Kapitel 13

795 52 5
                                    

● War of heards - Ruelle ●
Widmung an meine tolle Freundin unicornsareflying die mich in all meinen Büchern unterstützt und eifrig votet. Danke an dich😙😙

Die Frage steht nun im Raum, aber keiner von ihnen kennt die Antwort. Sie alle sehen nur nachdenklich umher, bis Jeremy sich schließlich räuspert und sich wieder zu mir umdreht. ,,Wir sollten uns später damit befassen, denn heute sind wir hier, um zu feiern. Also würden Sie mir die Ehre erweisen und mir diesen Tanz schenken, Miss Newberry?"

,,Natürlich".

Er führt mich auf die gut befüllte Tanzfläche, wo wir Frauen mit den unterschiedlichsten bunten Kleidern antreffen, und legt seine andere Hand, die nicht nach wie vor meine linke Hand umschlungen hält, an meine Taille und zieht mich zu sich. Meine andere Hand wandert wie von selbst auf seine Schulter, als unsere Körper anfangen sich zu bewegen.
Wie zu erwarten kann Jeremy absolut perfekt tanzen. Er hatte ja auch immerhin einige Jahrhunderte Zeit um es zu erlernenund zu perfektionieren. Wie eine leichtfüßige Elfe schwebt er mit mir über die Bühne, sodass ich mir direkt vorkomme wie ein Bauerntrampel mit zwei linken Füßen. Zwar beherrsche ich diesen Tanz ganz gut, aber neben Jeremy komme ich mir nach wie vor wie der größte Anfänger vor.
In perfekt aufeinander abgestimmten Bewegungen führt mich Jeremy bei diesem Tanz, wobei er ziemlich aufpassen muss keine anderen Leute zu treffen.

Eine letzte Drehung und der Tanz geht zu Ende. Viel zu schnell meiner Meinung nach. Aber die perfekten Momente vergehen doch immer viel zu schnell.

Mit einem warmen Lächeln sieht Jeremy mich an, welches direkt in meinen Bauch und meine Knie schießt. Ich habe das Gefühl zu schwanken, aber da Jeremy mich nach wie vor hält bleibe ich wenigstens noch auf meinen zitternden Knien stehen. ,,Wollen wir uns ein Glas Champagner holen? Ich habe eine wundervolle Sorte ausgesucht, die dir bestimmt gefallen wird".

Alkohol? Na ja, vielleicht hilft er mir meine zitternden Knie loszuwerden und mich ein wenig selbstbewusster und lockerer zu machen. Wir verlassen die Tanzfläche und stellen uns etwas an den Rand des Geschehens. ,,Ich gehe uns schnell zwei Gläser holen".

Als er mich alleine lässt fühle ich mich sofort unwohl. Dank Jeremy an meiner Seite hat niemand gewagt mich anzusprechen, doch jetzt stehe ich hier, wie ein Lamm in einer Menge von Füchsen. Und da kommt auch schon die Erste auf mich zu. Eine große Frau mit dunklen Haaren und sehr blasser Haut. Ihr dünner Körper steckt in einem schwarzen Minikleid und ihre Füße in Highheels, die sie noch größer und bedrohlicher wirken lassen. Ihren Mund zu einem kalten Lächelnd verzogen, kommt sie auf mich zu. ,,Ich hoffe du weißt was du angestellt hast. Denn das alles ist nur deine Schuld!"

,,Was?", frage ich verwundert. Worum geht es hier eigentlich?

Sie lächelt nur weiter und legt eine Hand auf meinen Arm. Sofort durchzieht mich eine Eiseskälte, die innerhalb von ein paar Sekunden meinen ganzen Körper durchläuft. Sie weicht zurück und ihre Hand rutscht von meinem Arm. Verwirrt mustert sie mich einen Moment lang, doch dann kehrt die Kälte wieder in ihre blauen Augen zurück.
,,Du bist es!"

Ich bin was? Ein Mensch? Ich glaube das hat jeder hier schon begriffen.

Sie wirft einen Blick hinter mich und ist dann schneller weg, als ich blinzeln kann. Okay...was war das?

,,Hey alles in Ordnung hier?", fragt Jeremy und hält mir ein Glas hin.

Ich streiche mir über meine Arme, die nach wie vor eine Gänsehaut zeigen. ,,Nein...ehm ja...ich bin nicht sicher".

,,Was ist -", in dem Moment erklingt ein lauter Knall und Jeremy reißt mich sofort zu Boden. Ich will meinen Kopf heben, aber er drückt ihn wieder nach unten.

Schreie zerreißen den Raum, die Musik hatte aufgehört zu spielen und eine gefährliche Stimmung schwebt in der Luft. Mein Blick liegt auf der großen Türe. Innerhalb von Sekunden ist die gute Stimmung wie weggeblasen und Panik erfüllt jede Ecke des Hauses.

Jeremy brüllt irgendwelche Befehle und drückt mich nach wie vor zu Boden. Etwas zu fest, aber ich habe keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, denn im nächsten Moment wird die Eingangstür zu Ballsaal aufgerissen und andere Vampire strömen herein.

,,Malumer", brüllt Jeremy und reißt mich nach oben. Er schützt mich mit seinem Körper und läuft mit mir zum Eingang. Wir rennen den langen Gang nach draußen, wo er mich an einen seiner Wachleute weiter gibt. ,,Nimm sie mit in den Bunker. Pass gut auf sie auf".
Dann sieht er mich noch ein letztes Mal an, bevor er einfach verschwindet.

Nein! ,,Jeremy!", schreie ich und will ihm nachlaufen, aber der Mann packt mich und hält mich zurück.

,,Wenn du da jetzt rein gehst, dann bist du tot und das würde weder dir, noch Jeremy etwas bringen".

Hin und her gerissen sehe ich zwischen dem Mann und dem Gebäude hin und her. Aber er hat recht. Ich hätte keine Chance gegen die Malumer. ,,Na schön".

Er wirft mich über seine Schulter, weshalb ich genervt seufze. Dann rennt er auch schon in Höchstgeschwindigkeit los.
Doch schon nach ein paar Metern bleibt er plötzlich abrupt stehen und stellt mich hinter sich. Er nimmt etwas aus seinem Gürtel, einen silbernen Pfahl! Erschrocken sehe ich über seine Schulter. Zwei grinsende Malumer stehen ihm gegenüber.

,,Endstation", lacht einer von ihnen, bevor seine Hand vorschnellt und der Wachmann zu Boden geht.

Erschrocken weiche ich zurück. Mit dem Herzen des Wachmanns in der Hand grinst mich der Malumer an. Bei dem Anblick verzieht sich mein Magen. Am liebsten würde ich mich jetzt heulend über die Kloschüssel beugen und mich übergeben. In Filmen passiert so etwas auch, aber das hier ist eine ganz andere Nummer. So etwas wirklich zu sehen und zu wissen, dass das alles real sein soll...oh Gott! Medizin wäre kein Studienfach für mich.

Der Malumer wirft das Herz zur Seite und macht dann den ersten Schritt auf mich zu.

Meine Augen fangen an höllisch zu brennen, weshalb ich sie erschrocken schließe und zusammen presse. Wieso ausgerechnet jetzt? Sie werden mich töten. Ich muss weg rennen.
Das Brennen lässt nach, weshalb ich die Augen wieder öffne und panisch weg rennen will, aber die zwei Malumer sind verschwunden. Nur die Leiche des Wachmannes liegt vor mir. Ich muss hier weg.

Ich drehe mich und will los laufen, aber da stolpere ich über etwas. Ein Bamumstamm? Genervt rappele ich mich auf und drehe mich um.

Ein langer Schrei entweicht meiner Kehle und ich will meine Hände auf meinen Mund drücken, doch als ich sie anhebe sind sie vollkommen rot. Voller Blut!

MalumerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt