Kapitel 41 - Reality

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Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Wer hat diesen Satz noch nicht gehört... In meinen Augen ist er eine einzige Lüge. Wozu die Menschen in die frustrierende Vergangenheit anderer verwickeln, sein Herz öffnen und verbitterte Worte den Mund verlassen lassen, wenn alles was man bekommt gespieltes Mitleid und unechtes Verständnis ist? Wem bringt es etwas?

Du bist alleine auf dieser Welt. Auch, wenn überall um dich verlorene Seelen umher schweifen, bist du alleine... Es wird niemals jemanden geben, der dir deinen Weg zeigen kann. Du findest ihn, indem du handelst und er wird dir verwehrt, durch Schicksalsschläge. Dir werden Steine in den Weg gelegt und du musst auf einem Fleck stehen bleiben, um zu schauen, wo es weitergeht. Du musst aus eigener Kraft versuchen den Pfad erneut aufzubauen, ihn Stück für Stück zu erneuern, bis du ein wenig weiter kommst und nur darauf wartest, was dich als nächstes trifft und du kommst an, als gebrochene und emotionslose Person. Nichts ist mir wichtig, du hast alles verloren, also stellst du dir die Frage, wozu du diesen Weg gegangen bist, wenn alles, was deine Kraft und dich ausgemacht ist durch Schmerz zerstört wurde. Du bist wie alle anderen, eine umherwandernde Seele auf der Suche nach Erlösung.

"Aber was ist, wenn jemand dich an die Hand nimmt und mit dir zusammen läuft?"


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"Kaija...?" Ich starrte auf die braune Tribüne mit den schwarzen Stühlen vor der Kamera. Ich hasste es. Ich hasste alles daran. "Hey!" Kam erneut von einer weiblichen, ein wenig besorgt klingenden Stimme. Ich sah zu Alexa, die die Hand vorsichtig auf meine Schulter gelegt und mich angesehen hatte. "Komm, wir holen uns einen Kaffe." Ohne auch nur auf meine Reaktion zu warten, zog sie mich mit schnellen Schritte hinter sich her, bis die Bühne und die Kameras aus unserem Sichtfeld verschwanden. Seufzend ließ ich mich auf den Stuhl in der kleinen Küche fallen, die uns im Studio zur Verfügung stand. "Willst du auch einen?" Fragte mich Alexa, die bereits eine zweite Tasse aus dem Schrank geholt hatte. Ich nickte. Während sie die Maschine betätigte und der Geruch frischer Kaffeebohnen den Raum erfüllte, hätte ich am liebsten geschrien. Was für ein Mensch küsst dich und ist die ganze Zeit so... körperlich, um dich dann auch noch öffentlich und offiziell zu verarschen? Während die Becher langsam vollliefen, setzte Alexa sich zu mir und musterte meine genervte und wütende Miene. "Hey! Mach dir keinen Kopf wegen irgendwelchen Jungs. Wer braucht die schon? Wir sind starke Mädchen und kommen alleine klar!" Rief sie motivierend und schlug unterstützend mit ihrer Hand auf den Tisch. Ich nickte nur stumm und sah auf den Boden. "Ach... Ich schwöre es, wenn er mit dem Interview fertig ist, dann werde ich ihn..." Zischte sie wütend, wurde jedoch durch das piepende Geräusch gestört, dass ihr sagte, dass die Tassen voll waren. Sie stand auf und kam mit unserem Kaffe wieder. "Trink alles aus. Ich mache dir am besten noch einen, damit du ein bisschen fröhlicher wirst." Ich hob ablehnend die Hand und nippte an dem heißen Kaffe, der einen leicht bitteren Geschmack in meinem Mund hinterließ, aber längst nicht so bitter, wie die Worte, die aus Yoongi's Mund kamen. "Ist es so schlimm? Ich hatte keine Ahnung, dass ihr was am laufen habt. Ich habe es geahnt, aber..."
"Nein. Wir haben gar nichts am laufen und das ist gut so." Sagte ich stumpf. Diesen Satz wiederholte ich bestimmt 50000 Male in meinem Kopf, um sie mir ins Gehirn einzubrennen. "So dumm bin ich nicht, aber ist schon ok. Wenn du es für dich behalten willst, dann bitte." Sie lächelte kurz, ehe sie einen Schluck trank. "A-Aber Jin... Er hat-" Wollte ich beginnen, um vom Thema abzulenken und mich ein wenig zu erkundigen, was genau jetzt Sache war, doch sie unterbrach mich sofort. "Ich will nicht über diesen Idioten reden. In letzter Zeit verhält er sich total komisch. Er schenkt mir Blumen, ruft mich an, will sich mit mir treffen, ich weiß nicht was sein Problem ist und es geht mir auf die Nerven." Stieß sie mit abfälligem Ton aus und verzog das Gesicht dabei, als wäre sie angeekelt. "Was? Findest du es so schlimm? Ich dachte du Liebs-" Sie hielt mir den Zeigefinger vor den Mund und schüttelte abwehrend den Kopf.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt