Kapitel 51 - A night

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"Kaija!!!"

Schnelle Schritte stapften hin und her im Erdgeschoss. Ich hörte wütendes Gebrüll, verwirrtes Getuschel und außerdem das kochen meines Blutes. 

"Das kann nicht war sein!!!" Rief ich außer mir und riss die Tür von Yoongi's Schlafzimmer auf, um die Treppen runter zu rennen und ihm eine Standpauke zu halten.
Als er mich sah verstummte er und starrte mich an. Hinter ihm Miu, die versuchte ihn mit ihrer Hand, die beschwichtigend und zurückhaltend auf seiner Schulter lag irgendwie zu beruhigen.
Ich lief direkt auf ihn zu, bis ich vor ihm stehen blieb. Mein Körper erhitzt von der Wut in mir.
Mir war es in dem Moment völlig egal, ob 6 Gesichter mich drängend und überfordert anstarrten und nach einer Erklärung verlangten, ich sah nur Hyeon, der hier rein geplatzt war und vorhatte mich für mein "schlechtes Benehmen" auszuschimpfen, als wäre ich ein kleines Kind.
"Hyeon! Bist du völlig übergeschnappt?!" Rief ich wütend und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Er lachte ironisch und stemmte die Arme in die Hüfte. "Das sollte ich eigentlich dich fragen, meinst du nicht?" Erwiderte er mit abfälligen Augen.
"Ich will nicht, dass du hier übernachtest!" Schrie er in befehlendem Ton und ging einen Schritt auf mich zu. "Das entscheide ICH! Du bleibst ständig bei irgendwelchen Typen und irgendwelchen Mädchen. Beschwere ich mich? Behandele ich dich wie mein Eigentum?" Warf ich ihm vor und ging herausfordernd noch einen Schritt näher auf ihn zu.
"Das ist was ganz anderes!" Rief er und griff nach meinem Handgelenk. "Du kommst mit." Und mit diesem Satz zog er mich mit sich. "Hyeon, beruhige dich!" Startete Miu einen Versuch die Lage irgendwie zu retten, versagte jedoch, als Hyeon schroff ihre Hand wegstieß, die versuchte ihn aufzuhalten.
"Finger weg!" Ertönte eine Stimme im Hintergrund. Hyeon blieb stehen, sein Blick ernst, seine Atmung schnell und seine Hände zitternd. Er ließ von mir ab und drehte sich langsam zu Yoongi um, der ihn wütend musterte.
"Du... hast mir gar nichts zu befehlen." Knurrte Hyeon mit tiefer Stimme. Ich stieß mit meiner Handfläche gegen meine Stirn. Warum führte er sich so kindisch auf?! Eine Hand schling sich sanft um meine und zog mich zur Seite, um mich von dem Chaos fernzuhalten, dass wohl von allen jeden Moment vermutet wurde. Ich lächelte Tae dankend an, worauf er sich beschützend ein wenig vor mich stellte. Ich sah zu Miu, deren zierlicher Körper von Jimin's Armen umschlungen wurden. Sie hatte ihr Gesicht in seiner Brust vergraben, ihr Körper zitterte. Weinte sie? Ja, das tat sie. Gut gemacht Hyeon.

"Sie kann für sich selbst entscheiden und solange du auf diesem Boden hier bist, bist du derjenige, der hier niemandem etwas zu befehlen hat, klar?" Zischte Yoongi und runzelte abwertenden Blickes die Stirn, während er sich zügelnd auf die Unterlippe biss, sodass ich Angst hatte, sie könnte jeden Moment zu bluten anfangen. Hyeon seufzte und drehte sich zu mir. Tae drückte mich alarmiert noch ein wenig mehr hinter sich und musterte Hyeon streng.

"Gut... Dann entscheide dich Kaija. Er oder ich?" Seine Stimme war nicht mehr wütend, nur noch ernst. Todernst. Meine Kinnlade fiel ungewollt nach unten. Ich sah zwischen den beiden hin und her und stotterte. "D-Du kannst mich nicht zwingen, mich zu entscheiden!" Rief ich frustriert und fuhr mir durchs Haar. Hyeon grinste bitter und nickte andächtig.
"Du hast es gerade getan." Murmelte er und steuerte auf die Tür zu. Miu rannte ihm nach und wischte sich ihre Tränen an ihrem Ärmel weg.
"Hyeon Ich-" Meine verwirrte Stimme wurde von dem Knall der Tür unterbrochen. Weg war er. Auch, als der Motor des Autos in der Ferne lange nicht mehr zu hören war, starrte ich auf das braune Holz und blinzelte, als könnte ich den Moment nicht realisieren.
"Kaija..." Namjoon legte sanft seine Hand auf meine Schulter und bewirkte so, dass ich ihm in die Augen sah. "Ist schon ok... Ich muss kurz an die Luft." Erwiderte ich trocken und ging. Ich war sauer, sauer und enttäuscht. Doch am meisten war ich traurig.

Yoongi's P.O.V:

Ich sah ihr hinterher, wie sie gesenkten Blickes das Haus verließ und in dem Moment, als sie die Tür schloss und alle Augen gezwungen waren sich von ihr abzuwenden, durchbohrten sie mich.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt