Kapitel 37

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,,Wir befinden uns in einer richtig beschissenen Lage Boss! Dein kleiner Ausflug zum Hauptquartier der Malumer hat sie wohl ziemlich verärgert. Sie stehen gerade alle vor der Grenze und suchen einen Weg hinein! Sie wollen sich Kayla holen!"

Nach diesen Worten ist es erst einmal ruhig im ganzen Raum. Man hört nur das hektische Atmen von uns allen, bis auf einmal ein hektisches Treiben ausbricht. Alle laufen wild durcheinander und holen Karten und Laptops, die sie auf dem großen Tisch in der Mitte platzieren.
Jeremy drückt mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und streichelt mir über die Taille. ,,Wir werden anfangen zu planen. Ich möchte dich nicht alleine lassen, also...setz dich doch zu mir". Er führt mich an den Tisch und zieht mir einen gemütlichen Bürostuhl zurecht, auf dem ich mich platziere.

Die nächsten Stunden verbringen alle damit Pläne zu schmieden und Telefonate zu führen. Es geht um die Mobilisierung der Armee und die Teilnahme der Verbündeten an diesem Krieg, den ich Malumer offensichtlich anzetteln wollen. Langsam verschmelzen die Stimmen in meinem Kopf zu einem einzigen nervigen Laut, der mir Kopfschnerzen bereitet.

,,Wir müssen das Ritual jetzt vollführen! Wir können nicht länger warten".

,,Unsere Verbündeten aus Europa sind schon auf dem Weg!"

,,Wo ist der Kaffee?"

Ich schnappe die verschiedensten Dinge auf, doch nach einiger Zeit höre ich mir noch ein Dröhnen in meinem Ohr. Mein Kopf platzt von den vielen Informationen und die Anspannung, die hier herrscht, macht es nicht gerade besser. Krieg planen ist wirklich langweilig und es ist ein ganz komisches Gefühl, dass dieser Krieg nur wegen mir stattfindet. Ich habe noch nie wirklich darüber nachgedacht, aber nun weiß ich nicht, wie ich damit zurecht kommen soll. Es werden Leute sterben, viele Leute. Erst in dem Krieg, den wir führen werden und dann natürlich noch, wenn das Ritual vollendet ist und die ganze Rasse der Malumer tot ist. Sie sind zwar das pure Böse, aber dennoch können wir doch nicht einfach eine komplette Art ermorden oder? Das müssen viele tausend Vampire sein, die nur wegen mir sterben werden.

Verzweifelt trinke ich mein drittes Glas Wasser, aber die Kopfschmerzen scheinen einfach nicht weg gehen zu wollen.
Jeremy scheint mein Leiden mit zu bekommen, denn er entfernt sich besorgt von seinen Beratern und kniet sich vor mich hin. ,,Hey, alles okay bei dir?"

Ich traue mich nicht meinen Kopf zu bewegen, weil ich mich dann wahrscheinlich übergeben muss. ,,Ich habe Kopfschmerzen und fühle mich nicht gut. Ist es okay, wenn ich mich etwas hinlege?"

Fürsorglich streichelt Jeremy über meine Wange und lächelt mich warm an. ,,Aber natürlich mein Schatz. Dwayn wird dich begleiten und auf dich aufpassen".

,,Danke", flüstere ich und schließe kurz die Augen, bevor ich mir von Jeremy auf helfen lasse. Kurz dreht sich der Raum, bevor ich wieder klar sehen kann.

,,Dwayn", ruft Jeremy und der Besagte kommt fast sofort an unsere Seite und sieht mich besorgt an.

,,Ach herrje! Alles okay mit dir Herzchen? Du bist ja ganz blass", bricht es schockiert auf Dwayn heraus

,,Bringst du sie bitte in ihr Zimmer und passt auf sie auf?", fragt Jeremy.

Dwayn nickt und schlingt seinen Arm um meine Taille, um mich beim laufen zu unterstützen. Im Schneckentempo bewegen wir uns durch den Gang und mit jemand Schritt in Richtung meines Zimmers wird mir noch schlechter. Als wir dort endlich ankommen ist mir so schlecht, dass ich ins Bad stolpere und mich erst mal übergebe. Himmel fühle ich mich scheiße! Ich hoffe Jeremys Blut kann auch Krankheiten heilen, denn eine Magen-Darm-Grippe ist wirklich nicht gerade angenehm.

Dwayn tritt hinter mich und hält mir meine Haare zurück, aber das bringt es jetzt auch nicht mehr. Ich muss erstmal duschen gehen.
,,Lässt du mich kurz allein, damit ich duschen kann?"

Skeptisch sieht Dwayn zu meiner Dusche. ,,Bist du dir sicher, dass du das schaffst?"

Ich nicke schwach. ,,Wenn etwas ist, dann rufe ich einfach. Und falls ich umkippen sollte, dann hörst du das schon oder?"

,,Habe ich dann auch deine Erlaubnis rein zu kommen und dir zu helfen?"

Peinliche Frage, aber wenn mir wirklich etwas passiert...dann ist die Frage wohl leicht zu beantworten. ,,Ja, aber wehe du fast mich irgendwo an, wo ich es nicht möchte".

,,Haha, das passiert schon nicht, keine Sorge. Außerdem würde meine Freundin das nicht unbedingt gutheißen".

Damit ist die Sache geklärt und Dwayn lässt mich allein, damit ich duschen kann. Auf wackeligen Beine trete ich ein und mache das Wasser an. Sofort lasse ich mich an der Duschwand zu Boden gleiten, damit ich mich nicht überanstrenge.
Schnell sind meine Haare wieder sauber und ich steige aus der Dusche, wo ich mich direkt in einen kuscheligen Bademantel einhülle. Als ich aus dem Bad trete kommt mir sofort ein kalter Windhauch entgegen und lässt mich frösteln. Ich hole mir frische Unterwäsche und einen Schlafanzug heraus, die ich im Bad anziehe und danach meine Haare kämme. Als ich wieder in mein Zimmer trete sitzt Dwayn auf dem Sofa und lächelt sanft. ,,Besser?"

,,Ja! Eine warme Dusche hilft immer". Ich lasse mich auf mein Bett gleiten und schließe müde meine Augen. Keine Ahnung woher die Müdigkeit und die Krankheit so plötzlich kommt, denn vor wenigen Stunden war noch alles in bester Ordnung gewesen. Ist wahrscheinlich nur der Stress! Oder...
Vielleicht ist es eine Warnung? Mein Körper hat schon so viele komische Signale gesendet und die Meisten davon haben mich auf eine Gefahr hingewiesen. Was wenn es in diesem Fall auch so ist?

Ich setze mich in meinen Bett wieder auf. Ich muss zurück zu Jeremy! Was wenn...

In dem Moment zerbricht das Fenster neben dem Sofa und eine irrsinnig schnell Gestalt stürzt sich auf Dwayn. Innerhalb von nur wenigen Sekunden höre ich ein widerliches Knacken und Dwayn gleitet regungslos zu Boden.
Die Person steht mit dem Rücken zu mir, einen schwarzen Kapuzenpulli am Körper. Doch als die Person sich umdreht und mich böse angrinst ist mir sofort klar wem ich hier gegenüber stehe und was jetzt passieren wird.

,,Oh du weißt gar nicht, wie lange ich schon darauf gewartet habe", lacht Leandra, bevor sie mich packt und wir in Vampirgeschwindigkeit aus dem Fenster und auch aus dem Reich der Bonumer verschwinden. Mit bleibt keine Möglichkeit mehr mich zu wehren oder zu schreien, da sind wir auch schon weg.

Ein kurzes Kapitel heute! Ich bin gestern aus Paris zurück gekommen und da ich schon so lange nichts mehr veröffentlicht habe bekommt ihr wenigstens dieses Kapitel. Das Finale des Buches ist damit gekommen!

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