Kapitel 30

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Erzähler's Sicht, kurz nach dem sie verschwunden ist:

,,Fynn, bitte finde sie. Sie ist betrunken und fährt. Ich mache mir Sorgen", flehte Maura den Nachbarsjungen an und er setzte sich sofort in sein Auto.
Ihm fiel nur ein Ort ein an dem sie sein könnte. Er steuerte voller Sorge um seine Freundin auf den Stadtrand zu.
Er stieg an der alten Kirche aus und rief ihre Namen.
Nichts, auch ihr Auto war nirgends zu sehen.
Er fuhr weiter, suchte das ganze Dorf ab, doch fand sie nicht, nicht mal eine Spur.
Was wenn ihr was passiert ist, dachte er.
Immerhin war sie betrunken und mental nicht ganz in Ordnung.
Er kehrte mit leeren Händen nach Hause zurück.
,,Was war los mit ihr?", fragte Kate neugierig, ,,sollte man sich nicht auf seinen Geburtstag freuen?"
Ach verdammt.
Maura machte sich große Vorwürfe, sie wusste was zu dieser Zeit war. Sie hätte es irgendwie verhindern können.
,,Es ist nicht nur ihr Geburtstag, sondern auch...", Maura schluckte, ,,der Todestag ihres Vaters."
Sie schlug sich mit der Faust gegen die Stirn.
,,Verdammt", fluchte sie.
,,Das letzte Mal, hat sie sich fast in den Tod getrunken."

Alle waren schockiert.
Niemand hatte etwas geahnt, außer Maura, die aber nichts tun konnte.
,,Wo ist er begraben?", leuchtete es Fynn ein.
Maura lachte frustriert.
,,Sein Grab ist Stunden von hier entfernt. Sie würde...-"
Maura klatschte sich gegen die Stirn.
,,Steig ein", rief sie zu Fynn und gab Gas, als sie im Auto saßen.

Trish' Sicht:

Ich musste nicht lange suchen, da hatte ich es schon gefunden.
Jake Malone.

Das Grab meines Vaters.
Ich setzte mich davor, in den nassen Kies und öffnete ein Flasche.
,,Hey Dad", sagte ich zu dem grauen Stein.
,,Ziemlich komisch was, letztes Jahr war ich auch schon hier und das davor und die anderen Jahre."
Ich holte mein Handy raus und versuchte die Uhrzeit zu entziffern.
Oh, nur noch eine Minute.

,,Happy Birthday to me", murmelte ich und nahm einen großen Schluck von dem Wein

Ich saß hier Stunden, trank Alkohol und starrte dieses beschissene Grab an.
,,Weisst du noch als du sagtest du würdest es noch rechtzeitig zu meinem Geburtstag schaffen? Tja, wo bist du? Ich sehe dich immer noch nicht. Seit sieben Jahren warte ich auf dich, das du lächelnd die Tür öffnest und dein Geburtstagskind fast umbringst, weil du es zu fest knuddelst.
Es war meine Schuld. Ich hätte sm Telefon nicht sagen sollen das du dich beeilen solltest.
Wegen mir hast du nicht Acht gegeben."

Stumm liefen mir Tränen über die Wange.
,,Oder weisst du noch, als wir die ganze Wohnung mit Wachsmalstiften angemalt haben und Tante Maura dann fast der Kopf geplatzt wäre? Da war noch alles in Ordnung."
Ich nahm einen weiteren Schluck.

,,Tante Maura", schnaubte ich verächtlich, ,,sie gaukelte dir die ganze Zeit vor deine beste Freundin zu sein. Dabei hat sie dich nicht einmal besucht, weder im Krankenhaus, noch hier. An deinem Grab. Wo du auch nur unter der Erde liegst und als Futter für Käfer dienst.
Ziemlich ekelhaft."

Ich hörte Schritte hinter mir.
,,Wir kriegen Besuch Dad."
Ich drehte mich um und schon war Fynn bei mir angelangt und umarmte mich fest, flüsterte mir ein leises 'Alles Gute' zu und küsste mich dann.
,,Ich hab mir Sorgen gemacht, Gott sei dank gehts dir.. soweit", murmelte er und lehnte seine Stirn mit geschlossenen Augen an meine.
Ich lächelte und mir rannten wieder Tränen die Wange runter.
,,Dad hat ja auf mich aufgepasst."
Er setzte sich neben mich und nahm aufmunternd meine Hand.
Ich war froh, das er hier war.

,,Ach was sagt man dazu", spottete ich zu Maura hoch.
,,Hat man es nach sieben Jahren auch endlich geschafft, seinen besten Freund zu besuchen."
,,Oder bist du auch nur hier weil du dir Sorgen gemacht hast? Was denkst du, was er sagen würde?"
Ich stand wackelig auf.
,,Ich weiss ja nicht wie es dir geht, aber Dad hat dich vermisst", redete ich wütend weiter.
Ich kochte vor Wut.
Wie konnte sie es wagen hier aufzutauchen?
,,Trish bitte nicht", schluchzte sie.
,,Was bitte nicht? Ich soll dir nicht mehr sagen das du eine scheiss Freundin zu Dad warst?"
Ich trat auf sein Grab und machte die ganzen Blumen kaputt.
Maura weinte nur noch weiter.
,,Warum weinst du? Ist doch nur Dad's Grab? Die letzten paar Jahre hats dich doch auch nicht interessiert!", schrie ich und schmiss ihr Blumen vor die Füße.
Sie fiel auf die Knie.
,,Hör auf zu heulen und entschuldige dich bei ihm", brüllte ich sie an, zog an ihren Haaren und schubste sie dann in den Dreck.
Fynn griff ein und zog mich in eine Umarmung.
,,Hör auf zu heulen du Schlampe", schrie ich, wollte nach ihr treten doch Fynn hielt mich fest.
,,Trisn bitte, es reicht", murmelte er zu mir und ich wurde ruhig.
Ich weinte und sank zusammen.
,,Ich hasse dich!", hauchte ich ihr zu und Fynn trug mich Huckepack zu meinem Auto
Ich weinte stumm weiter, drückte mich enger an den warmen Rücken.
Dann schlief ich ein.

Walking Disaster ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt