Kapitel 1

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Ruelle - This is the hunt

Ich konnte einfach nicht länger warten. Also hier ist das erste Kapitel. Viel Spaß damit! Ich hoffe es gefällt auch 😙

Viele sagen immer, dass der 18te etwas ganz besonderes ist. Ein Meilenstein im Leben, wo man anfängt erwachsen zu werden. Drogen und Alkohol auf sämtlichen Partys, was eigentlich erst ab 21 Jahren erlaubt ist. Dazu jede Menge Jungs, die man auf irgendwelchen Partys kennenlernt und eine unbedeutsame Nacht zusammen hat, wobei man am nächsten Tag peinlich berrührt abhaut. Der Tag, an dem man das machen kann, was einem früher immer verboten wurde. Den Eltern mal so richtig die Meinung sagen, abhauen oder durchbrennen. So viele verschiedene Möglichkeiten.Viele warten schon ganz ungeduldig auf diesen Tag und haben ihn schon ewig vorgeplant. Sie können es gar nicht erwarten endlich eine überdimensionale Party zu schmeißen und jedem damit mitzuteilen, dass sie nun endlich 18 sind. Ein Tag voller Bauch Kribbeln und eine Nacht voller Glück. Ein schöner Tag, den sich doch jeder wünscht oder?

Ich gehöre nicht zu diesen Menschen. Auf Partys gehe ich nicht, weil ich die Lautstärke der Musik nicht mag und Alkohol oder Drogen kommen für mich sowieso nicht infrage. Viele bezeichnen mich deswegen als langweiligen Streber, weil ich lieber Zuhause bleibe und mit meiner Schwester Filme schaue oder in Ruhe zeichne. Nur weil ich mein Leben nicht ruinieren will, indem ich allen möglichen Scheiß in mich hinein kippe, werde ich als Nerd abgestempelt, mit dem man keinen Spaß haben kann. Diese Menschen haben einfach keine Ahnung wer ich bin!

Und vielleicht finden es viele langweilig, dass ich meinen 18ten Zuhause mit meiner Familie und meiner besten Freundin feiere, anstatt in einer Disko die Sau raus lasse und mich zu betrinken. Denn mir reicht das hier vollkommen aus. Nur meine Familie, Jules, eine süße Geburtstagstorte und jede Menge Filme.

Heute ist ein warmer Samstag im April, weshalb mein Vater beschlossen hat den Grill an zu schmeißen und unsere kleine Party nach draußen zu verlegen. Wir wohnen nicht direkt in der Stadt, sondern eher in einem ruhigeren Teil abseits von Santa Cruz. Wir haben einen relativ großen Garten mit unendlich vielen Blumen, die meine Mutter und ich anbauen und pflegen. Ich liebe es einfach mich um die Gartenarbeit zu kümmern und damit einfach mal abzuschalten um alles um mich herum zu vergessen. Das Gefühl vom Freiheit, wenn ich durch das Beet gehe und diesen wundervollen Geruch einatme, durchströmt mich jedes Mal aufs neue. Ohne meine ganzen Blumen und Pflanzen würde etwas in meinem Leben fehlen.
Von unserem Wohnzimmer führt eine Terrassentüre direkt nach draußen. Die Terasse ist mit hellen Steinen ausgelegt. Ein Tisch und sechs Stühle finden auf ihr Platz, sowie der Grill von meinem Vater. Nach den Steinen der Terrassen geht es direkt in Gras über. Einige Gänseblümchen häufen sich darauf und lassen unseren Garten noch schöner aussehen. Eine Hängematte hängt zwischen unseren zwei Apfelbäumen, auf der man sich im Sommer wunderbar sonnen kann. Allerdings sollte man nicht darauf einschlafen, denn ansonsten wird die Haut rot und nicht braun. Dieser Fehler passiert mir bestimmt nicht nochmal!
Unser Haus an sich ist nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Perfekt für unsere vierköpfige Familie und jeder hat genügend Platz für sich. Ich kann mich also nicht beschweren.

,,Also dann! Die ersten Würstchen sind fertig. Wer will die ersten?", ruft mein Dad von seinem Grill und reißt mich so aus meiner Starre. Ich nehme den Kartoffelsalat meiner Mutter und bringe ihn nach draußen auf den Tisch.

Alle setzen sich und mein Vater gibt jedem von uns ein Würstchen. ,,Danke Dad", sage ich und streiche mir eine meiner dunkelblonden Haarsträhnen hinters Ohr.
Er lächelt und wendet sich wieder dem Grill zu.

,,Gibst du mir mal den Ketchup?", fragt Jules.
Ich gebe ihn ihr und greife selber nach der Mayonnaise.

Jules schüttelt dabei nur den Kopf und verzieht ihr Gesicht. ,,Ich verstehe echt nicht wie du dieses widerliche Zeug essen kannst". Sie hasst Mayonnaise.

Ich grinse. ,,Ich verstehe auch nicht wie du Ketchup essen kannst".

,,Wollte ihr beiden ein Glas Sekt?", fragt meine Mum und hält irgendeine Flasche hoch.

,,Klar", sagen Jules und ich gleichzeitig. Ein Glas Sekt ist mal okay, aber mehr brauche ich nicht. Ich will gar nicht wissen wie schnell ich betrunken wäre, wenn ich mehr als ein Glas trinken würde. Wahrscheinlich schnell, aber ich habe nicht so den Drang das so schnell herauszufinden.

,,Du weißt, wenn du heute Abend noch weg gehen willst, dann kannst du das gerne machen", schlägt meine Mum vorsichtig vor.

,,Schon okay Mum. Ich bleibe lieber Zuhause".

Jules schnaubt. ,,Aber es ist dein 18ter! Da musst du feiern".

Mum reicht uns sie Sekt Gläser und schenkt uns etwas ein. Dankend nehmen wir sie entgegen.

,,So jemand bin ich nicht. Und das weißt du".

Sie geben es schließlich auf mich damit zu nerven und es wurde noch ein schöner Abend.
Nach dem Essen fangen wir an ein paar Filme zu schauen, bis es schließlich spät wird und meiner kleine Schwester die Augen zufallen. Meine Eltern bringen sie kurz darauf ins Bett und somit ist unser Filmeabend zu Ende.

Da heute Samstag ist beschließt Jules bei mir zu übernachten und wir sehen noch ein paar Folgen unserer Lieblingsserie, bevor wir uns schließlich bettfertig machen. Meine Mutter hat uns vorhin die Luftmatratze ins Zimmer gestellt, diesmal aufgeblasen. Letztes Mal mussten wir es mit der Handpumpe machen, weil wir die elektronische nicht gefunden haben. Das hat wirklich ziemlich lange gedauert.

,,Deine Mum denkt auch echt an alles", lacht Jules und schmeißt sich auf die Matratze.

Ich lächele. Ja, meine Mum denkt echt an alles. Sie hat sogar an Jules besonderes Kissen gedacht, mit dem sie am besten schlafen kann.
Ich lasse mich auf mein Bett sinken und drehe mich zur Wand. Für einen Moment folge ich dem fliederfarbenen Mustern, bevor ich das Licht aus mache und die Augen schließe.

Nachdem ich mich die üblichen Male hin und her gedreht habe finde ich schließlich meinen Schlaf, mit dem das ganze Drama beginnt.

MalumerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt