Kapitel 23

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Ich sprang ihm in die Arme und sofort roch ich den allzu bekannten Duft von ihm, den ich so sehr liebte. "Hyeon-ah..." Murmelte ich zufrieden in den Kragen seines Pullovers. Er drückte mich fester und ließ mich dann los. "Du siehst toll aus Kiki!" Er beäugte mich grinsend und sah dabei beinahe wie ein stolzer Vater aus. Wie schön es jetzt wäre, wenn du da wärst Appa...
"Miu!" Ich lief lächelnd auf sie zu und schloss meine Arme um sie. "Hey Süße! Sag mal... wer von denen ist jetzt Yoongi?" Flüsterte sie und sah zwischen den brav in der Reihe stehenden Jungs hin und her, die uns lächelnd anschauten. "Der, der wahrscheinlich nicht lächelt." Sagte ich und schon verfinsterte sich mein Gesichtsausdruck, so auch meine Stimme, die einen tieferen Klang bekam. "Ouuuuuuuuu... Da hast du dir aber einen guten Kerl ausgesucht!" Sagte sie und grinste neckisch, woraufhin ich sie Augenrollend nachäffte.
"Unni!!!" Diese süße, klare, engelsgleiche Stimme... Die kleine Minou kam auf mich zu gerannt und sprang auf meinen Arm. "Meine kleine Maus! Geht es dir gut?" Sie nickte.
"Hast du gut auf deine Brüder aufgepasst?" Sie nickte wieder. Stolz strich ich ihr über die Wange und drehte mich zu den Jungs um.
"Annyeong Noona!" Rief Kien und umarmte mich kurz, ehe er vorahnend die Lippen aufeinander presste und einen Schritt zur Seite trat, damit ich mich an Micah wenden konnte. Ich ließ Minou von meinem Arm runter und ging einen Schritt auf ihn zu. Er jedoch, würdigte mich keines Blickes. Ein unwillkürlich beschämter Blick, zierte seine sonst neutralen Gesichtszüge und doch war er zu stolz, um Reue zu zeigen für das, was er getan hatte. Vielleicht hatte er das von mir...
"Wir reden später, klar?" Sagte ich mit warnendem Unterton und ernstem Blick. Keine Reaktion seinerseits. Ich beugte mich zu ihm vor. "Hast du das verstanden?" Wiederholte ich mit etwas lauterer Stimme. Er nickte schwach. "Leute... Meine Geschwister kennt ihr ja schon. Die anderen beiden sind meine besten Freunde. Hyeon..." Er winkte kurz. "Und Miu." Sie lächelte und formte ein "Annyeong" mit ihren Lippen. Nachdem sich alle begrüßt hatten, war es Zeit für das Fotoshooting, also fuhren wir vorher zusammen ins Hotel, um Kien, Micah, Minou, Hyeon und Miu dort abzulassen. "Hier habt ihr den Schlüssel zu meinem Zimmer. Passt auf euch auf, ok? Es wird nicht lange dauern, dann holen wir euch zum Konzert ab, ja?" Sagte ich und drückte Kien den Hotelschlüssel in die Hand. Die drei nickten im Einklang und öffneten die Autotür, um auszusteigen."Unni..." Minou zupfte an meinem Oberteil und sah mich mit großen Augen an. "Was ist?" Sie zog eine Schnute und klammerte sich an meinen Arm fest. Ich seufzte und sah hilfesuchend zu Namjoon, der bloß lächelnd Minou anschaute. "Nimm sie einfach mit..." Sagte er ohne den Blick von Minou abzuwenden. Er kniff ihr spierlisch in die Backe und grinste. Ich sah Minou an, die sich überglücklich wieder auf ihren Platz setzte und dankend Namjoon ansah. Mir kam ein Gedanke, der mich für einen kurzen Moment traurig machte. Als Namjoon in die Augen meiner Schwester sah, sah er seine verstorbene vor Augen und er war so in seinen Gedanken gefangen, dass er ihr Gesicht vor sich sah und doch sah es aus, als würde er sich so sehr für mich freuen, dass ich sie hatte und als würde er sich für jeden Menschen freuen, der eine Schwester hatte, weil ihm dieses wundervolle Geschenk genommen wurde... Am liebsten hätte ich ihn umarmt und ihm gesagt, alles würde gut werden, doch ich ließ es vorerst bleiben. Schließlich wollte ich ihn nicht an diesen Verlust erinnern, wenn es nicht sein musste. "Ähhhh Kiki..." Hyeon hielt inne und drehte sich noch einmal zu mir um. Ich sah ihn erwartungsvoll an. "Hast du die Kette eigentlich schon geöffnet?" Er fing an nervös zu grinsen und sich am Hinterkopf zu kratzen. "Oh! Nein, habe ich noch nicht, aber mache ich gleich." Ich lächelte ihn an und winkte, ehe ich die Autotür wieder schloss. Ich sah aus der Fensterscheibe, seinen geknickten Gesichtsausdruck und wunderte mich... Was war denn mit ihm los? Nach gefühlten 10 Stunden erreichten wir das Studio, indem das Shooting stattfand. Um ganz ehrlich zu sein, war ich leicht nervös... Kyra und Alexa machten dies schon sehr lange. Sie kannten die "Regeln". Sie kannten BTS' Style ganz genau... Sie waren die, die ihn wahrscheinlich mehr oder weniger erfunden hatten! Und wer war ich? Ich war nur ein unbeholfenes, unsichreres Mädchen, wie Yoongi gesagt hatte... Auf jeden Fall im Bezug darauf. Ich nahm Minou an die Hand und wir öffneten gemeinsam die riesige Eisentür und für einen Moment vergaß ich, dass ich die wenige war, die ein kleines Mädchen an der Hand hielt und fühlte mich, als sei ich dieses Mädchen.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt