Kapitel 31

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Ich registrierte als aller erstes den Geruch, als ich aufwachte.
Es... roch einfach nach ihm.
Ich öffnete meine klebrigen Augen und setzte mich auf.
Ich lag in Fynn's Bett und trug ein Shirt von ihm.
Ich gähnte.
Draußen war es hell.
Wie spät war es?
Ich streifte mir meine Leggins über. Wo war mein Shirt?
Naja, auch egal.
Ich tapste leise die Treppen runter, dort saßen Kate, Thomas und leider auch Maura.
Sie war blass und hattd tiefe Augenringe unter den Augen.

Ich hatte Mitleid mit ihr, ich meinte meine Worte die ich zu ihr gesagt habe genau so, aber ich bereute es ihr, das alles an den Kopf geworfen zu haben.
Ich wendete meinen Blick ab, lief weiter in den Flur zur Haustür, dort standen meine Converse, die ich in die Hand nahm.
Als ich die Tür öffnete, knallte ich an eine harte Brust, erkannte Fynn.
Ich sah hoch, er war immer noch besorgt.
Er tat mir leid, er machte sich meinetwegen viele Sorgen und vielleicht sogar Vorwürfe, das er nicht auf mich eingegangen ist.
Ich ließ die Schuhe fallen und schlang meine Arme um seinen zierlichen Körper.
Er erwiderte die Umarmung fest und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.
Ich musste mich etwas auf Zehenspitzen stellen.
,,Es tut mir leid", murmelte ich, ,,das ich dir solche Sorgen bereitet habe."
,,Ist gut, Tiger. Ich hätte mehr auf dich aufpassen sollen."
,,Jetzt gerade fühle ich mich gut."
Und es stimmte.
Seine Nähe entspannte mich einfach derbe.
Ich löste mich von ihm, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und ging nach Hause.
Quinn saß dort vor der Haustür und ich lächelte kurz.
,,Hey Quinn", begrüßte ich sie bedrückt.
Ich hatte sie von mir gestoßen, schon wieder.
Sie rappelte sich sofort auf, als sie mich entdeckte.
Sie warf sich mir an den Hals und weinte.
,,Gott sei dank, es geht dir gut."
Ich schloss meine Arme um sie und ließ es erstmal wirken.
,,Es geht mir wirklich gut", lächelte ich ehrlich.
Sie lachte aber ihr Handy unterbrach sie.
,,Boah, meine Mum", sie sah mich entschuldigend an.
,,Geh ruhig, ich komm schon zurecht", grinste ich sie mitleidig an.
Sie umarmte mich nochmal kurz und ging dann fluchend ran.
Sie diskutierte, während sie mein Board nahm und damit weg fuhr.
Das hatte ich ja total vergessen, schön das sie es gefunden hat.

Ich ging in mein Zimmer hoch, duschte erst mal ausgiebig.
Dann setzte ich mich auf mein Bett und guckte irgendwelche Filme, die mir in die Hand fielen.

Spät Abends allerdings, war mein Süßkramvorrat hier oben schon weg gefuttert.
Ich ging runter um mir neuen zu besorgen und entdeckte Maura auf der Couch, die Titanic guckte.
Was ist falsch mit ihr?
Sie hasst diesen Film?!

Sofort schossen mir wieder die Worte hoch, die ich ihr grob an den Kopf geworfen hab.
Sie hat sich nur Sorgen gemacht.
Sie war schwach.
Sie wollte nie zu Dad's Grab, weil er ihr zu wichtig war. Sie schaffte es nie, daran denken zu müssen, das er unter der Erde lag.
Statt in die Küche zu laufen, legte ich von hinten vorsichtig meine Arme um Maura.
,,Es tut mir leid", nuschelte ich in ihre Haare.
Sie drehte sich ruckartig um, starrte mich geschockt an und erwiderte die Umarmung.

Walking Disaster ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt