Kapitel 35 - Trip to the past (1)

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Yoongi's P.O.V:

"Yoongi!" Eine Stimme riss mich aus meinem Schlaf und rüttelte unsanft an meiner Schulter. Ich grummelte unzufrieden und ließ meine Augen weiter geschlossen. "Jetzt steh auf, du Pabo. Wir sind da!" Rief er erneut. Langsam öffnete ich die Augen und sah Namjoon mit müdem Blick an. Er verschränkte die Arme. "Was? Kein 'Du Idiot, ich werde dich töten' oder ein 'Wenn du das nochmal machst, sorge ich dafür, dass du von irgendwem gefressen wirst'?" Fragte er verwundert. Ich verdrehte die Augen. Er hatte Recht... Es fiel mir erst jetzt auf. Ich hatte nicht das Bedürfnis, ihn zu schlagen und dafür zu beleidigen, wie sonst.

Ich bemerkte, dass mein Kopf auf etwas lag. Kaija...

Reflexartig richtete ich mich auf und sah auf sie herab. Ihr Gesicht an meine Brust gedrückt schlief sie seelenruhig. Ich blinzelte einige Male, um zu realisieren, was da gerade vor meinen lag.

"Wow... Was hat sie nur mit dir gemacht? Wenn ich so nah bei dir wäre, würdest du mich erschießen." Namjoon lachte und grinste frech. Ich fluchte stumm und wies mit meinen Augen auf die Tür. "Los. Geh schonmal raus. Ich komme gleich." "Willst du Zeit mit ihr alleine?" Fragte er und imitierte Knutschgeräusche. "Ich SCHWÖRE ICH WER-" Wollte ich schreien, jedoch schnitt ich mir das Wort ab, da ich Kaija nicht so wecken wollte. Namjoon lachte schadenfroh, warf mir noch einen neckischen Blick zu und ging, nachdem er seinen unnötig riesigen Koffer geholt hatte. Sie hatte den Kopfhörer noch immer im Ohr. Vorsichtig nahm ich ihn raus und überlegte, wie ich sie jetzt am besten wecken sollte, ohne dass es ich mir behindert vorkam. Warum war ich nur so? Warum fühlte ich mich anders? Eine unbedeutende Stylistin trat in unser Leben und schon hatte ich das Gefühl, dass mit jedem Blick und jedem Wort meine Mauer zu brechen begann. Ich biss mir auf die Unterlippe und legte dann sanft meine Hand auf ihren Rücken. "Los... Wir sind da." Sagte ich und fühlte mich ziemlich bescheuert dabei, da ich mich zum ersten Mal in so einer Situation wiederfand und mich einfach nicht wiederkannte. Ich ließ Menschen nie so nah an mich heran. Weder Emotional, noch physisch. Ihr Gesicht noch immer in meiner Brust, fing sie langsam an ihre Augen zu öffnen. Sie gähnte. "Schon da?" Fragte sie mit schläfriger Stimme, noch immer halb am schlafen. Ich nickte. Als sie bemerkte, dass sie sich an mich gekuschelt hatte, schreckte sie kurz auf und stieß mich reflexartig weg. Sie richtete sich auf und sah mich etwas erschrocken an. "Ähhh... Ja, ich... Lässt du mich durch?" Sie verdeutlichte mir mit einer Handbewegung aufzustehen, doch ich hielt einen Moment inne, einfach um sie noch ein wenig verwirrt anzusehen und mich zu fragen, was genau sie an sich hatte, dass mich in manchen Momenten so schwach machte. "Yoongi?" Sie wies auf den Ausgang. "Oh... Ja." Unbeholfen stand ich auf und holte die Koffer, ehe wir aus dem Flugzeug stiegen, wo Namjoon bereits auf uns wartete. Ein schwarzer Van stand dort, bereit uns abzuholen und zu seinem Haus zu fahren. Seine Eltern wohnten noch immer so, wie als ich ihn kennengelernt hatte. Kein besonders großes Haus, aber heimisch und gemütlich. Namjoon hatte ihnen mehrere Male ein neues Haus kaufen wollen, doch sie wollten es nicht. Sie sagten es sei ihnen zu viel Erinnerungen an diesen Wänden und diesem Platz und jetzt nach dem Tod ihrer Tochter, brachten sie es wohlmöglich noch weniger übers Herz.

Kaija's P.O.V:

Die Fahrt verlief relativ ruhig. Namjoon redete nicht besonders viel. Ich merkte, dass er nervös war. Es würde das erste Mal sein, dass er nach dem Tod seiner Schwester seine Eltern sehen würde. Die Dinge würden anders sein. Das Haus leerer und ruhiger, die Gespräche angespannter. Wohlmöglich. Er sah aus dem Fenster und wirkte nachdenklich. Ich legte sanft meine Hand auf seine und streichelte über seinen Handrücken. Namjoon blickte zu mir und lächelte, meine Hand nun fester drückend. Im nächsten Moment wies er, so unauffällig wie möglich, mit seinen Augen Yoongi. "Nicht, dass er eifersüchtig wird." Flüsterte er mir ins Ohr. Ich kicherte ein wenig und sah zu Yoongi, der mit hochgezogenen Augenbrauen zwischen uns hin und her sah, sich dann über die Lippen leckte und genervt mit seinen Augen bei Namjoon stehen blieb. "Was guckt du so? Konzentriere dich wieder auf dein Fenster... Jinja..." Zischte Yoongi und steckte sich die Kopfhörer ins Ohr. Namjoon lachte über Yoongi's Reaktion und blickte mich allwissend an. "Sag ich doch." Er zuckte die Schultern und grinste. Wenig später, blieb der Wagen auch schon stehen und ließ uns an einer kleinen Landstraße raus, an welcher lauter kleine Häuser standen. Es sah sehr ruhig aus. Idyllisch und beinahe Märchenhaft. Dieses Dorf, wie es mir schein, vermittelte eine solche Wärme, dass man sich direkt wohl fühlte, obwohl ich hier noch keinen einzigen Menschen getroffen hatte. Mein Lächeln verschwand, als ich daran dachte, dass dies der Ort war, an dem ein kleines Mädchen starb, dass seinem Bruder alles bedeutete.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt