Schürze klopfte und begann es mir zu erklären.

"Ach weisst du... Das sind alles sehr alte Sachen von mir und ich möchte alles sortieren, falls es irgendwann jemand anders bekommen sollte. Du weißt, dass ich kaum mehr Familie habe und schliesslich muss irgendwer Mal meine ganzen Sachen erben, richtig?" Ich sah sie stumm nickend an und versuchte meine Sorge zu verbergen. Ich wollte nicht daran denken, dass sie uns auch irgendwann verlassen würde. Sie legte lächelnd die Hand an meine Wange. "Ihr werdet alles von mir erben. Ihr vier seid wie meine Kinder." Sie schmunzelte und strich mir über mein Haar. Ihre Augen voller Erinnerungen und sie schwelgte in den Vergangenen Jahren, in denen sie uns hatte aufwachsen sehen. Nun schmunzelte auch ih, da mir mit einem Mal die Erinnerungen vor die Augen schossen. "Ist das der Grund für die Tür?" Sie nickte und deutete auf den Eimer Farbe, der in der Mitte des Raumes stand. Ich nickte. "Ich gehe eben zu Hyeon." Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich verschwand und noch einmal über die halb angestrichene Holztür fuhr.

Yoongi's P.OV:

Ich saß auf der Couch in unserem Dorm und versuchte etwas zu schlafen. Wir hatten heutet einen Tag frei und ich wollte mich endlich mal ausruhen. Nicht nur, wegen den Auftritten und dem Druck, sondern auch wegen meinen Gedanken. Ich hatte viel nachgedacht...