Kapitel 42 - Unexpected

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Nach dem Interview liefen wir geschafft aus dem großen Studio. Ich musste mit dem Bus nach Hause fahren, da ich kein Auto hatte und Hyeon nicht bitten wollte mich abzuholen, da er heute den ganzen Tag gearbeitet hatte. Es war witzig wie gewohnt sich alles bereits anfühlte. Der Geruch des Studios, die Kameras, der Stress... Sogar das Gejubel des Publikums, dem ich von hinter der Bühne immer staunend lauschte, war wie etwas alltägliches für mich geworden. Nicht, weil ich es für selbstverständlich nahm, nein. Ich war mehr als alles andere dankbar für diesen Job, da ich wusste wie es war etwas zu verlieren und auf einmal allein dazustehen, aber ich liebte ihn. Ich hatte mich an alles gewöhnt und war glücklich.

"Bis morgen Honeys!" Rief Alexa und ging winkend zu ihrem Auto. "Warte! Ich fahre dich!" Rief Jin und lief ihr hinterher. "Ich habe selbst ein Auto, also vergiss es Dornröschen." Erwiderte Alexa schnippisch, ohne sich nur einmal umzudrehen. Die Jungs lachten im Hintergrund, was Jin ein wenig wütend machte. "Komm wieder her Dornröschen!" Rief Namjoon und lachte. Genervt äffte Jin ihn nach und ging mit enttäuschten Schritten zurück. "Hey." Jungkook stupste mich an. Ich sah zu ihm auf.
"Komm, ich fahr dich, dann musst du nicht mit dem Bus fahren." Er winkte mich hinter sich her, während er bereits zu seinem Auto lief, dass mit seiner majestätischen Größe in seinem Parkplatz stand. Schwarz, riesig, Mercedes. Mehr musste man nicht dazu sagen.
Ich zögerte ein wenig. Sollte ich mit ihm mitfahren? Schließlich hatten wir immer noch das Problem, dass er mich liebte. Andererseits, wären wir nie möglich, dieser Distanz und Peinlichkeit zu entspringen, wenn wir immerzu darauf Rücksicht nahmen und uns verhielten wie Fremde. Ich verabschiedete mich von allen, allen außer Yoongi. Ich warf ihm lediglich einen flüchtigen Blick zu, während ich mich umdrehte, um zu Jungkook zu gehen. Seine Haltung war angespannt und gereizt. Sein Blick auf den einsteigenden Jungkook gerichtete, kalt und ein wenig wütend. Er verschränkte die Arme und kaute auf der Innenseite seiner Wange.
"Yoon!" Rief er auf einmal. Ich kniff die Augen zusammen und drehte mich widerwillig zu ihm um, ehe ihm einen fragenden Blick zuwarf.
"Ich fahr dich. Komm." Wie er es sagte... Als wäre es eine feststehende Sache, eine Selbstverständlichkeit, als würde meine Antwort dazu nicht einmal zählen. Er winkte mich zu sich und Jungkook seufzte bereits ergeben, schloss die Beifahrertür, die er vorher für mich aufgehalten hatte und stieg ein. Ich verschränkte die Arme und sah Yoongi mit wütenden Augen an. "Nein." Sagte ich bestimmt. Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. Die anderen sahen schweigend zwischen uns hin und her. "Ich fahre mit Jungkook." Und mit diesem Satz öffnete ich die Beifahrertür erneut und stieg ein, was den Jungen am Steuer mit Überraschung traf.
Er sah mich ein wenig verwundert an. Ich wies mit meinen Augen auf das Gaspedal, worauf er zögernd den Wagen startete und losfuhr.
"Warum bist du mit mir gefahren?"
"Ich wollte nicht mit Yoongi in einem Wagen sitzen." Antwortete ich Wahrheitsgemäß.
Er seufzte. "Er wird dich dafür hassen, dass du ihn zurückgewiesen hast." Jungkook lachte kopfschüttelnd. Ich zuckte mit den Schultern.

Er hat dasselbe getan.

"Er hasst mich so oder so, also macht es keinen Unterscheid." Antwortete ich schulterzuckend. Jungkook schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Dich kann man nicht hassen und Yoongi kann es erst recht nicht." Er schluckte schwer und seine Stimme wurde ein wenig kratzig, doch er ließ sich nicht aus der Fassung bringen und konzentrierte sich auf die Straße. Ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen, ihm gesagt, dass er eine der selbstlosesten Menschen ist, die ich je kennengelernt hatte, aber ich wusste, dass das die Verlegenheit zwischen uns nur vergrößern würde. Es war noch zu früh, um richtig darüber zu reden, also schwieg ich und sah aus dem Fenster. Ich dachte an Miu und an Mrs. Lee und die Kinder, die ich jeden Moment sehen würde. Ich sah in meinem Kopf ihre lächelnden Gesichter und hörte ihre Stimmen. Der Gedanke brachte mich zum Lächeln, welches jedoch sofort wieder durch etwas finsteres ersetzt wurde, als ich an Mrs. Lee dachte...

No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt