Kapitel 39 - Trip to the past (5)

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Seit ihr bereit für ein etwas längeres Kapitel? 😂🔥
Nein? Ok...

(Lowkey hope you'll read it anyway)



Als ich Yoongi dort im Studio sitzen gesehen hatte, so konzentriert und vertieft, konnte ich nicht leugnen, dass mir der Anblick gefiel. So, wie auf dem Stylingstuhl, als er sein altes Buch in der Hand hielt und so fokussiert auf die Seiten schaute, während er seinem Bleistift neue Bissspuren verpasste, doch ich verhielt mich unberührt. Ich sagte ihm, was Namjoon mir gesagt hatte und dann ging ich ohne ein weiteres Wort, um mich selbst Bettfertig zu machen.

Nun lagen wir dort... Das Licht aus, man hörte nichts als das leise Atmen. Yoongi und ich lagen weit auseinander. So weit, wie es nur möglich war. Es war mir egal, dass ich kaum Decke hatte, ich wollte mich nicht bewegen... Ich wollte jeglichen Kontakt mit ihm vermeiden und ich fühlte mich unsagbar kindisch dabei. Was war nur los mit mir? Ich war immer ein Mensch, der sagte, was er dachte und sich oftmals deswegen in unangenehme Situationen begeben hatte. Es war mir egal. Ich stand zu meinem Benehmen, auch wenn es gelegentlich ungehobelt war. Nun fand ich mich schweigend neben einem Jungen wieder, der mich emotional so verwirrt hatte, dass ich alles, was mit ihm zu tun hatte von mir abschotten wollte. Nicht, weil ich ihn liebte, oder sonst etwas in der Art. Einfach, weil ich mit diesem ständigen Hin-und Her nicht konnte. Ich wusste nicht, was es zu bedeuten hatte und es ging mir gewaltig auf die Nerven, dass er nicht sein konnte wie ich und einfach mit der Sprache rausrückte. Das war ich nicht gewohnt und es frustrierte mich. Versuche einfach zu schlafen...

Ich hörte, wie sich die Haustür öffnete. Namjoon's Eltern schienen von der Arbeit nach Hause gekommen zu sein... Erst so spät? Ich verstand warum Namjoon sich Sorgen machte. Sein Vater, egal welch positive und energiereiche Ausstrahlung er hatte, er sah müde und ausgelaugt aus und ich erinnerte, wie ich um meinen Vater damals auch immer besorgt war.
Nach einer Weile ging der Fernseher im Wohnzimmer an. Er war nicht sonderlich laut, doch ich konnte die Geräusche nicht überhören. Ich wünschte, ich hätte einfach das Kissen über meinen Kopf legen, die Ohren zuhalten oder mich sonst ablenken können, doch so einfach ging es nicht...

"Eine Familie kam bei einem Autounfall in Seoul ums Leben. 2 Kinder und Ein junges Ehepaar." Ich hörte die Sirenen im Hintergrund, die fahrenden Autos, ich hörte weinen... Schrei... Mittlerweile konnte ich nicht mehr zuordnen, welche Geräusche aus meinem Kopf und welche tatsächlich aus den Nachrichten stammten. Ich spürte es erneut... Mein Atmen wurde schnell und ich drohte eine Panikattacke zu bekommen.

Eomma... Schreie... "Bitte... Bitte steh auf!" Blut... Scherben... "Ahhhh! STOPP!"


Meine Kehle schnürte sich zu, als würde jegliche Luft auf diesem Planeten verschwunden sein. Ich bekam Angst. Eine unfassbare Angst. Ich hatte das Gefühl, alles nochmal zu durchleben, jedes Mal wenn diese Bilder aufkamen. Ich hatte es satt. Ich hielt es nicht mehr aus. Immerzu musste ich es ertragen, aber ich konnte es nicht mehr. Dieser ständige Schmerz machte mich wahnsinnig. Dieses ausweglose Gefühl, dass mir einen Schauer über den Rücken jagte und die Realität verschwimmen ließ. Ich sprang vom Bett auf und lief aus dem Zimmer, ins Erdgeschoss und vor die Haustür, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Am liebsten wollte ich weglaufen. Weg vor allem. Meinem Schmerz, meinen Sorgen, meinen Ängsten und meinen vergeblichen Hoffnungen...


Yoongi's P.O.V:


Ich wurde von einem lauten Knall geweckt, der plötzlich durch das Haus hallte. "Yoongi? Was war das?" Fragte Namjoon mich im Halbschlaf. Ich blickte neben mich. Sie war verschwunden... Ich überlegte einen Moment, bis mir die Nachrichten im Hintergrund auffielen, die nicht gerade leise zu hören waren. Es wurde über einen Unfall geredet und da wurde es mir klar. Es sollte mir egal sein, sie kannte sich mit ihren Ängsten aus und wusste am besten damit umzugehen... doch mein Gewissen nagte an mir und verpasste mir einen Schlag, als ich auch nur eine Sekunde daran dachte gemütlich im Bett zu bleiben und dem Geschehen seinen Lauf zu lassen. Ich atmete tief ein und setzte mich auf. "Nichts... Nichts, schlaf weiter." Antwortete ich, worauf Namjoon mir sofort gehorchte und seinen Kopf kraftlos auf das Kissen fallen ließ. Leise stieg ich aus dem Bett und lief nach unten. "Yoongi?" Namjoon's Mutter kam aus dem Wohnzimmer und sah mich ein wenig verwundert an. "Ist jemand aus dem Haus gegangen?" Fragte sie. Ich nickte. "Kaija... Sie hat... Schlecht geträumt. Ich werde mal nach ihr sehen." Flunkerte ich und lächelte sie beschwichtigend an, worauf sie ein wenig grinste und verständlich nickte, ehe sie sich wieder zu ihrem Mann begab. Ich öffnete die Haustür und schloss sie leise wieder hinter mir.

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt