Kapitel 3

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Sonnenpfotes Herz klopfte. Sie meinte, der ganze Kampftrupp müsste es hören. 5 Monde waren vergangen, seit Sonnenpfotes erstem Fang. Inzwischen sind Rauchpfote und Weißpfote Krieger geworden. Sie werden nun Rauchbauch und Weißherz genannt. Auch ihre Schwester Silberpfote hat einen höheren Rang erreicht. Sie heißt nun Silberblatt und ist mit Efeudunst Heilerin vom Donnerclan. In der vergangenen Zeit hatte Sonnenpfote viel gelernt. Wie auch am Anfang war ihre Jagd immer erfolgreich, sodass sie mittlerweile zur besten Jägerin des Clans zählte, obwohl sie noch eine Schülerin war. Auch im Kampftraining hatte sie sich immer gut angestellt. Zwar war sie nicht so kräftig wie ihre Brüder, doch mit ein bisschen herum tricksen konnte sie diesen Unterschied schnell ausgleichen und wurde nur selten von Mitschülern besiegt. Ihre bisherigen Abenteuer waren die Versammlung zu Vollmond, wo sie viele Katzen kennengelernt hatte, und die Reise zum Ahnentor, die jeder Schüler vollführen musste, bevor er Krieger wurde. Sie hatte nun schon sehr viel Respekt in ihrem Clan und auch die anderen Clans wussten von ihren Fähigkeiten. Heute war ihr erster richtiger Kampf. Der Flussclan hatte schon wieder versucht, die Sonnenfelsen zu ergreifen und Sonnenpfote wurde in einer Patrouille zur Verstärkung geschickt. Neben ihr liefen ihr Mentor Flammenherz und ihr Bruder Mondpfote mit Rotherz. Nachtpfote musste im Lager bleiben, da er sich bei einem Kampftraining die Pfote verdreht hatte. Er war sehr traurig gewesen, dass er nicht in der ersten Schlacht neben seinen Geschwistern kämpfen durfte, hatte sich aber schließlich seinem Schicksal ergeben. Nun kamen die Sonnenfelsen in Sicht. Auf ihnen tummelten sich bereits viele Katzen im Kampf. Schattenschwinge, die Anführerin der Rettungspatrouille, schrie ihren Kampfruf und stürzte sich in das Getümmel. Die restliche Patrouille folgte ihr. Sonnenpfote sprang auf eine dunkelgraue Katze und drückte sie zu Boden. Dann kratzte sie ihr mit den Krallen über den Rücken, bis die dunkelgraue Katze um Vergebung bittete. Sonnenpfote ließ los und die Katze lief zum Fluss hinunter. Sonnenpfote schaute sich kurz um und erblickte einen Kater, der ihren Bruder zu Boden drückte. Schnell kam sie Mondpfote zu Hilfe und indem die beiden Katzen Seite an Seite kämpften, konnten sie den Eindringling verscheuchen. Plötzlich kam ein lautes Jaulen von Blütenstern, der Anführerin des Flussclans. „Flussclan, zurück! Wir haben verloren." Dann wandte sie sich an Nebelstreif, der als zweiter Anführer Leiter der Kampfpatrouille war. „Richte Himmelstern aus, dass wir bald wiederkommen werden. Solange dieser riesige Hund in unserem Territorium ist, brauchen wir die Sonnenfelsen, um in Ruhe jagen zu können." „Wir werden auf euch warten und unser Territorium verteidigen. Hund hin oder her. Die Sonnenfelsen gehören uns und euer Territorium ist groß genug, euch trotz eines Hundes zu ernähren." fauchte Nebelstreif. „Das denkst auch nur du. Der Hund hat schon zwei von unseren Kriegern getötet, als sie gerade fischen waren. Wir können kaum durch unser Territorium gehen, ohne uns ständig zu fürchten. Dieser Hund ist zu groß, wir können ihn nicht besiegen." antwortete Blütenstern. Dann drehte sie sich um und verschwand mit ihren Clangefährten im Fluss. „Ist jemand von euch verletzt?" fragte Nebelstreif. „Ich hätte mir eine schwere Verletzung zugezogen, wäre nicht Sonnenpfote aufgetaucht, um mir zu helfen." antwortete Mondpfote, nachdem keiner der anderen etwas gesagt hatte. Sonnenpfote senkte verlegen den Kopf. „Du bist doch mein Bruder, ich musste das tun." „Ok, dann lasst uns nach Hause gehen. Ich muss Himmelstern Bericht erstatten." miaute Nebelstreif und ging der Patrouille voran Richtung Lager. Sonnenpfote folgte ihm, Flammenherz ging an ihrer Seite. „Ich bin sehr stolz auf dich. Zur Belohnung dafür, wie gut du heute gekämpft hast, darfst du mit zur großen Versammlung kommen." miaute er. „Danke, ich lege mich davor lieber noch ein wenig schlafen." antwortete Sonnenpfote.

Kaum waren sie im Lager, nahm sich Sonnenpfote eine Amsel und gesellte sich zu Nachtpfote, der schon ganz aufgeregt auf sie gewartet hatte. Er wollte alles ganz genau wissen. Deshalb erzählten Sonnenpfote und Mondpfote, der sich mit einer Wühlmaus hinzugesezt hatte, was passiert war. „Was soll denn ein Hund bitte gegen einen ganzen Clan ausrichten können?" fragte Nachtpfote nach ihrem Bericht. „Ich glaube, der Flussclan übertreibt nur, damit sie die Sonnenfelsen bekommen. Wahrscheinlich gibt es nicht einmal einen Hund." antwortete Mondpfote. „Aber warum waren die Katzen dann so mager. Der Flussclan hat doch die genährtesten Katzen im ganzen Wald. Wenn sie so abnehmen, muss sich doch etwas in ihrem Territorium befinden. Ich bin dafür, dass der Donnerclan eine Kampfpatrouille zur Rettung der Flussclankatzen schickt. Wozu leben wir denn sonst nach dem Gesetz der Krieger, wenn wir uns nicht einmal gegenseitig helfen?" meinte Sonnenpfote. „Wir müssen den Clan immer an erste Stelle setzen. Wir dürfen es nicht riskieren, selber Katzen zu verlieren. Und woher weißt du denn, dass die Flussclankatzen nicht wirklich nur alles erfunden haben? Vielleicht sind ja momentan nur die Jagden nicht so erfolgreich oder der Flussclan will mal ein bisschen dünner werden, dass sie auch einem Eichhörnchen hinterherlaufen können" schnurrte Mondpfote scherzhaft. „Naja, wir werden es heute Nacht erfahren. Ich habe gehört, dass wir alle drei heute zur großen Versammlung gehen. Meine Pfote ist auch schon besser und Efeudunst hat mir erlaubt, mitzugehen." miaute Nachtpfote. „Dann lasst uns bis dahin noch ein wenig ausruhen" meinte Mondpfote. Die drei Katzen standen auf und gingen in ihren Bau. Diesmal hatte keiner die Blicke von der Heilerin Efeudunst mitbekommen. 

Warrior Cats - Der Ruf des SternenclanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt