● The Way - Zack Hemsey ●
Keuchend wache ich auf und sehe mich panisch im Zimmer um. Wo bin ich? Hat dieser Traum endlich geendet?
Doch als ich das Zimmer vor mir sehe werden meine Hoffnungen getrübt.
Ich muss weg! Ich muss hier weg verdammt!
Schnell schlage ich die Decke zurück und mache den noch laufenden CD-player aus, bevor ich mich auf die Suche nach Socken mache. Als ich welche im Schrank gefunden habe ziehe ich sie schnell zusammen mit den Schuhen an.Ich öffne leise die Türe und horche. Mein Herz pocht wie verrückt als ich den Gang betrete und dann zur Treppe laufe. Niemand ist in der Dunkelheit zu sehen und ich hoffe, dass sie alle in ihren Särgen im Keller tief und fest schlafen.
Als ich an der Türe ankomme und mich immer noch niemand zu Boden geworfen hat werde ich misstrauisch. Hat der Typ denn keine Wachmänner? Wo sind die hin, die am Tag vor seinem Schloss gewacht haben? Denkt denn hier niemand an einen Angriff oder an ein kleines verängstigtes Mädchen, welches fliehen möchte? Ich bin zwar keine Gefahr für sie, denn was sollte ich schon gegen sie ausrichten können, aber trotzdem ist das hier mehr als nur merkwürdig.
Nun ja, besser für mich! Somit habe ich es noch leichter zu fliehen.Ich renne einfach drauf los in der Hoffnung irgendwo einen Ausgang aus dieser Irrenstadt zu finden. Alles in mir sehnt sich danach nach Hause zu kommen und meine Familie wieder zu sehen. Doch die Angst das Jeremy Recht haben könnte nagt nach wie vor tief an meiner Seele. Was wenn sie mich wirklich finden werden und meiner Familie etwas antun? Damit könnte ich nicht leben!
Meine Schritte werden langsamer, als ich vor einem flimmernden Feld ankomme. Es scheint sie ganze Stadt zu umrunden.Ist es die richtige Entscheidung zu fliehen? Dieses Risiko auf mich zu nehmen?
Vollkommen zwiegespalten sehe ich mich um. Mein Blick wandert von der flimmernden Wand zurück zum Schloss von Jeremy. Würde er mir auch etwas antun wenn ich fliehe, weil ich zu viel weiß?
Die Panik tritt erneut an die Oberfläche und lässt mich komplett verzweifeln. Ich weiß einfach nicht mehr was richtig und was falsch ist. Die Entscheidung ist zu schwer für mich. Denn entweder bedeutet sie den Tod meiner Familie, wenn ich gehen werde oder meinen, wenn ich hier bleiben werde.Verzweifelt fällt mein Körper zu Boden. Ich schlage mir meine Hände vor den Mund um die verzweifelten Schluchzer zu dämpfen, die sich an meine Oberfläche kämpfen. Ich will sie nicht heraus lassen. Sie machen mich nur schwach und zerbrechlich, aber trotzdem kann ich sie einfach nicht mehr zurück halten. Unkontrolliert beginnt mein Körper sich bei jedem Schluchzer zu schütteln und die Tränen fließen über meine Wangen zu Boden.
So eine Entscheidung sollte ich noch nicht treffen müssen! Doch eigentlich steht sie schon fest. Ich kann es nicht zulassen, das meiner Familie wegen mir weh getan wird. Das kann ich einfach nicht. Und trotzdem sträubt sich alles in mir hier zu bleiben, weil ich nur erahnen kann was hier Schreckliches passieren wird, wenn ein Mensch unter so vielen Vampiren Leben wird. Irgendeiner wird schwach werden und mich aussaugen.Langsam beruhige ich mich wieder etwas. Nur noch einzelne Schluchzer kommen hervor und die Tränen hören langsam auf zu fließen.
,,Was tust du denn hier draußen?", höre ich eine erschrockene Stimme hinter mir.
Entsetzt drehe ich mich um. Jeremy steht etwa einen Meter hinter mir und sieht geschockt auf mich hinab. Er kommt auf mich zu und kniet sich dann vorsichtig vor mich hin.
,,Was ist los?"Ich wende meinen Blick von seinen atemberaubenden Augen ab. Sie machen mir alles nur noch schwerer. ,,Ich kann hier nicht bleiben", wispere ich.
Jeremy seufzt. ,,Aber du musst! Bevor wir keinen Weg gefunden haben dich von den Malumern zu befreien kannst du hier nicht weg. Es tut mir leid, aber sonst bringst du sie nur in Gefahr".
,,Deswegen bin ich auch noch nicht weg".
Jeremy sieht skeptisch zu der flimmernden Wand. ,,Du wolltest doch nicht etwa durch diese Wand gehen oder?"
Verwirrt sehe ich ihn an. ,,Doch! Ich habe gesehen wir einer deiner Leute da durch gegangen ist. Also dachte ich das wäre der beste Weg hinaus".
,,Denk ja nie wieder daran. Wenn ein Mensch diese Schutzmauer auch nur berührt, dann stirbt er meistens. In manchen Fällen fallen sie auch nur in Ohnmacht, aber das passiert sehr sehr selten".
Diese Mauer hätte mich töten können? Eine unglaubliche Erleichterung durchfließt mich. Wäre ich dort hindurch gegangen, dann wäre ich vielleicht nicht mehr hier. Es ist immer eine gute Sache auf sein Herz zu hören.
,,Wir sollten wieder rein gehen. Sonst erkältest du dich noch", flüstert Jeremy und erhebt sich aus dem Gras. Er streckt mir die Hand entgegen, die ich bereitwillig nehme und mich von ihm auf die Füße ziehen lasse. Das geht nur leider etwas zu schnell, denn mein Körper prallt hart gegen seinen, weshalb wir kurz strauchelen. Doch Jeremy packt schnell meine Taille und hält mich fest, sodass wir beide wieder normal stehen können.
Erschrocken sehe ich direkt in seine Augen. Wir sind uns eindeutig viel zu nah! Doch mein Gehirn scheint nicht die Kraft oder Lust zu haben meinen Beinen zu befehlen sich von ihm zu entfernen. Denn ich stehe nach wie vor wie erstarrt vor ihm. Doch auch Jeremy bewegt sich kein Stückchen, sondern sieht mir weiter unverwandt in die Augen. Keiner von uns will den Blick von anderen abwenden.Meine Wangen sind wahrscheinlich schon wieder so rot wie eine Tomate. Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe, woraufhin Jeremys Blick sofort dort hin schießt. Blitzschnell hebt er seine Hand und befreit meine Unterlippe.
,,Wenn du weiter auf sie beißt, dann blutet sie noch. Und ich bin mir nicht sicher ob ich dann noch widerstehen kann", haucht er in mein Ohr. Und obwohl dies eigentlich als eine Drohung gemeint ist schicken seine Worte einen wohligen Schauer über meinen ganzen Körper.Was ist nur los mit mir?

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Malumer
VampiroEs ist nur ein Märchen! Ein Märchen, welches mir meine Mutter früher immer zum schlafen gehen vorgelesen hat. Hätte ich doch nur besser zugehört, dann hätte ich gewusst wer genau Jeremy McCalden ist und was ich mit ihm und seiner Welt zu tun habe. W...