Die Sonne stand schon tief über der Donnerclanlichtung. Himmelstern stand auf dem Hochstein und schaute auf den Clan hinab, welchen sie eben zusammengerufen hatte. In der Mitte der Lichtung standen Mondpfote und Nachtpfote, um sie herum ihre Clangefährten. Schneeblüte und Streifenfuß schnurrten stolz und sahen liebevoll zu ihren Kindern. Sandhauch und Rotherz, die Mentoren von Nachtpfote und Mondpfote standen hinter diesen. Himmelstern winkte die vier Katzen mit dem Schwanz näher und sprang dann vom Hochfelsen. „Sandhauch, Rotherz, seid ihr davon überzeugt, dass eure Schüler dazu bereit sind, Krieger zu werden?" Fragte Himmelstern laut. „Ja, Nachtpfote ist bereit." miaute Sandhauch. „Mondpfote ebenfalls." fügte Rotherz hinzu. „Gut." miaute Himmelstern. Dann schaute sie nach oben, Sonnenherz kam es so vor, als könne sie sie sehen, und rief laut. „Ich, Himmelstern, Anführerin des Donnerclans rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schüler herabzublicken. Sie haben hart trainiert, um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle sie euch nun als Krieger." Sonnenherz Pelz prickelte. Fast genau diese Worte hatte Himmelstern vor so langer Zeit bei ihre gesagt. Nachtpfote und Mondpfote hatten erfreut zugeschaut und nun waren sie endlich ebenfalls an der Reihe. Sonnenpfote fand es nur sehr traurig, dass die Zwei nicht wussten, dass sie ihnen zuschaute. Nun winkte Himmelstern Nachtpfote zu sich. „Nachtpfote, versprichst du, das Gesetzt der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?" „Ich verspreche es!" miaute Nachtpfote mit klarer Stimme. „Dann gebe ich dir mit der Kraft des Sternenclans deinen Kriegernamen. Nachtpfote, von diesem Augenblick an wirst du Nachtstreif heißen. Der Sternenclan ehrt dein Geschick und deinen Mut und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im Donnerclan willkommen." Himmelstern legt ihre Schnauze auf Nachtstreifs Kopf und dieser leckte ihr respektvoll die Schulter. Sonnenherz glühte vor stolz. Auch Morgenjunges wirkte aufgeweckter als vorher. Nun trat Nachtstreif zurück und Himmelstern winkte Mondpfote zu sich. „Mondpfote, versprichst du, das Gesetzt der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?" „Ich verspreche es!" miaute Mondpfote ebenfalls mit klarer Stimme. „Dann gebe ich dir mit der Kraft des Sternenclans deinen Kriegernamen. Mondpfote, von diesem Augenblick an wirst du Mondfleck heißen. Der Sternenclan ehrt dein Intelligenz und deine Freundlichkeit und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im Donnerclan willkommen." Himmelstern legt ihre Schnauze auf Mondflecks Kopf und dieser leckte ihr respektvoll die Schulter. Dann trat auch er zurück und stellte sich neben Nachtstreif. Die anderen Katzen hoben den Kopf und riefen laut: „Nachtstreif! Mondfleck! Nachtstreif! Mondfleck!". Dann umringten sie die Zwei und beglückwünschten sie. „Vielen Dank." miaute Nachtstreif. „Es ist einfach wunderbar. Aber es wäre noch schöner gewesen, wenn Sonnenherz diesen Augenblick mit uns geteilt hätte." Fügte Mondfleck hinzu. „Sie schaut euch doch zu. Ich bin mir sicher, dass sie eben in diesem Moment bei dem Sternenclan sitzt und zu euch hinabschaut." schnurrte Schneeblüte, die neben den beiden aufgetaucht war. Auch Streifenfuß nickte zustimmend. Nun kam Rotherz dazu. „Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden." „Hah, jetzt kannst du uns nicht mehr zum Ältestenbau-Ausmisten verdonnern, wenn wir etwas falsches getan haben!" Miaute Nachtstreif fröhlich. „Ach, ein Jammer, dabei hatte ich mir gehofft, dass ihr weiterhin unser Nest erneuert. Ihr wart so gut darin." schnurrte der Älteste Baumstreif, der sich dazu gesellt hatte. „Naja, bis Eichenjunges und Fichtenjunges nicht zum Schüler werden, könnt ihr ihre Künste noch genießen." miaute Sandhauch. „Och nee, ich dachte, wir wären diesen muffigen Bau endlich los." Scherzte Mondfleck. Die Katzen schnurrten vergnügt. Nach einer Weile lösten sie sich auf und gingen sich etwas zum Essen holen. Nebelstreif, der zweite Anführer kam zu Mondfleck und Nachtstreif, die noch dasaßen. „Meinen Glückwunsch. Ihr solltet jetzt eure Kriegerwache anfangen. Und denkt dran, nicht zu sprechen, bis ein älterer Krieger es euch erlaubt." Die beiden nickten und machten sich auf den Weg zum Eingang des Lagers. „Jetzt haben sie es auch geschafft." schnurrte Morgenjunges. „Sie mussten aber auch lange warten. Normalerweise ist die Kriegerzeremonie nach 6 Monden, aber die zwei mussten 8 Monde warten. Und sie sind nicht schlecht, es ist einfach zu viel dazwischen gekommen." miaute Sonnenherz. „Wollen wir zum Bach gehen und dort nach ein paar Mäusen schauen? Vielleicht laufen wir ja auch einem Hasen oder Eichhörnchen über den Weg." sagte Morgenjunges. Die Versammlung der Sternenclankatzen hatte sich schon fast komplett aufgelöst. Lilienblatt redete noch am anderen Ende der Lichtung mit Flammenstern und Salbeisee. Das Wasser von dem Teich war wieder glatt und undurchsichtig. Sonnenherz drehte sich um und ging mit Morgenjunges wieder in den Wald. Die Vögel zwitscherten verheißungsvoll. Die Sonne brannte ihnen auf den Pelzen und warf ihre Schatten auf den warmen Boden. Überall blühten Pflanzen und Insekten durchflogen die Luft. Hier im Sternenclan war immer Blattgrüne, anders als bei den lebenden Clans, denn die hatten mit dem Blattfall und der kommenden Blattleere zu kämpfen. Sie durchquerten den Wald und kamen auf die Wiese. Hier lagen schon viele Katzen in der Sonne, jagten oder spielten kämpferisch miteinander. Als sie am Bach ankamen, merkten sie, dass sie nicht alleine waren. Blütenstern war plötzlich zu ihnen gestoßen und war anscheinend wieder in Gesprächslaune. Und bevor Sonnenherz und Morgenjunges reagieren konnten, steckten sie schon in einer Lebensgeschichte von Blütenstern. Gezwungenermaßen setzten sie sich hin, versuchten es sich so gemütlich wie möglich zu machen und lauschten ungeduldig ihren Worten. Bei der dritten Fuchsjagd dämmerte Sonnenherz langsam ein, Morgenjunges hatte es in der Sonne kaum zu der Kriegerzeremonie geschafft. Doch plötzlich hörte sie, dass Blütenstern über Schauerstern und Sturmnacht redete. „Ach ja, die Zwei. Sie waren wie ein Herz und eine Seele. Ihre erste Beute haben sie zusammen erlegt, das Nest haben sie sich geteilt und die Beute genauso. Beide waren nie auf einen Kampf aus, hielten sich meistens von den Trainingsstunden fern, doch irgendwann hörte Schauerwind mehr auf Lachsfang. Er wollte seinen Vater stolz machen, da der immer so mürrisch und unglücklich mit ihnen war. Er wollte beweisen, dass er stark war und gut kämpfen konnte, denn das war ein und alles für Lachsfang. Sturmnacht war davon nicht gerade begeistert. Er konnte sich nie gut mit Lachsfang verstehen und hatte wegen der versäumten Trainingsstunden auch nicht viele Freunde. Er war mehr der Einzelgänger, der Friedensstifter, der ruhige Gefährte. Und so wurde der Abstand zu Schauerwind immer größer, denn dieser fand neue Freunde und kämpfte um den Stolz seines Vaters. Ich persönlich sah immer das potenzial von Sturmnacht, doch er nutzte es nie richtig aus. Zuerst wollte ich ihn zum zweiten Anführer machen, aber sein Bruder stach dann doch mehr hervor und ich machte ihn zum zweiten Anführer. Die war zwar sehr gut für den Clan, wurde aber zum Verhängnis für Sturmnacht. Er konnte seinen Bruder nun kaum noch abhalten, Kämpfe zu planen und war entsetzt, als Schauerwind ihn für einen Kampf gegen den Windclan einplante. Er war zwar schon Krieger, hatte sich aber immer gegen einen Kampf gewehrt. Dies war seine erste Schlacht, und seine letzte. Im Kampf weigerte er sich, seinen Gegner zu verletzen, doch dieser war blutrünstig und kannte anscheinend kein Gesetz der Krieger. Er tötete Sturmnacht vor den Augen seines Bruders, worauf dieser ihn tötete. Zwar war sein Tod nun gerächt, aber Sturmnacht konnte Schauerwind diese Schlacht nie verlieren, in der nicht nur er, sondern auch sein Vater gestorben war. Für ihn war das alles unnütz. Ich habe hier im Sternenclan mit Sturmnacht geredet. Die meisten Katzen sind zwar freundlich zu ihm, aber dennoch, sie können nicht verstehen, warum er nicht kämpft. Und ich kann es auch nicht. Er läuft immer noch seinen eigenen Weg. Naja, nach seinem Tod war Schauerwind wie gedämpft, es gab nur noch wenige Schlachten. Deshalb glaube ich auch, dass Schauerwind die richtige Wahl war. Nach Sturmnacht's und Lachsfang's Tod war es ruhig. Weder geprotze und gestrahle von Lachsfang, noch Friedensstiftungen von Sturmnacht. Aber es blieb nicht so ruhig, bald kam ein Dachs in unser Territorium und sorgte für angst und schrecken." Blütenstern sprach weiter, doch Sonnenherz hing nun ihren Gedanken nach. Dann kam ihr plötzlich eine Idee, sie verabschiedete sich und sprang über die Wiese davon.
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Warrior Cats - Der Ruf des Sternenclan
Fanfiction"In dieser Nacht ist ein Junges geboren, der Clans einzige Rettung, doch ihm steht ein schreckliches Schicksal bevor" - Sonnenpfote wächst mit viel Zuneigung und guten Erfahrungen im Donnerclan auf. Sie ist die beste in der Jagd und auch im Kampf se...