Warrior Cats - Der Ruf des Sternenclan

Kapitel 4

Die große Lichtung war schon voller Katzen, als Himmelstern den Donnerclan herabführte. Sie waren die letzten. Zwischen den Katzen herrschte eine angespannte Stimmung, vor allem die Flussclankatzen wirkten, als würden sie gerne einen Streit suchen. Als Blütenstern Himmelstern erblickte, nickte sie ihr kurz zu und ging dann in schnellem Schritt zu dem Großfelsen, neben dem Moorstern und Dunkelstern, die Anführer vom Windclan und vom Schattenclan, miteinander sprachen. Sie tauschte ein paar Worte mit ihnen und sprang dann auf den Großfelsen. Hinter ihr kletterten auch die anderen Anführer auf den Felsen. Kurz nachdem Himmelstern oben angekommen war, heulte Blütenstern schon, um die Versammlung zu beginnen. „Ich fange dann mal an" miaute sie, nachdem sich die Katzen unter dem Felsen versammelt hatten. „Der Flussclan bittet nicht gerne um Hilfe. Wir sind stolze Katzen und kommen meistens selber mit unseren Problemen zurecht. Aber seit einem halben Mond streunert ein riesiger Hund durch unser Territorium. Er hat bereits Katzen getötet und verhindert, dass wir jagen können. Wir haben schon Patrouillen losgeschickt, aber sie waren alle erfolglos. Deshalb müssen wir euch bitten, uns zu unterstützen. Wir kommen einfach nicht mehr gegen den Hund an und fürchten um unsere Jungen." Auf der Lichtung begannen die Gespräche. Flussclankatzen blickten bittend umher. Die Donnerclan und Windclankatzen schauten mitleidend zu ihnen. Nur der Schattenclan zeigte keine Regung. Auf dem Felsen trat Dunkelstern vor. „Mein Beileid für das, was bei euch passiert, aber der Schattenclan kann euch leider nicht helfen. Wir haben selber mit Ratten zu kämpfen und können nicht noch Katzen für einen anderen Clan wegschicken." Sein Ton ließ keinen Widerspruch und so drehte sich Blütenstern zu den anderen Anführern um. „Bitte, ihr könnt doch nicht zulassen, dass der Flussclan durch einen Hund stirbt, den wir gemeinsam besiegen könnten!" Himmelstern und Moorstern sahen sich an. „Der Donnerclan muss sich das erst überlegen. Es ist eine riskante Angelegenheit. Wir werden dich übermorgen darüber informieren, wie wir uns entscheiden." sagte Himmelstern. „So auch bei dem Windclan. Wir werden dir einen Boten senden." miaute Moorstern. „Danke." sagte Blütenstern erleichtert. Dann trat Dunkelstern wieder nach vorne. „Wenn das geklärt ist, können wir ja weiterreden. Dem Schattenclan ging es in dem vergangenen Mond sehr gut. Wir haben zwei neue Schüler. Froschpfote und Fuchspfote machen sich sehr gut in ihrem Training." Die Clans bejubelten die neuen Schüler, die verlegen den Kopf senkten. „Bis auf ein kleines Rattenproblem, welches wir bald beheben werden, läuft die Beute sehr gut." Damit trat er zurück. Himmelstern trat an seine Stelle. „Auch dem Donnerclan geht es sehr gut. Silberblatt wurde bei Halbmond zur Heilerin ernannt." Wieder jubelten die Clankatzen laut. Silberblatt, die mit Efeudunst am Fuß des Felsens saß, reckte den Kopf. Moorstern schaute kurz zu Blütenstern. „Ich habe alles wichtige bereits genannt." antwortete diese. Dann trat Moorstern vor. „Dem Windclan geht es auch sehr gut. Die Hasen hoppeln fröhlich und das Wetter bleibt stabil. Nur rennen manchmal Pferde mit Zweibeinern durch das Moor, aber sie beachten uns nicht, deshalb haben wir auch keinen Grund für ..." Was Moorstern sagen wollte, erfuhren die anderen Katzen nie. Denn plötzlich sprang ein gewaltiger brauner Hund auf die Lichtung. Er drehte sich mit wilden Augen zu der Katzenschar und sprang dann zwischen sie. „Das ist der Hund!" rief Blütenstern. Die Katzen verteilten sich und rannten in den Wald. Sonnenpfote schaute sich nach ihren Brüdern um. Nachtpfote rannte gerade zum Hang. Von Mondpfote konnte sie nichts sehen. Plötzlich wurde ihr ganz kalt, als sie ihren Bruder sah. Er lag auf der Lichtung. Der Hund musste sich direkt auf ihn gestürzt haben und kam nun seinem Hals gefährlich nahe. Wenn Sonnenpfote jetzt nichts unternahm, würde ihr Bruder sterben. Die Katzen der anderen Clans schauten nur zu, sie waren zu verschreckt um zu handeln. Sonnenpfote zögerte kurz, dann rannte sie zu dem Hund, kreischte laut auf und zerkratzte ihm die Flanke. Dann rannte sie zum Wald. Der Hund drehte sich um, ließ von Mondpfote ab und jagte hinter Sonnenpfote her.