Kapitel 12

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,,Und? Wie hat Maura das mit dem Fernseher aufgenommen?", sprudelte Quinn schon los, als ich abnahm.
,,Ach das... uhm.. wie ein Profi."

Wenn du wüsstest.

,,Das heisst?"
Uff.
,,Sie hat es abgewunken."
Lüge.
,,Echt?"
Warum belüge ich sie?
,,Ja, sie sagte sie könnte die Farbreys fragen."
,,Die Farbreys? Wie Fynn Farbrey?"
,,Öhh, ja."
,,Und? Habt ihr einen bekommen?"
,,Glücklicherweise ja, er sieht sogar fast gleich aus."
,,Ein Glück. Und zu dem Chaos hat sie auch nix weiter gesagt, musstest du es aufräumen?"
Genau, aufräumen... ich dachte an die SD-Karte. Dort war unser ganzes... wie konnte man das nennen? Unser Spielchen? Ja ich nannte es jetzt einfach so. Unser ganzes Spielchen, ab dem Punkt aufgenommen, als er mich hoch hob. Ich verstand immer noch nicht, wie Maura unentdeckt geblieben ist.

Naja gut, wir waren beschäftigt, aber trotzdem.

,,Trish? Alles klar bei dir? Du hast auf meine Frage nicht geantwortet."
,,Huh jaja alles okay und ja musste ich, aber hey du, ich muss auflegen. Heute wieder an der alten Kirche?"
,,Woah was willst du denn da? Wann warst du das letzte Mal nochmal da? Achja, als du nachdenken musstest und du denkst sonst nie nach. Was ist los Trish, ich merke doch das etwas nicht stimmt."
,,Ach Quatsch, und ich kann heute doch nicht, weil.. wir.. äh.. haben Besuch.. Bye Dickhead."
Ich legte hastig auf.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum ich sie anlog.
Ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen.
Aber sie hatte Recht, ich war seit 4 Jahren nicht mehr bei der verlassenen Kirche.
Das letzte Mal war ich dort, als mein Dad gestorben ist. Er und Maura waren die besten Freunde.
Ich hatte tagelang nachgedacht, über ihn und unsere Erlebnisse.

,,Achja? Besuch also?", schmunzelte Tante Maura, die urplötzlich im Türrahmen auftauchte.
Ich seufzte.
,,Nein eigentlich nicht."
,,Was bedrückt dich, Liebling."
,,Ich... kannst du bitte meine Therapeutin anrufen?", ich senkte meinen Blick, konnte ihr nicht in die Augen sehen, ohne Grund.
,,Mach ich Schätzchen, aber... warum denn auf einmal?"
,,Ich... ich kann es selbst nicht so richtig verstehen. Weißt du, jedes Mal wenn ich wieder irgendeine Attacke habe, habe ich das Gefühl dass... dass sozusagen ein Teil von mir.. mit der Attacke verschwindet, sobald ich mich beruhige. Ich hab Angst Maura, ich habe Angst mich selbst zu verlieren. Ich lüge sogar grundlos Quinn an!"
Ich knetete meine Hände und knirschte mit den Zähnen.

,,Ach Liebling. Ich sagte dir doch dass ich für dich da bin. Und weißt du was, Quinn ist auch immer für dich da. Erzähl es ihr, sie macht sich bestimmt Sorgen."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Genau deswegen kann ich es ihr nicht sagen... denke ich."
Tante Maura seufzte, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf.
,,Schlaf drüber. Aber stoße sie nicht weg von dir."
Sie gähnte und verschwand.
Ich seufzte.
Ich wusch mich, entledigte mich meiner Kleidung und zog stattdessen nur ein schwarzes übergroßes T-Shirt an, welches ich extra in der Männerabteilung gekauft hab und legte mich ins Bett.

,,Morgen", murmelte Maura leise, rieb sich die Augen und legte sich aufs Sofa.
,,He nicht wieder einschlafen", mahnte ich sie und stellte ihren Kaffee auf den Wohnzimmertisch, dazu ihr belegtes Brötchen mit Ei, welches sie so gerne aß. Ich selbst aß ein Croissant und tupfte es ab und zu in eine extra Schüssel Erdbeermarmelade.
Ich schaltete den Fernseher an, es liefen nur irgendwelche Morgen-Shows, nicht wirklich interessant.

Walking Disaster ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt