No more Scars {BTS Min Yoongi FF} BEENDET

Kapitel 30

"Was wolltest du mir im Fahrstuhl sagen?"

Yoongi antwortete nicht. Er sah starr auf seine Hände und tat, als wenn er es nicht gehört hätte. "Ich gehe mich umziehen." Sagte er trocken und stand von seinem Stuhl auf, ohne mir noch einen Blick zuzuwerfen. Wie angewurzelt blieb ich stehen und sah ihm beim "Flüchten" zu.

"Hey Jikai. Alles in Ordnung?" Tae näherte sich und tätschelte leicht meinen Kopf. "Ja. Ja, alles gut." Antwortete ich und meine Augen schweiften zu der Umkleide, in der Yoongi sich wohlmöglich jetzt befand. "Was hat er jetzt schon wieder getan?" Tae verschränkte die Arme und sah mich erwartungsvoll an. "Wer?" Kam von Jin. "Yoongi natürlich!" Antwortete Tae und lachte. Ich schlug ihm auf den Arm. "Nicht so laut, du Pabo." Zischte ich und versuchte die Röte, die nun meine Wangen färbte zu verstecken. "Kaija... Yoongi ist verdammt kompliziert. Wir haben Ewigkeiten gebraucht, um aus ihm schlau zu werden." Jin stellte sich neben mich und fuhr sich aufgespielt durch die Haare. "Ja, aber der Knutschfleck... Ich wäre auch verwirrt an ihrer Stelle." Meinte Tae und legte nachdenklich den Zeigefinger unter sein Kinn. Jin verdrehte die Augen, als wäre der Grund für diese Tat offensichtlich. "Er war verwirrt. Wahrscheinlich empfindet er etwas für sie, weiß es aber selbst noch nicht. Du weißt doch, wie Yoongi mit Gefühlen so ist..." Erklärte Jin überzeugt. Ich verfolge das Gespräch interessiert. Auch, wenn ich es nicht gerade so toll fand, dass über mein Privatleben und Empfinden diskutiert wurde, waren objektive Ansichten in meiner Situation vielleicht garnicht schlecht. "Hast du nicht schon mit ihm darüber geredet?" Fragte Tae. "Ich... Nicht richtig. Er zeiht sich jedes Mal zurück." "Typisch..." Entfuhr es Jin. "Ich wünsche dir viel Glück..." Lachte er ironisch und klopfte mir auf die Schulter. "Du bist ja super im Rat geben, Prinzessin..." Kam von Namjoon, der wie es aussah, alles mitgehört hatte. "Yah. halt die Klappe." Brumme Jin und liess sich auf seinen Stuhl fallen. "Nur weil du einen hohen IQ hast, der meiner Meinung einfach falsch gemessen wurde, heißt das nicht, dass du automatisch alles besser weißt! Du hattest noch nie eine Freundin!" Rief Jin schnippisch. "Immerhin ist meine Ex nicht..."

"Klappe Namjoon!" Riefen Kyra und Alexa aus einem Mund und warfen ihm einen tötenden Blick zu. Moment... Der, den Kyra hinter der Bühne geküsst hatte. Der, der damals Alexa's Freund war... War es Jin? Was? Ich sah verwundert zu Alexa, deren Blick jedoch auf den Boden gerichtet war. Es gab vieles, dass ich noch nicht wusste... Vieles. Ich entschied mich zur Umkleide zu gehen und nicht locker zu lassen. Ich wollte eine Antwort. Zaghaft klopfte ich an der Tür. "Ja?" Kam von Yoongi. "Hast du die Fliege allein gebunden, oder soll ich dir wieder helfen?"

"Helfen..." Wiederholte er in einem abfälligen Ton, als sei dieses Wort eine Beleidigung. Er schloss die Tür auf und lies mich rein. Seine Fliege ungebunden. War ja klar. Ich musste leicht schmunzeln. "Hör auf so zu gucken und mach einfach." Befahl er genervt, worauf ich ihn scharf ansah und anfing. "Yoongi... Du hast mir nicht geantwortet." Fing ich an. Sein Körper spannte sich automatisch an und sein Blick wurde eisig. Eine kurze Zeit war es still, bis er mir das schwarze Band aus den Händen riss. "Ich schaffe das schon." Sagte er und wollte gehen, doch diesmal ließ ich ihn nicht davonlaufen und schloss reflexartig die Tür ab. "Hör auf das immer zu tun." Sagte ich ernst. "Du hast mir gar nichts zu sagen." Knurrte er. Provokant ging ich einen Schritt auf ihn zu. "Du mir auch nicht." Erwiderte ich und durchbohrte ihn mit meinem Blick.

"Was war das eben mit unseren Händen? Was war das im Fahrstuhl und im Auto? Warum machst du das alles?" Fragte ich erneut und mit erhobener Stimme. Er schwieg und ich fing erneut an seine Fliege zu binden. "Yoongi..." Hakte ich nach und ließ von dem nun fertig gebundenem Band ab. Er kam mir näher. Sehr nah. Sein Gesicht nicht weit von meinem entfernt und erneut kam diese bekannte Verwirrung auf, die mich wahnsinnig machte.Spielte er mit mir? Was hatte er davon? Er leckte sich über die Lippen und sah mir gezielt in die Augen, als wüsste er genau, dass er mich so einschüchtern konnte. Er sah wunderschön aus. So blass und kalt, doch keinem würde diese Blassheit besser stehen und die markanten Gesichtszüge so unterstreichen. Ich blickte in seine fast schwarzen Augen und ein Schauer jagte über meinen Rücken, als ich sah, wie intensiv sie mich musterten. Er kam noch einen Schritt näher. Seine Stirn lag beinahe auf meiner und ich bekam Angst. Ich hatte keine Angst vor ihm. Das, was beängstigend war, war seine Unberechenbarkeit. Man konnte nie wissen, was er vorhatte. "Du... Ich... Ich kann nicht anders." Hauchte er und ohne, dass ich es bemerkt hatte, war die Tür der Umkleide offen und er verschwunden. Mal wieder. Nur dieses Mal, hatte er mir eine Antwort gegeben. Ich kann nicht anders...