Kapitel 6

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Er gab mir grinsend mein Handy und ich verschwand so schnell wie möglich von hier.
An meiner Haustür wartete Quinn, die als sie mich sah, besorgt lächelte und mich entschuldigend umarmte.
,,Es tut mir leid wegen meinen Eltern, sie habe-"
,,Schon gut", unterbrach ich sie grinsend, ,,du bist ja jetzt da.
Wir gingen rein und sie schmiss sich sofort auf die Couch.
,,Ah wie das vermisst habe", lachte sie.

,,Boah, ich muss schon die ganze Zeit auf Toilette", jammerte ich, als ich den fünften Film an diesem Abend in den DVD-Player rein schob.
,,Dann geh doch", lachte Quinn.
,,Naah."

,,Ich warte auch, außerdem kannst du ja noch neue Chips mitbringen und Schokolade und ... ach was auch immer ihr habt."

Ich seufzte, stand dann aber geschlagen auf.
,,Sag mal, könntest du mir beim tragen helfen? Denn ich schätze es wird eine lange Nacht", rief ich aus der Küche.
Ich hörte nur Geraschel und wenig später Schritte, die sich näherten.
,,Warum zur Hölle habt ihr hier immer so viel?"
Ich zuckte grinsend die Schultern.
,,Für den Fall der Fälle."

,,Ach übrigens, ich hab versucht den Film zu starten aber die DVD ist zu zerkratzt, hab The Forest reingelegt."

,,Alles klar, ich hab den auch noch nicht gesehen."
Sie nahm mir drei Tüten Chips ab und eine menge Tafeln Schokolade. Ich nahm alle Gummibärchen und den restlichen Süßkram.
Wir schmissen alles auf den Wohnzimmertisch, den wir näher an die Couch gezogen haben und machten es uns auf dem Sofa bequem.
Geil, ein Horrorfilm.
Man bemerke den Sarkasmus.
Ich fand Horrorfilme ja eigentlich toll, aber nur nicht wenn ich sie Nachts guckte, man könnte sagen ich werde ein bisschen paranoid.

Wir guckten noch ein paar weitere Horrorfilme, als Quinn allerdings It einlegen wollte, stoppte ich sie.
,,Wirklich alles, nur das nicht", sagte ich bestimmt.
,,Hey, komm schon. Das wird lustig, außerdem bin ich doch da", grinste sie, als sie aber bemerkte dass ich standhaft blieb, versuchte sie es mit ihrem Hundeblick.
,,Nope, vergiss es."

Zirp zirp.

,,Ich hasse dich!"
,,Yaay", rief sie lachend und umarmte mich.
Sie legte den Film ein und kuschelte sich wieder mit mir unter die Decke.

**

,,Was ist denn hier passiert?", weckte mich Tante Maura's verwunderte Stimme.
Ich rieb mir gähnend die Augen und als ich zum Reden ansetzte, rieb sie sich die Schläfen und murmelte: ,,Ich will es gar nicht wissen, ist ja auch egal."

Sie schüttelte verständislos den Kopf und fand ihren Weg durch das Chaos zur Treppe.
Überall lagen Chipstüten herum, ich entdeckte überall verteilt irgendwelche Gummibärchen oder anderen Süßkram.
Cola Dosen und Schokoladenstückchen schmückten alles noch ein wenig aus.
Am schlimmsten allerdings war der Fernseher, den Tante Maura glücklicherweise noch nicht bemerkt hatte.
,,Scheisse", fluchte ich und guckte auf die Uhr. Gut wir hatten noch eineinhalb Stunde Zeit, bis die Schule anfing.

Ich weiß nicht warum, aber ich hatte komischerweise Lust darauf, trotz meiner Schmerzen. Die Entschuldigung um zuhause zu bleiben, habe ich nicht bekommen, weil ich ja so schnell verschwunden bin.
Ich weckte Quinn, die auf einem geschmolzenem Schokoladenstückchen saß.
Mhm wie lecker.
Ich musste grinsen.
Sie stand auf und trat auf eine Schüssel voller Chips, die sich nun ebenfalls überall verteilten.
Kurz gesagt, hier herrschte ein riesen Chaos, das ich später dann aufräumen durfte, weil Tante Maura wieder Überstunden leistete.
Ich seufzte.

,,Na dann viel Spaß", grinste meine beste Freundin schadenfroh, nachdem sie das Wohnzimmer betrachtete.
Ich murrte nur, stieg aber von ihr gefolgt die Treppen hoch.
,,Achja, ich könnte wetten das die Jungs deinen Arsch genauso zum anbeißen lecker finden, wie ich", grinste ich.
,,Was? Wieso?", rief sie schockiert und trampelte an mir vorbei ins Bad.
Ich hörte sie noch scharf die Luft einziehen, bevor ich mich in mein Zimmer begab und überlegte was ich anziehen sollte.

Ich konnte das von gestern nochmal anziehen, das weinrote T-Shirt und die Leggins, hatte das ja nur kurz gestern an, als ich in der Schule war.
Ich schmiss für Quinn eine hautenge Röhrenjeans und ein schlichtes weißes T-Shirt auf mein Bett.
Sie war zwar etwas kleiner als ich, aber sie hatte hier Klamotten von sich gelagert, für Fälle wie diese.
Ich wechselte meine Unterwäsche und schlüpfte in meine Klamotten.
Quinn kam frisch gewaschen aus dem Bad und nahm sich frische Unterwäsche aus ihrer Schublade.
Da jetzt das Bad frei war, wusch und föhnte ich zuerst meine Haare, dann band ich sie erneut zu einem Dutt und wusch mein Gesicht, anschließend cremte ich mich ein und schminkte mich.
Eigentlich nur Mascara und Eyeliner.
Dann putzte ich meine Zähne.

Ich packte mein Schulzeug ein und guckte auf die Uhr, noch eine halbe Stunde.
Und wir mussten ja noch zu Quinn fahren, ihr Schulzeug holen.
Ach was, sie bekam Tasche, Block und Stifte einfach von mir.
War ja eh Notenschluss.

Ich warf meine Tasche auf den Rücksitz und Quinn tat es mir nach.
Ich schloss mein Handy an mein Radio und das erste Lied war Last Night von Lucy Spraggan

Walking Disaster ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt