Ich stürmte ins Zimmer. Er lag wie zuvor da. Reglos und halb Tod. Mit erschöpften Schritten lies ich mich neben ihm auf dem Boden fallen. Seine Hand noch warm. Meine Hand kalt und nass. Ich brauche diese Hand. Sie gibt mir Sicherheit.
Ich lehnte mich zu ihm vor. Mit heiser Stimme und weinerlichen Tonlage flüsterte ich zu Max.
"Max was ist aber wenn man nur noch schlechte Gefühle hat und lieber überhaupt gar nichts mehr fühlen will,... für immer.?" Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand, doch immer fest mit der Hand von Max in meiner. Ich lass ihn nicht los, solang er mich nicht loslässt.
Ich wachte auf.
Max wie erwartet lag er immer noch da. Hoffnung ist das was man in solchen Situation braucht, hab ich recht?
Meine Hand umschloss wieder seine. Max Handy, es klingelt. Ich holte es vom Nachtisch. Eine Nachricht von Maria. Maria? Wer zu Hölle ist Maria?
Will er mich verarschen? Ich öffnete die Nachricht.
Maria: treffen wir uns heute um 15 Uhr wie immer im Café. Ich habe tolle Neuigkeiten.
Wie immer? Wie häufig haben die sich schon getroffen?
Ich wusste nicht, das was ich jetzt tat, dass ich es so bereuen würde.
Max(beziehungsweise ich) schrieb:
Ja bis später :*
Ich legte sein Handy wieder zurück. Dann machte ich mich auf den Weg ins Café. Es gibt nur ein Café in das Max gehen würde. Wutentbrannt lief ich dort hin.
Ich schmiss die Tür des Cafés auf. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ups Peinlich. Egal. Ich ging zu einem Tisch und setzte mich. Jetzt muss ich beobachten. Wer wartet? Wer wartet auf Max?
Eine hübsche, elegant gekleidete Frau kam rein. Sie blickte sich einmal um. Ist sie das? Sie schaute auf ihre Uhr und setzte sich an einen Tisch für zwei Personen. Die Kellnerin ging zu ihr und sie bestellte. Die Frau kramte aus ihrer designer Taschen ihr Handy raus. Sie hielt es sich ans Ohr. Unauffällig stand ich auf und ging in ihre Richtung zu den Toiletten.
"Max ich warte hier. Und du bist nicht da. Ich habe nicht viel Zeit. Wo bist du?" Ihre Stimme ist bezaubernd. Betrüg mich Max mit dieser Frau? Ihr Handy klingelte. "Ja Max, wo. bleibt du denn?" Sie lächelte.
Dann verzog sie ihr Gesicht und schließlich machte sie große Augen. "Ach verdammt, das tut mir leid. Ich wünsche dir gute Besserung. Soll ich sonst im Krankenhaus vorbei schauen?" Sie nickte und nickte wieder. "Na gut bis dann." Und somit lag sie auf, stand auf und Verlies den Laden. Mein Handy klingelt.
Max. Scheisse.
"Max du bist wach. Wie ich mich freue. Endlich ich-" sogleich unterbrach er mich.
"Angi was fällt dir ein? Wieso gehst du einfach an mein Handy? Und Noch schlimmer wieso antwortest du einfach? Dieses Gespräch war sehr wichtig." Schrie er schwach. "Max ich dachte du betrügst mich... ich wollte nur.-" wieder unterbrach er mich.
"Was wolltest du, hmmm? Wolltest du dich mit ihr treffen? Was verdammt war denn dein Plan? Kannst du mir etwa nicht vertrauen? Ich weiß nicht wie häufig ich dir noch sagen muss wie sehr ich dich liebe. Hörst du mir dann nie zu? Man Angi ich liebe dich, doch diese Liebe kann man nicht halten wenn der andere sie zerreißt. Angi ich glaube wir sollten eine Auszeit nehmen. Für eine gewisse Zeit. Ich melde mich dann bei dir. Bleib gesund." Und dann hörte ich das tuten. Von Wort zu Wort brach er mit das Herz. Es ist wie ein Stich. Ich fühle mich schlecht. Mir ist schlecht. Ich fühl mich leer. Tränen über Tränen. Wie viel kann ein Mensch denn weinen? Ich brauche Luft, frische Luft. Schnell ging ich aus dem Café und holte einemmal tief Luft, sobald ich draußen war.
"Wieso?" Das war die einzigste frage.
Wieso muss das alles passieren? Wieso war ich so dumm? Wieso habe ich kein Vertrauen? Wieso bin ich so? Und ich weiß die Antwort. Ja ich hatte eine Antwort auf all diese Fragen, doch ich wollte keine Antwort. Nein die Antwort gefiel mir nicht.
Ich ging geknickt nach Hause. Meine Augen wurden schwerer. Mein Herzschlag... ich hatte das Gefühl man hörte ihn nicht. Es war kaputt. Mein Herz war kaputt. Mit meinem Schlüssel öffnete ich das Haus und ging direkt ins Schlafzimmer. Ich holte ein
T-Shirt von Max und zog es mir an. Vielleicht kam das kitschig oder sonst wie rüber, aber ich brauchte es, ich brauchte seinen Geruch den ich inhalierte. Irgendwann konnte ich meine Augen nicht mehr offen halten und schlief ein.
1 Woche später.
Max und ich haben uns immer noch nicht versöhnt.
Beziehungsweise er hat mich nicht angerufen. Jeden verdammten Tag hatte ich mein Handy laut, an und immer dabei egal wo. Wie sehr ich auf diesen einen Anruf hoffte. Aber meine Hoffnung sank von Tag zu Tag. Heute saß ich neben Zayn im Unterricht, der mich zumindest ein wenig aufmuntert.
"Angi bitte schau mich mal an." Schmollte er und pickst mir in die Wange. Das mir ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein Handy klingelt. Mein Handy klingelt. Ein Lächeln, so groß wie fast mein ganzes Gesicht ,breitete es sich aus. "Handy aus." Rief der Lehrer, doch dies ignorierte ich und ging einfach nur raus. Der Lehrer wollte mir hinterher gehen, aber zum Glück hielt Zayn ihn auf.
"Max?" Fragte ich freudig. "Nein tut mir leid. Sie sind Frau Steinfeld?" Ich legte meine Stirn fragend in Falten. "Ja, wieso?" Ein tiefes einziehen der Luft ertönte. "Es tut mir leid Ihnen das mitteilen zu müssen, ihr Freund. Der Zustand hat sie tragisch verschlechtert. Wir vermuten das er nur noch wenige Tage wenn überhaupt zu leben hat. Genaueres würde ich ihnen gerne persönlich sagen, würden sie so freundlich sein und zum Krankenhaus kommen?"
Mir fiel meine Kinnlade runter. Ich hab mich verhört. Das darf nicht wahr sein. "Ja." Somit legte ich auf.
Neben der Spur in meiner eigenen Welt, die das verarbeiten muss, ging ich in die Klasse holte meine Sachen und verschwand wieder. Tränen rollten wie ein Wasserfall runter. So schnell wie möglich bewegte ich mich zum Krankenhaus. Es ging einfach nicht in meinen Kopf rein. Ich kann es mir nicht vorstellen. Für mich ist es wie ein schlechter Scherz. Ein Scherz, ein Scherz der Wahr ist. Die Wahrheit, die Wahrheit ist das schlimmste. Die Türen des Krankenhauses fühlten sich schwerer an. Nur schwer konnte ich die Tür öffnen. Meine Kraft fehlte.
Ich ging nicht zur Anmeldung, ich ging gleich weiter in Richtung Max' Zimmer. Meine Hand legte sich um den Türgriff.
"Max?" So trat ich ein. Es gab keine Antwort nur ein regloser Max lag vor mir. Ich rannte zum Bett. Griff nach seine Hand.
"Es tut mir so leid. Es tut mir so leid Max. Ich wollte nicht. Es tut mir einfach so leid. Bitte bleib hier. Ich brauch dich. Ich war dumm. Ich habe einen großen Fehler gemacht. Es tut mir so unendlich leid. Max ich liebe dich."
Keine Antwort.
Keine Reaktion.
Mein Gehirn fing langsam wieder an zu arbeiten.
Max?
Max!
Was?
Nein wieso?
Warum?
Ich stand weinend vor Ihm.
Nein ich konnte nicht mehr.
Ich will das nicht.
Wieso er?
Ja wieso?
Ich liebe ihn einfach so?
Mein ein und alles liegt vor mir.
Zu ihm führen gefühlte tausende Schläuche die ihn nur so zu dopen.
Er will nicht mehr.
Er soll aber noch.
Er lässt den Tod zu.
Er meint es lohnt sich nicht.
Ich hätte ihn zu sehr enttäuscht.
Ich wäre dran schuld, dass er hier liegt.
Er hat gekämpft.
Er hat sich Mühe gegeben.
Er wollte leben.
Für mich....
Und ich?... Ich mache alles kaputt.
Er wollte für mich kämpfen... um sein verficktes leben kämpfte er....für mich....
Egal was für schmerzen, Grenzen er testen musste.
Er hats getan.
Für mich.
Verdammt....für mich....nur für mich.
Was bin ich?
Was mach ich nur?
Ich kann das nicht zulassen.
Er darf nicht sterben.
Ich nahm seine Hand.
Diese Hand die mich auffängt.
Die Hand die mir Tränen weg wischt.
Die mir über die Haut fährt und eine Spur von Gänsehaut hinterlässt.
Ja all dies lässt sich aus einer Hand einer bestimmten Person sagen.
Ach scheiße.
Wieso?
Mehr Tränen rannten mein Gesicht runter.
Die Sicht verschwamm unter einer Schicht aus Salzwasser.
Nein.
Er und ich.
Das kann nicht zu Ende sein.
Noch nicht.
Nicht jetzt schon.
Es ist einfach zu früh.
Das piepen des Gerätes, das den Herzschlag simuliert, wurde langsamer, unregelmäßiger, kleiner und.... nein.
Ein langes dröhnen erklang.
Es kann nicht sein.
Ich drückte seine Hand fester. Keine Reaktion.
Ich lass ihn nicht gehen.
Ich schrie.
Ich kann nicht mehr.
"Du darfst nicht gehen."
Brachte ich kleinlaut raus.
Es ist hinüber.
Zu Ende.
Keine Zukunft.
Nichts.
Vorbei....
![](https://img.wattpad.com/cover/55834877-288-k187119.jpg)
DU LIEST GERADE
Ein Badboy An Meiner Seite
Teen FictionAngi ist ein 15 Jahre altes Mädchen. Alles lief perfekt, naja jeder hat ja mal nicht so perfekte Tage, aber egal. Auf einem Familienausflug passierte es. Ein tragischer Autounfall. Ihre Eltern kommen ums Leben. Jetzt sind ihr Bruder und sie auf s...