Euphoria - Loreen
,,Bist du soweit?", fragt Jeremy und hält mir deine Hand hin.
Entschlossen ergreife ich sie und im nächsten Moment befinden wir uns vor einem kleinen Restaurant. ,,Ich habe es für uns gebucht, damit wir etwas Privatsphäre haben und nicht ständig angestarrt werden. Es kommt nicht so häufig vor, dass ein Mensch und ein Vampir miteinander gehen, vorallem nicht ein König".
Wir treten ein und werden sofort an einen schönen Tisch an einem Kamin geführt, welcher eine angenehme Wärme in den Raum abgibt. Sofort fühle ich mich wohl, Jeremy hat einen wirklich guten Geschmack. ,,Ich will nicht böse klingen, aber sie müssen es dich gewöhnt sein dich mit einer Frau zu sehen".
Jeremy zieht meinen Stuhl zurück, sodass ich mich darauf nieder lassen kann. Skeptisch setzt er sich mir gegenüber. ,,Wie ist das denn gemeint?"
Meine Wangen erröten. Wieso fange ich auch jetzt schon damit an? ,,Vergiss es einfach und lass und über etwas anderes reden".
Jeremy seufzt. ,,Ich bin schon deutlich älter als du und habe eine lange Vorgeschichte. Wenn du damit nicht klar kommst, dann ist das in Ordnung! Aber ich erzähle dir alles was du wissen möchtest, wenn du das willst?"
Will ich wirklich etwas darüber wissen? Natürlich hat er eine Vorgeschichte, das ist ganz natürlich. Er ist immerhin schon einige Jahrhunderte alt und ich bin erst 18. Eine komische Vorstellung, der normale Altersunterschied ist bei uns deutlich überschritten.
,,Nein, du brauchst mir keine Details darüber erzählen. Ich habe nur zwei kleine Fragen".,,Nur zu!"
,,Warst du schon mal verheiratet?"
Jeremy ernstes Gesicht zerfällt und er fängt an zu lachen. ,,Nein! Ich habe niemals geheiratet, sondern mir geschworen nur meine Seelenverwandte zu heiraten, wenn ich sie endlich finde".
Erleichtert atme ich auf. ,,Leben noch welche von ihnen?"
,,Leandra lebt noch wie du weißt. Ob noch andere leben kann ich die nicht sagen, denn ich weiß es selber nicht. Also ist das für dich in Ordnung, kannst du damit leben?"
,,Das kann ich! Solange du damit leben kannst, dass ich diese ganzen Erfahrungen noch nicht gemacht habe. Laut den Malumern müsstest du das riechen, also....das ich...", stottere ich hochrotem Kopf.
,,Noch Jungfrau bin?", vollendet er meinem Satz und grinst frech, was mich fast in den Wahnsinn treibt.
,,Hör auf so unverschämt zu grinsen", maule ich und verstecke meinem Kopf hinter der gigantischen Speisekarte. Die haben hier wirklich eine mega gute Speisen. Ich hatte schon ewig keine Pizza mehr und hier gibt es so eine riesige Auswahl. Eine Pizza mit Zwiebeln und Thunfisch? Nein, dann riecht mein Atem später komisch, aber dann kann ich gar keine Pizza essen. Aber was sonst? Einen Salat? Aber ich bin so mega hungrig!
,,Wollen wir uns eine Pizza Caprese teilen?", fragte Jeremy und greift nach meiner Karte, um mir wieder ins Gesicht sehen zu können.
Erleichtert atme ich aus. ,,Ja, das wäre toll!"
Wir bestellen unser Essen und Trinken und reden über seine Vergangenheit, seine Familie und dein ganzes Leben. Geboren wurde er in England und ist erst im 18 Jahrhundert in die USA gekommen. Seine Familie war von Adel und leider haben nur Sander und Jeremy überlebt. Seine Eltern sind am Fieber gestorben und seine Schwester ist nur ein Jahr alt geworden und dann entführt worden. Jeremy und Sander haben sie überall gesucht, aber haben nicht gefunden. Nach dem Tod ihrer Eltern kamen sie in ein Waisenhaus, welches angegriffen wurde. Die meisten wurden getötet und nur ein paar Kinder wurden mitgenommen und mussten einem Vampirkönig dienen. An ihrem 21ten Geburtstag wurden die beiden verwandelt und sich aus der Herrschaft befreien. Die Jahre danach waren zuerst vom Blutdurst geleitet, bis sie von einer Frau gelernt haben sich zu kontrollieren. Die Frau war Jeremys erste große Liebe, doch sie wurde im Schlaf ermordet, von einem Malumer.
Ich höre ihm gespannt zu und bin erstaunt wie gut er erzählen kann, als wäre ich mittendrin in Jeremys Vergangenheit. Die Veränderungen der Zeit zu erleben, Wahnsinn!
Während der gesamten Erzählung hält Jeremy meine Hand und isst nur mit einer Hand unsere Pizza. Er hat darauf bestanden sie mit den Fingern zu essen, da er findet, dass es eine Sünde ist Pizza mit Messer und Gabel zu essen. Damit habe ich absolut kein Problem!,,Und damit endet meine Geschichte erst einmal. Keine Ahnung wie sie weiter gehen wird, aber ich hoffe das du immer an meiner Seite sein wirst", flüstert er und drückt meine Hand.
Ich lächele glücklich. ,,Das hoffe ich ebenfalls".
Er isst das letzte Stück Pizza auf und leckt sich die Finger ab. ,,Es ist schon ziemlich spät und wir haben den Film verpasst. Wollen wir zurück gehen?"
Zustimmend nicke ich und Folge ihn zurück zu seinem Schloss.
Die kühle Luft ist so beruhigend auf meiner Haut und nicht so kalt wie ich erwartet habe. Der Wein ist mir etwas zu Kopf gestiegen, obwohl es nur 2 Gläser waren. Doch die wunderbar schöne Luft ernüchtert mich fast direkt wieder.Wir können schließlich vor meinen Zimmer zum stehen und sehen uns unsicher an. ,,Und jetzt?"
Jeremy lächelt mich leicht an. ,,Möchtest du heute Nacht vielleicht bei mir schlafen? Das war jetzt keine Aufforderung um mit mir zu schlafen, sondern nur wir beide nebeneinander in meinem Bett. Wir müssen uns auch nicht berühren...aber...Ich hätte dich gerne neben mir...Also wenn das für dich in Ordnung ist...Du musst auch nicht", stottert er, was mich zum strahlen bringt.
,,Hey! Natürlich möchte ich das", kichere ich und unterbreche damit seinen unsicheren Redefluss. Er ist über 700 Jahre alt und ist dennoch unsicher, dass finde ich wirklich unglaublich süß und würde ihn am liebsten knuddeln. ,,Ich gehe mich kurz umziehen und komme dann zu dir, in Ordnung?"
Er sieht erleichtert aus und geht dann in sein Zimmer.
Schnell renne ich zu meinem Kleiderschrank und suche nach einem passendem Pyjama. Aber welchen? Wahllos ziehe ich eine einfache schwarze Shorts und T-shirt heraus. Kurz überlege ich meinen BH an zu lassen, aber ich entscheide mich dagegen. Das geht schon irgendwie.
Ich begebe mich zu Jeremy, der schon auf seinem Bett liegt und mich mit funkelnden Augen ansieht.
,,Komm her!"Nervös gehe ich auf das Bett zu und lege mich neben ihn. Oh Gott, das fühlt sich gut an. Mein ganzer Körper kribbelt voller Aufregung und Liebe für diesen Mann. Was wird wohl als nächstes passiere?
Vorsichtig schiebt Jeremy einen Arm unter meinen Oberkörper und presst mich an sich. Meinen Arm legt er auf seine Brust, direkt da wo sein Herz schlägt und mein Bein angewinkelt auf seine Oberschenkel.
Wahnsinn, ich hätte niemals gedacht das sich kuscheln so schön anfühlt. In seinen Armen fühle ich mich wohl und so geborgen, dass ich am liebsten niemals wieder aufstehen will. Davon werde ich niemals genug gekommen.,,Das werden wir definitiv öfters machen", flüstere ich.
,,Alles was du willst Kätzchen", haucht er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn, sodass ich mir unendlich wichtig vorkomme.
In dem Moment wird mir etwas nur zu deutlich bewusst: Ich liebe diesen Mann!
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Malumer
VampiroEs ist nur ein Märchen! Ein Märchen, welches mir meine Mutter früher immer zum schlafen gehen vorgelesen hat. Hätte ich doch nur besser zugehört, dann hätte ich gewusst wer genau Jeremy McCalden ist und was ich mit ihm und seiner Welt zu tun habe. W...