Kapitel 36 - Trip to the past (2)

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Das Essen hatte wirklich sehr gut geschmeckt. Ich hatte mich bedankt und beim abräumen geholfen, während ich die Gelegenheit hatte Mrs. Kim noch ein wenig besser kennenzulernen. Sie war wirklich eine faszinierende Frau. Sie schien das Leben so leicht zu nehmen, alle Erinnerungen, waren sie noch so traurig, behielt sie gerne in ihrem Gedächtnis und lächelte, da sie sie daran erinnerten, dass sie ein Leben führte. Ein Leben auf das sie stolz war und die Erinnerungen, welche es zu dem gemacht hatten, dass es war. Sie erzählte viel über Namjoon. Sie erzählte mir, dass er einige schwere Zeiten durchmachen musste. Seine Schwester hatte diese Krankheit schon seit sie klein war und damals hatte Namjoon sich gegen den Wunsch seiner Eltern entschieden Rapper zu werden. Sie hatten zu dieser Zeit wenig Geld gehabt und bei seinem hohen IQ, hatten sie sich gewünscht, er würde etwas "vernünftiges" tun, dass die Existenz der Familie absichern würde. Seine Schwester war sehr krank und mit ein wenig mehr Geld, hätten sie eine Medizin kaufen können, die ihre Schmerzen gelindert hätte. Als Namjoon davon hörte, war er bereit seinen Traum aufzugeben und jeden anderen gut bezahlten Job anzunehmen, um es ihr einfacher zu machen, obwohl er gerade ein Angebot bekommen hatte, dass es ihm ermöglichen würde einige Studioaufnahmen zu machen, vielleicht auch hin und wieder kleine Auftritt mit anderen Rappern. Seine Schwester hätte ihn nicht gelassen, hatte Mrs. Kim erzählt. "Wenn du das Angebot nicht annimmst, dann werde ich nie wieder mit dir reden Hyung!" Soll die kleine gesagt haben. Namjoon hatte versucht sie zu überzeugen, doch letztendlich brachte es nichts. So wurde er Underground rapper. Zu der Zeit, war die einzige Person, die zu ihm gehalten und ihn immer angefeuert hatte, seine Schwester gewesen, bis irgendwann auch seine Eltern seine Leidenschaft anfingen zu akzeptieren, was seine Zeit dauerte. Ohne seine Schwester, hätte er es nie geschafft. Unglaublich. "Und in der Undergroundszene hat er Yoongi kennengelernt?" Hatte ich sie neugierig gefragt. Sie erzählte mir ein wenig von ihm. Er sei hergekommen ohne eine Familie, oder sonst irgendjemandem, der ihm geholfen hätte. Er sei introvertiert und ernst gewesen. Wenn es jedoch um die Musik ging, war er wie ein anderer Mensch und ließ alles raus, dass er auf dem Herzen hatte. Namjoon und er hatten sich vom ersten Tag an sofort gut verstanden. Er habe ihn oft mit nach Hause gebracht und so wurde er immer mehr ein Teil der Familie, bis er schließlich eine Weile bei ihnen wohnte. Er sollte der reinste Engel gewesen sein. Hatte alles gemacht für seinen Freund und seine Familie. Man hatte nie wirklich aus ihm schlau werden können und er sei oftmals kalt und emotionslos gewesen sein, jedoch liebten die Eltern Namjoon's ihn beinahe wie ihren eigenen Sohn. Das war die Zeit, in der seine Großmutter verstorben war und sie war auf dem selben Friedhof begraben, wie Namjoon's Schwester. Ich war ziemlich schockiert nach diesen Geschichten. Nicht weil sie selbst so schockierend waren, sondern weil ich es unglaublich fand, dass ein Mensch über die Jahre hin so viel mit sich tragen konnte, ohne jemals sein Herz auch nur einem Menschen geöffnet zu haben. Es tat mir leid. Er tat mir leid, obwohl ich genau wusste, dass Mitleid das letzte war, dass man haben wollte. Yoongi war vielleicht ein Idiot, aber er hatte wohl eines der reinsten Herzen, die es gab.

"Joon! Dein Appa." Rief Yoongi von unten, der ihn wohl schon begrüßt hatte. Ich war oben. noch beim auspacken und umziehen. Namjoon und ich hatten bereits unsere Schlafsachen angezogen. "Kommst du?" Rief mich Namjoon und zog mich am Arm mit hinter sich her. "Warte... soll ich mir nicht eben schnell was anderes anziehen...?" Ich sah verlegen auf mich hinunter und die Klamotten, die mir viel zu groß am Leib hingen. Mir war es ein wenig unangenehm seinen Vater in diesem Aufzug zu begrüßen, wenn ich ihn zum aller ersten Mal sah. Namjoon zog eine Augenbraue hoch. "Wenn sie sich so nicht wohlfühlen Prinzessin..." Ironisch verbeugte er sich und grinste. Ich schlug ihm auf den Arm. "Ich meine ja nur!" "Also wirklich! Du bist hier nicht in einem Palast oder sonst was. Du musst niemanden beeindrucken, außer Yoongi vielleicht also stell dich nicht so an. Meine Eomma liebt dich eh schon." Er schenkte mir ein flüchtiges Lächeln. Ich kicherte ein wenig über seine Gelassenheit und folgte ihm nach unten.  "Namjoon!" Rief der schwarzhaarige, große Mann und lief mit einem breiten Lächeln auf seinen Sohn zu. "Wie geht es dir? Was macht deine Karriere?" Stolz musterte sein Vater ihn und stellte seinen Aktenkoffer ab. Er sah sehr erschöpft aus, was auch Namjoon nicht zu gefallen schien. "Wie lange hast du wieder gearbeitet Appa?" Fragte er seufzend und sah beinahe beschuldigend auf den schwarzen, abgenutzten Aktenkoffer. "Nicht so viel wie sonst. A-Aber es geht jetzt garnicht um mich. Ist das das Erste, was du zu deinem Appa sagen willst, nachdem du ihn so lange nicht gesehen hast?" Namjoon lachte. "Ist gut. Ich bin leise. Ich mache mir nur Sorgen, das ist alles." Mr. Kim gab ihm einen verspielten Schlag auf die Brust. "Du musst dich nicht um deinen Vater sorgen." Er schüttelte ungläubig den Kopf, als seine Augen zu mir schweiften. "Hast du etwa eine Freundin Namjoon?" Er grinste und sah seinen Jungen großäugig an. "Nein." Antwortete Yoongi stumpf. "Oh. Also ist es Yoongi's Freundin." Das Gesicht Mr. Kim's erhellte sich und so schnell wie ich "Nein" sagen konnte, sagte Namjoon "Ja". Ich ließ meine Augen fassungslos und wütend zu ihm schweifen. "Sie ist nicht..." Fing Yoongi an. "Ja, ich bin wirklich nicht..." Stimmte ich mit ein. "Die beiden sind sehr schüchtern damit. Deshalb geben sie es nicht zu." Namjoon klopfte Yoongi mit einem breiten Grinsen auf die Schulter, worauf dieser nur knurrte. Ich wollte etwas sagen, wusste jedoch nicht was. Wenn ich etwas gesagt hätte wie: "Wir sind wirklich nicht Zusammen." Oder so etwas, dann hätte es nichts gebracht, da Namjoon mit dem "Sie wollen es nicht zugeben" Satz kam, weswegen alles, was wir dagegen sagen würden, sowieso als unglaubwürdig angesehen werden würde. "Es freut mich sehr..." Er machte eine kurze Pause, um mich mit fragendem Blick anzusehen. "Kaija." Ließ ich ihn wissen und lächelte. "Es freut mich auch sehr." Ich verbeugte mich kurz. "Und? Wie läuft es mit BTS? Wir haben uns alle Lieder angehört. Deine Mutter und ich sind sehr stolz auf euch." Sagte Mr. Kim zufrieden. "Es läuft wirklich großartig. Wir werden jetzt sogar langsam in Amerika bekannt." Begann Namjoon ein wenig verlegen, da er sich nicht ganz so bescheiden vorkam, wie er eigentlich klingen wollte. "Ja. Wir hatten einige Auftritte dort." Ergänzte Yoongi. Mrs. Kim näherte sich und gab ihrem Mann einen Kuss. "Wir prahlen schon bei unserer gesamten Bekanntschaft mit unseren Söhnen." Mrs. Kim sah die beiden warm an und strich ihnen übers Haar. "Es freut uns, dass es so gut läuft."

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt