20K-Special

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Author's P.O.V:

Es gab eine Zeit, in der das Schicksal jeden einzelnen Tag im Leben eines jungen Rappers bestimmte. Glück. Vielleicht. Und Unglück. Davon hatte er mehr als genug. Er wusste, seine Entscheidung war riskant. Er hatte alles aufs Spiel gesetzt. Seine ganze Zukunft. Und wofür? Um ganz vielleicht, und das war ziemlich unwahrscheinlich, irgendwann mal die Chance zu bekommen Musiker zu werden. Rapper. Producer. Das war ihm am wichtigsten. Darin war er gut. Er war Wortgewandt genug um Songs zu schreiben, bei denen allen die Luft wegblieb, wenn sie sie hörten. Er war so leidenschaftlich, dass es aussah, als gäbe es nichts, was er nicht tun konnte, wenn man ihm in seinem Element sah. Auch, wenn er dachte, das Schicksal wäre nicht auf seiner Seite, die Musik war es. Die Musik und seine Halmeoni, bei der er wohnte, seit er bei seinen Eltern ausgezogen war. Sie hatten sich wahrscheinlich darüber gefreut, dass er nicht mehr da war. Er war immer eine Last für sie gewesen. Er hatte nie ihren Erwartungen entsprochen. Es. War ein regnerischer Tag. Er trug seinen Mantel und seinen schwarzen Mundschutz, während er mit den Händen in den Hosentaschen durch eine dunkle Gasse spazierte, um zu dem alten Studio zu gelangen, in dem er ab und zu mit anderen Rappern Beats produzierte und Musik machte und sich auf Wettbewerbe vorbereitete. Man könnte sagen, es war ziemlich heruntergekommen und einige Geräte funktionierten nicht mehr richtig, besonders sauber war es auch nicht, aber es war der beste Platz, den er kannte. Der Platz, an dem er er selbst sein konnte. Der Platz, an dem er tun und lassen konnte, was er wollte, ohne, dass seine Eltern ihn zurechtwiesen und davon abbringen wollten seinem Traum nachzugehen. „Du wirst nie etwas werden, du Nichtsnutz! Nur Schwächlinge halten an Träumen fest, wann wirst du das endlich verstehen???"
Die Stimme seines Vater hallte in seinem Kopf und er zuckte allein bei der Erinnerung an diese Konversation Zusammen. Emotionen kamen auf, die er vergessen wollte und damit das verzweifelte jammern seines Herzens ihn nicht wahnsinnig machte, versuchte er es (wie immer) mit Musik zu übertönen und setzte sich seine Kopfhörer auf.

„Kim Yoo-ni!" Einer der Rapper, mit denen er hin und wieder mal etwas zu tun hatte stand von der ledernden Couch in der Mitte des Flures auf und begrüßte ihn. Naja, er war der „Boss", aber Yoongi hatte ihn nie als Anführer gesehen. Er war ein fauler Idiot, der nichts auf die Reihe bekam und sich hinter einer großen Klappe versteckte. Yoongi hatte ihn nie gemocht, aber er hatte das sagen und deshalb lohnte es sich nicht, sich mit ihm anzulegen. Er grinste fälschlich. „Ich heiße Min Yoongi." Murrte er und lief geradewegs auf die Tür zum Studio zu. Es war sein Studio. Er hatte es bei diesem Vollidioten, der sich selbst als „Der Chef und Boss und Kapitän" betitelte gemietet. Der, der nach 3 Jahren seinen Namen noch immer nicht wusste. „Warte! Du kannst da jetzt nicht rein." Rief dieser ihm zu, als er gerade dabei war die Türklinke herunterzudrücken. Yoongi verkniff sich ein genervtes seufzen. „Und warum nicht?" Knurrte er. „Da ist gerade jemand drin." - „Wer ist bitte in meinem Studio?" - „Der Neue." - „Was interessiert mich ein Neuer? Das ist mein Scheiß Studio. Ich bezahle dafür!" Und damit ging er ohne weiter zu zögern in den Raum und sah einen dunkel gekleideten Jungen in seinem Alter hinter der Scheibe stehen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als dieser ihn auch noch nicht bemerkte und einfach weiter aufnahm. „Unglaublich." Zischte Yoongi und klopfte gegen die Scheibe. Der Neue hob seinen Kopf und sah verwirrt zu dem wütenden Jungen, sichtlich verwundert, warum ihn jetzt jemand störte. Man, hatte der ein Milchgesicht. Und Grübchen? Wirklich?
„Ähm... ist irgendwas?" Fragte der Neue und legte seine Kopfhörer ab. Yoongi öffnete die kleine Tür neben dem Mischpult, damit er auf den Größeren zumarschieren und ihm gegenüber stehen konnte. „Ja, allerdings. Das ist mein Studio, also raus hier." Sagte dieser zielgerichtet und blickte seinem Gegenüber mit tötendem Blick an, worauf dieser nur kapitulierend die Hände hob und schief grinste. „Woo Bin hat nichts davon erzählt, dass das Studio jemandem gehört..." Dieser.... Vollidiot von einem Boss. „Jetzt weißt du es, also, raus hier." - „Er hat mir angeboten es zu mieten. Der Preis ist nicht ganz günstig, aber ich würde es gerne... naja... das ist das einige Studio in der Nähe, dass vom Preis her in Frage kommt." Er sah nicht aus, als wäre seine Absicht, Yoongi aus seinem Arbeitsplatz zu verdrängen, aber das änderte nichts an der feurigen Wut, die sich in diesem Moment in seinem Körper breit machte. „Er hat was getan...?" Knurrte dieser und bevor der Neue noch etwas sagen konnte, war er hinausgestürmt und ging mit feurigen Schritten auf Woo Bin zu. „Bist du total bescheuert?" Schrie er und packte ihn am Kragen. Er wusste, dass es dumm war das zu tun, aber er konnte seinen Zorn nicht zügeln. Wie konnte dieses Arschloch es wagen ihm das Einzige zu nehmen, dass in seinem Leben so lief, wie er es wollte. Das Einzige, was ihn wirklich glücklich machte. „Du willst das Studio an diesen Mistkerl da drin vermieten? Und was? Mich dafür rausschmeißen? Weil er mehr Kohle hat? Geht es darum? Du bist so ein Dreckskerl, Woo Bin." Yoongi schubste ihn schroff, sodass er nach hinten taumelte. „Ich muss auch irgendwie mein Geld verdienen und naja... er kann nunmal mehr bezahlen." Antwortete dieser schulterzuckend. „Ich lasse mir was einfallen, ok? Aber ich brauche dieses scheiß Studio!" - „Wenn es dir so wichtig ist, dann teile es dir mit ihm." - „Nein, verdammt! Ich teile mir mein Studio nicht mit irgendsoeinem Möchtegern-Rapper!" Reif er wutentbrannt und versuchte verzweifelt nach einer Lösung zu suchen. Er war nicht der Typ, der bettelte, aber er war gerade kurz davor. Dieses Studio war sein ein und alles. „Tja, dann kann es dir wohl doch nicht so wichtig sein, wie ich dachte." Yoongi fluchte leise und fuhr sich verzweifelt in durch sein dickes, schwarzes Haar. „Also, steigst du aus dem Vertrag aus?" Yoongi überlegte. Sollte er? Er könnte ein anderes Suchen. Generell, eine andere Truppe. Er hatte Woo Bin als Boss doch sowieso nie gemocht und die anderen? Die waren wie seine Hunde. Seine persönlich Diener. Keiner von ihnen hatte den Mut seinen eigenen Kopf durchzusetzen und vielleicht wollte Woo Bin ihn loswerden, weil er nie die Absicht hatte wie alle anderen nach seiner Pfeife zu tanzen. Yoongi war ein Dorn im Auge. Sein Dorn im Auge. Shit. Dachte er. Er konnte ihm diesen Triumph nicht gönnen, dafür war er zu stolz. „Nein. Ich steige nicht aus. Du kannst diesem Neuen sagen, dass er mein Studio nicht haben kann. Zumindest nicht für sich allein. Und es gelten meine Regeln, wenn er da ist." - „Wie auch immer. Kläre das mit ihm."

Als er wieder seinen Raum betrat, war das Milchgesicht noch immer da und rappte. Er hatte ihn wieder nicht bemerkt. Dieses Mal unterbrach Yoongi ihn nicht. Wenn er sich diesen heiligen Raum schon mit ihm teilen musste, wollte er sich wenigstens selbst davon überzeugen, wie schlecht er war. Also stand er dort, am Türrahmen angelehnt und hörte ihm skeptisch dabei zu, wie er seinen Worten freien Lauf ließ. Der Beat war nicht mal so schlecht. Ein paar Kleinigkeiten sollten verbessert werden, aber ansonsten konnte man es sich anhören... seine Stimme... sehr tief und rau... sein Style... ungewöhnlich und eigen. Der Text... gut. Ziemlich gut. Yoongi hatte eine ähnliche Art mit Worten umzugehen wie er. Verdammt. Er war gut. Scheiße. Er war wirklich gut.
Yoongi wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte, oder nicht. Als der Song zu Ende war, landeten die Augen von dem Grübchengesicht auf Yoongi. „Standest du hier etwa die ganze Zeit?" Seine Stimme klang frech genug, dass der Wille ihm eine zu verpassen in Yoongi aufkam. „Ich bin eigentlich nur wieder hier, weil ich finde wir sollten besprechen wer wann hier ist. Ich habe keine Lust, dass wir uns in die Quere kommen, wenn wir Musik machen. Ich bin immer Montags, Donnerstags, Freitags und Sonntags hier. Du kannst dann die restlichen Tage hier sein." - „Wooow, langsam." Begann der Neue und verschränkte unzufrieden seine Arme vor der Brust. „Langsam"? Wollte dieser Mistkerl etwa sterben? Yoongi runzelte die Stirn und strahlte die Gleichgültigkeit aus, die er sich in den Vergangen Jahren angeeignet hatte. „Ich bezahle von uns beiden am meisten, also ist es nicht fair, wenn du das Studio vier Tage hast und ich nur drei. Logisch gesehen, müsste es andersherum sein. Meist du nicht?" - „Finde dich damit ab für den Anfang." - „Wie wäre es, wenn wir es aufteilen? Eine Woche bist du vier Tage hier und die nächste dann ich. So ist es gerecht." Yoongi seufzte ergeben, als er merkte, dass das Grübchengesicht nicht kompletten Schwachsinn von sich gegeben hatte. „Na Schön." Willigte er mürrisch ein und streckte seine Hand aus. Der offensichtlich jüngere sah ihn verwundert an. „Ich hatte jetzt eher an einen richtigen Vertrag gedacht." - „Hier wird das so geregelt, also schlag ein, bevor ich es mir anders überlege." Und damit war der „Vertrag" abgeschlossen. „Wie heißt du überhaupt?" Fragte das Milchgesicht und ließ Yoongis Hand los. „Ich weiß nicht, warum dich das interessiert." - „Ich finde ich sollte wenigstens deinen Namen kennen, wenn wir uns dieses Studio teilen." - „Ich habe nicht die Absicht mich mit dir zu unterhalten, also, nein." - „Bist du immer so unhöflich?" - „Bist du immer so vorlaut? Ich bin älter als du." Der Jüngere grinste. Warum grinste er denn auf einmal? Was für ein Vollidiot. „Ich bin Kim Namjoon." Als Yoongi nicht antwortete dachte Kim Namjoon wohl, er könnte einfach weiter reden. „Auf dem Computer war noch ein Fenster offen... Ich glaube das war ein Song von dir. Ich habe ihn mir angehört... Er ist gut. Also, echt gut." Yoongi gab nur ein kurzes nicken von sich. Kim Namjoon lachte auf. War er auf Drogen? „Wie ich sehe, vergibst du keine Komplimente. Ich weiß, dass du meinen Song auch gut fandest." Ein tiefes ironisches Lachen verließ die Kehle des Älteren. „Du bist ziemlich von dir selbst überzeugt für einen Anfänger." - „Ich kann sicher noch was von dir lernen, Hyung." Und er grinste schon wieder. „Ich habe dir nicht erlaubt mich so zu nennen, klar?" - „Wie soll ich dich dann nennen?" Yoongi schwieg einen Moment, ehe er seufzte. Dieses Grübchengesicht hatte wirklich Nerven. „Yoongi. Zufrieden? Ich werde jetzt gehen. Vergiss nicht, ich bin morgen hier, also hab nicht die Nerven hier aufzutauchen, klar?" - „Ok." Erwiderte Namjoon und lächelte zufrieden. Yoongi drehte sich um und lief zur Tür. Ehe er sie jedoch hinter sich schloss, drehte er sich noch einmal um.

„Du solltest an dem Rhythmus arbeiten. Er ist immer gleich, das wird irgendwann langweilig. Und versuche Backings und Streicher einzusetzen. Das wird besser klingen." Dann folgte das Geräusch der ins Schloss fallenden Tür. Namjoon schüttelte lächelnd seinen Kopf.
„Wir beide werden noch beste Freunde." Murmelte er witzelnd (und setzet sich wieder an seine Song, um ihn zu verbessern. )


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Namgiiiii😊😊😊 I Love their friendship. Warum #TeamYoongi oder #TeamJooHyuk wenn es #TeamNamgi gibt?😂😂😂😂 Ich hoffe euch hat dieses Special gefallen. Würdet ihr es gut finden, wenn ich die Geschichte von der Freundschaft von Yoongi und Namjoon im nächsten Special vertiefe und mehr darüber erzähle?

LOVE YA!

Eure @liaone1

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt