Final Chapter!

3.7K 145 129
                                    




"Hallo?" Nachdem ich mich aus den Armen meines Freundes befreit und leise, im Halbschlaf mit meinem langen T-Shirt und den viel zu großen Socken aus dem Zimmer geschlurft war, war ich an das Telefon gegangen, dass so störend und schrill geklingelt und mir meinen Schlaf geraubt hatte. 


"Guten Morgen, hier spricht Park Mo Bin. Ich bin Arzt im Seongbuk-gu Krankenhaus. Spreche ich mit Yoon, Kaija?" Fragte eine tiefe, förmliche Männerstimme höflich. Mein Griff am Telefon festigte sich augenblicklich ein wenig angespannt. Jedes Mal, wenn ich Anrufe vom Krankenhaus erhielt, waren es schlechte Neuigkeiten und es erinnerte mich an den Tod meiner Eomma und was meinem Appa passiert war. "Ja, das bin ich." Antwortete ich mit verschlafener, rauer Morgenstimme. "Wir haben einige Neuigkeiten für sie. Ich werde sie ihnen am Telefon sagen, aber danach wäre es dringend von Nöten, dass sie herkommen, damit wir alles nochmal persönlich und in Ruhe besprechen können." - "Was ist denn los? Ist etwas passiert?" Fragte ich und klang ein wenig skeptisch. "Ihr Vater, Yoon, Ji-Ho, ist aus seinem Koma erwacht und nun geht es außerdem um die Rechnung, die entstanden ist, wegen der Geräte, die ja nun über einen sehr langen Zeitraum angelassen wurden, um ihn am Leben zu halten, aber das Besprechen wir vor Ort. Ich würde sa-" - "Was? Was haben sie gesagt?" Geschockt von seinen Worten, war ich der festen Annahme, ich hätte mich verhört. Wahrscheinlich hatte ich das. Wahrscheinlich war ich so gebrochen und verletzt, dass ich mir solche abwegigen, wunderschönen Szenarien in meinem Kopf einbildete, um einfach alles negative von mir abzuschotten. "Ihr Vater ist aus dem Koma erwacht." Wiederholte er. Ich ließ vor Schock das Telefon fallen und zog heftig die Luft ein. Ich ignorierte den Hörer, der mit dem Arzt an der Leitung auf dem Boden lag und blinzelte einige Male realisierend. Ich konnte nicht denken... Ich konnte nicht fühlen. Ich konnte nicht atmen. Mein Herz setzte aus und ich war so überwältigt, dass ich das Gefühl hatte jeden Moment umzufallen. Diese Worte hatte ich mir unzählige Male vorgestellt, sie in meinem Kopf wiederholt, immer und immer wieder, um mir einzubilden, wie schön der Klang dieses Satzes doch sei und wie schön es wäre endlich wieder etwas zu haben, dass mir Sicherheit gab und etwas, dass ich mir so sehr wünschte und so vermisste. All die frustrierenden Monate, in denen ich mit meinen Tränen und Depressionen und Ängsten hatte Kämpfen müssen... würden sie ein Ende finden? Ohne es zu merken, flossen mehr und mehr Tränen meine Wange hinunter und ich hielt geschockt die Hände vor den Mund. Es war, als wäre eine riesige Last von mir abgefallen und hatte mir mit einem Mal das atmen erleichtert und einen Willen und Stärke gegeben. Ich schluchzte heftig und sank auf die Knie. "Kaija?!" Yoongi kam aus meinem Zimmer gestürmt und sah mich dort knien. Zitternd, schniefend. Augenblicklich kniete er sich zu mir und schloss seine Arme sanft um mich, während er mir beschwichtigend über den Rücken streichelte. "Panik?"  Fragte er leise, doch ich schüttelte den Kopf und stand auf, während ich mir meine Tränen versuchte wegzuwischen, die jedoch sofort durch neue ersetzt wurden. Ich sah ihn an und lachte. Dieses Lachen war voller Erleichterung und Hoffnung. "W-Was ist passiert?" Fragte er ein wenig verwirrt und musterte meine Überglücklichen Gesichtszüge. "Mein Appa... E-Er ist wach. Er lebt!" Rief ich und lachte ungläubig. Yoongi sah mich geschockt an, ehe er mich mit einem Mal in die Arme schloss und sich b.z.w uns um seine eigene Achse drehte. "Jinja?" Fragte er nach, worauf ich unter Tränen nickte und ihn fest an mich drückte. "Du solltest sofort hinfahren." Murmelte er, während er mir federleichte Küsse auf den Hals verteilte. "Ich kann es nicht Gauben..." Hauchte ich und versank in all den Erinnerungen, die vor meinen Augen erschienen, als ich an Appa dachte. Würde es wieder werden wie vorher? Würde er bei uns bleiben? Er liebte seine Familie mehr als alles auf dieser Welt, das wusste ich, aber ich hatte Angst... Angst, dass ich ihn wieder verlieren könnte, obwohl er gerade erst wieder da war. Abrupt stieß ich Yoongi von mir weg. "Ich muss es den Kindern sagen!" Rief ich und stürmte übereilig auf die Zimmtertüren zu, an denen ich heftig zu Hämmern begann. "Noona... was ist denn los? Es ist noch so früh." Maulte Micah und sah mich vorwurfsvoll an, während seine Augen angestrengt versuchten sich an die Helligkeit zu gewöhnen, die durch die durchscheinende Sonne entstanden war. "Kien! Minou!" Rief ich die anderen beiden, die nach wenigen Sekunden ebenfalls aus ihren Zimmern kamen. "Ist etwas pa... Noona, warum weinst du?" Fragte Kien und blendete die Randstrahlen aus, indem er die Augen ein wenig zusammenkniff, um sich zu vergewissern, dass meine Wangen tatsächlich von Tränen befeuchtet waren. Nun sahen mich auch Minou und Micah fragend an. "Und... warum ist Yoongi hier?" Fügte er hinzu und sah stirnrunzelnd auf den schwarzhaarigen Jungen, der sich nun hinter mich gestellt und eine Hand um meine Schulter gelegt hatte. "Er hat hier geschlafen."  Antwortete ich und wimmelte weitere aufkommende Fragen mit einer einfachen Handbewegung ab. "Hyung!" Rief Minou und umarmte ihren Yoongi, der sie bloß anlächelte und sanft über ihr Haar strich. "Ich denke ihr solltet eurer Schwester zuhören." Sagte Yoongi unterstützend und sah mich zuversichtlich an.  "Kinder, zieht euch an, wir fahren ins Krankenhaus." - "Wae? Schon so früh?" Entfuhr es Micah. "Dein Appa wäre sehr traurig, wenn er dich nach 2 Jahren, die er im Koma lag nicht sieht." Ich schmunzelte. "W-Was?" Kien sah mich schockiert an. "Noona... was redest du da....?" Micah lachte ironisch. "Das Krankenhaus hat eben angerufen, er ist aufgewacht." Hauchte ich und legte meine Hände auf die Schultern meiner Brüder. Kien und Micah sahen mich blinzelnd an, mit offenen Mündern und unwillkürlich nass werdenden Augen. Minou trat einige Schritte nach vorne und blickte zu mir auf. "A-Appa... Er ist wach? Jinja?" Stotterte sie überwältigt, während eine Träne über ihre Wange lief und eine glitzernde Spur auf ihrer blassen Haut hinterließ. Ich nickte lächelnd und nahm sie auf den Arm. Augenblicklich vergrub sie ihr Gesicht in meiner Halbzeuge und wenig später vernahm man ein Schluchzen, gefolgt von einem Schniefen. "Appa ist wach... Appa kommt zu uns." Flüsterte sie immer wieder und drückte mich fester. Micah stand noch immer wie angewurzelt da, starrte ins leere und brachte kein Wort heraus, während Kien mir ebenfalls in die Arme fiel. "Ich hatte so Angst, dass Appa nicht wiederkommt... Ich habe ihn so vermisst Unni!" Ich drückte Minou ein wenig von mir weg, um sie anzusehen. Um ihr meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, während sie redete. Sie redete! Ich hörte ihr zu und zum ersten Mal nach Jahren konnte ich mich an ihrer lieblichen Stimme satt hören. Sie hatte noch nie so viel an einem Tag geredet. "Unni... Mianhae." Mein breites Lächeln verschwand und ein Ausdruck von Verwirrung machte sich auf meinem Gesicht breit. "Wae? Was ist los?" Fragte ich zaghaft. "Ich habe so lange nicht gesprochen... Bist du mir sehr böse?" Sie sah mich mit ihren riesigen Kulleraugen an und senkte dann beschämt den Kopf. Ich lächelte und stich ihr über den Kopf. "Ich könnte dir nie böse sein." Flüsterte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Ihre feuchten, glitzernden Augen suchten nach meinen. "Saranghae Unni." - "Ich dich auch meine Kleine."


No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt