Kapitel 49 - Three words

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"Sag es mir ein für alle Mal, Yoongi!"

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Ich wusste meine Worte waren direkt, aber das sollte so sein. Ich hatte es nicht nötig meine Gedanken aus Angst zu unterdrücken. Er war mir eine Erklärung mehr als schuldig und ich konnte und wollte nicht in seiner Nähe sein, wenn ich nicht wusste, was es war, dass uns zueinander hinzog.
Er sah mich mit verschlüsselten Augen an und steckte, laut aufatmend, seine Hände in die Hosentaschen.
"Aishh... Du bist wirklich..." Zischte er leise.
"Was? Was bin ich? Sag es mir Yoongi!" Forderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Er seufzte und drehte seinen Kopf für einen Moment zur Seite, ehe er seinen Blick wieder auf mich richtete. "Komm her." Forderte er und winkte mich zu sich. Seine Stimme klang trotz dieses "Befehls" warm. Ich zögerte einen Moment, ehe ich langsam auf ihn zuging und direkt vor ihm stehen blieb. Er fuhr mit seinen Augen die Konturen meines Gesichtes nach, strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und brachte mein Herz zum schneller schlagen. Ich wollte endlich wissen, was es war... Warum hatte ich das Verlangen in seiner Nähe zu sein? Was waren diese Gefühle? So etwas hatte ich noch nie zuvor und die Tatsache, dass ich wusste, wie überfordert ich mit diesen Emotionen und Gedanken war, machte mich nur noch verrückter.
Auf einmal lachte er. Er sah mich an und lachte leise.

Ich sah ihn verwirrt an. "Was? Warum lachst du?" Meine Stimme klang sichtlich verwundert und doch versuchte sie nicht die Ernsthaftigkeit zu verlieren, die vorher noch so bestimmt in ihr lag.

Er ging noch einen Schritt näher auf mich zu. "Es ist so offensichtlich." Hauchte er und schüttelte ungläubig den Kopf. Mein fragender Blick hatte sich nicht geändert. "Was?" Kam erneut unwissend von mir.
Sein Blick wurde ernster. Er sah konzentriert aus, als würden tausende Fragen und Antworten durch seinen Kopf gehen. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, ich könnte für einen Moment in seine Gedanken schauen und mir nur ein wenig Gewissheit verschaffen, doch er war wie ein Rätsel für mich. Ein Mysterium und ich hatte mich in ihm verfangen und versuchte einen Weg hinaus zu finden.
"Weißt du, warum ich nicht will dass du gehst?" Er sah mich erwartungsvoll an, doch ich schwieg und ließ ihn reden. "Warum ich meine Hände nie von dir lassen konnte? Verdammt... Ich habe so versucht mich dagegen zu wehren, aber..." Er wandte seinen Blick ab und biss sich auf die Unterlippe.
"Ich kann mich nicht von dir fern halten..." Flüsterte er. "Warum?" Wollte ich wissen und endlich meine Antwort bekommen. Ich hatte mich geweigert in seine Augen zu sehen, da ich ganz genau wusste, dass ich alles vergessen würde, was für meinen Verstand wichtig war, wenn ich das Tat.
"Sieh mich an." Hauchte er sanft. Ich zögerte, ließ meine Augen letztendlich aber doch auf seine treffen. Ich blieb stark und hielt meinem Wille nicht schwach zu werden stand.
"Warum?" Fragte ich erneut mit gezielter Stimme. Eine kurze Stille folgte. Eine Stille, in der beide von uns zu überlegen schienen, warum auch immer er überlegen musste. Ich verstand ihn einfach nicht und es machte mich wütend.
Erwartungsvoll hafteten meine Augen an ihm, ehe er tief Luft holte.

"Weil ich dich liebe." Hauchte er. Meine Augen weiteten sich ungewollt, mein Herz drohte aus meinem Brustkorb zu springen und ich war so überwältigt, dass ich mein Gehör anzweifelte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Es war schwer für ihn es auszusprechen, wenn ich mich nicht verhört hatte. Er sah aus, als würde sich etwas in ihm gelöst haben, doch ich konnte es noch immer nicht glauben.
"W-Was?" Stieß ich geschockten Blickes aus und sah ihn leicht kopfschüttelnd an.
"Ich liebe dich." Wiederholte er und legte die Hand sanft an meine Wange, ehe seine Lippen meine trafen. Ich bewegte mich nicht. Ich versuchte diese 3 Worte zu realisieren, sie zu verarbeiten und einzuordnen, doch es funktionierte nicht. Ich versuchte mich auf etwas zu konzentrieren, aber die vorsichtige, reine Art, wie er mich küsste benebelte meine Gedanken. Der Kuss war so gefühlvoll und mit einem Mal, hatte ich das Gefühl etwas in mir zerbrach. Als ob die Mauer, die ich mit Mühe aufgestellt hatte, um mich von meinen Emotionen abzuschotten, ein wenig kaputt ging. Langsam löste er sich von mir und strich mit seinem Daumen über meine Wange. "Warum weinst du?" Fragte er und erst jetzt bemerkte ich den salzigen Geschmack, der sich auf meine Lippen gelegt hatte. Ich weinte..? "Ich... I-Ich... Es ist so seltsam das zu hören.... So abwegig daran zu glauben, dass ich-" Ich merkte, wie meine Tränen immer mehr wurden, bei dem Gedanken etwas zu bekommen, vor dem ich all die Jahre Angst hatte. Ehe ich mich weiter in meinen Worten verlieren konnte, drückte er mich an sich und küsste mich wieder. Er bewegte seine Lippen fordernd gegen meine, während er mir mit dem Daumen sanft meine Tränen wegstrich. Ich erwiderte seinen Kuss ebenso leidenschaftlich und spielte mit seinen Haaren. Auf meiner Haut machte sich augenblicklich eine Gänsehaut breit und meine Gedanken kreisten nur um ihn. All meine Sorgen und Ängste, waren mit einem Mal verschwunden. Seine Lippen fühlten sich auf den meinen so sanft und seidig an, im Gegensatz zu der wilden und verlangenden Art, wie er mich küsste. Noch eine der Sachen, die mich komplett verrückt machte. Ich löste mich ein wenig widerwillig von ihm und sah ihn schwer atmend an, so erwiderte er meinen Blick, sein Brustkorb hob und senkte sich in unregelmäßigem Tempo. "Yoongi..." Hauchte ich. "Hm." Er sah mich fragend an. "I-Ich...Ich möchte, dass du weißt, dass i-" Er legte mir den Zeigefinger vor den Mund und ließ ein leises "Shhh." Seine Lippen verlassen, ehe er ernsten Blickes den Kopf schüttelte. "Sag nichts dazu." Flüsterte er und ließ von mir ab. So eine Situation war ungewohnt für ihn, sowie auch für mich und auch, wenn er es sich nicht anmerken ließ, er war nervös. Er wusste nicht, was ihm dieses offene Gerede bringen würde, wohin es führen würde, er wusste nur, dass es nötig und er mir diese Antwort schuldig war. "Ich sage aber etwas dazu." Widersprach ich. Er seufzte und drehte seinen Kopf zur Seite. Überlegend zögerte ich einen Moment. Ich ging die Worte in meinem Kopf durch, die ich im Begriff war auszusprechen und es hörte sich in Gedanken so seltsam an, dass ich zweifelte, ob ich es tatsächlich tun sollte.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt