Kapitel 30

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Letztes Kapitel für dieses Jahr Leute! Wahnsinn wie schnell das Jahr rum ging und wie viel wieder passiert ist. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ganz viel Glück für 2019 🍀
Eure Vivien

Schon seit knapp 10 Minuten sitze ich neben Jeremy, der einfach nicht aufwacht. Ich weiß nicht wie lange es normalerweise dauert, bis ein Vampir wieder erwacht, aber so langsam mache ich mir ziemliche Sorgen. So lange sollte das doch nicht dauern oder?

Ein Keuchen erklingt und Jeremy reißt seine Augen auf. Atemlos nimmt er wieder Sauerstoff auf und setzt sich langsam auf.
Erleichtert sinke ich an der Wand nach unten und Tränen der Erleichterung steigen mir in die Augen. Er lebt! Oh Gott er lebt!
Schluchzend sehe ich ihn an. ,,Es tut mir leid! Es tut mir so leid Jeremy! Ich habe keine Ahnung was da in mich gefahren ist".

Jeremy seufzt. ,,Du weißt doch, dass das nicht deine Schuld war. Das war dieses...ich weiß nicht mal einen Namen dafür. Aber diese zweite Persönlichkeit von dir ist daran Schuld. Und ich bin ja wieder hier Kätzchen".

,,Wieso zum Teufel bist du so verständnisvoll?", brülle ich verzweifelt. Er kann mir doch unmöglich einfach alles vergeben was ich gerade getan habe oder? Wenn ich ihm seinen Pudding geklaut hätte okay, aber ich habe ihn umgebracht! Mit meinen bloßen Händen habe ich ihn erwürgt und er will mir das einfach verzeihen? Ja er ist ein Vampir und kann schneller heilen als Menschen, aber ich habe ihm umgebracht verdammt! Und dafür gibt es weder eine Entschuldigung, noch irgendeine Art von Ausrede.
Das Bild von Kester Venier taucht wieder vor meinen Augen auf. Er ist nicht wieder aufgewacht!

,,Kayla, du musst dich beruhigen! Es ist alles gut", haucht Jeremy verständnisvoll und kommt mit erhobenen Händen vorsichtig auf mich zu.

Tränen beginnen mir erneut über die Wangen zu laufen. ,,Jeremy verstehst du das denn nicht? ICH HABE DICH UMGEBRACHT! Ich weiß das so etwas in deiner Welt etwas anderes bedeutet, als in meiner, aber verdammt nochmal, für mich ist es schlimm. Wenn bei euch einer umgebracht wird, dann steht er meistens nach ein paar Minuten wieder auf, als wäre nie etwas geschehen. Aber ich bin ein Mensch, ein Mensch, der dich gerade mit bloßen Händen erwürgt hat und nicht mal die Kontrolle darüber hatte. Ich werde verrückt Jeremy und fange schon an Leute umzubringen. Was wenn ich nächstes mal einen Silberpfahl in der Hand halte? Dann befördere ich dich doch noch ins Grab. Also sag bitte nicht das es okay ist, denn das ist es nicht. Wenn du mich umgebracht hättest, dann würdest du dich genauso verhalten und dir das nicht vergeben!"

Jeremys Augen verengen sich. ,,Ja der Tod bedeutet bei uns etwas anderes, aber ich bin noch hier. So schnell gebe ich nicht den Löffel ab. Und ich werde herausfinden was mit dir passiert. Es muss etwas in der Prophezeiung darüber stehen und dem zweiten Teil werde ich finden, das verspreche ich dir! Bitte beruhige dich."

Traurig wende ich mich ab. Ich weiß das die Malumer den letzten Teil der Prophezeiung besitzen, damit würde ich ihn nur in dem Tod jagen. Das schlimmste ist das ich ihn dadurch nur noch mehr liebe. Er ist bereit alles für mich aufzugeben, ohne dabei auch nur einmal an sich selber zu denken. Womit habe ich das nur verdient? ,,Jetzt treibe ich dich wohl wirklich noch in den Tod! Jeremy, dass ist viel zu gefährlich. Bitte tue das nicht! Du kannst doch nicht einfach in der Reich der Malumer einbrechen, du weißt ja nicht mal wo sich die Prophezeiung befindet. Was soll ich machen wenn du getötet wirst, dass ertrage ich nicht. Jeremy...", stottere ich, bis Jeremy sich vor mich hin kniet und über meine Wange streichelt.

,,Ich werde eine Lösung finden und den zweiten Teil der Prophezeiung suchen. Denn was du bist habe ich noch nie gesehen und auch keiner meiner Kontakte konnte etwas herausfinden. Ich habe keine Ahnung was das mit dir macht und habe Angst, dass es dich umbringen wird", flüstert er und will mich küssen, aber ich weiche fassungslos zurück.

Hat er mir nicht zugehört? Hat er auch nur ein Wort davon verstanden, was ich gesagt habe? Das kann doch nicht sein Ernst sein.
Angst kriecht in meinem Körper hoch und droht mich zu verschlingen. Mein Atem wird schneller und mein Herz beginnt schneller zu schlagen. ,,Nichts was ich sagen werde wird dich aufhalten richtig?"

Enttäuscht sieht Jeremy mich an, weswegen ich mich sofort schlecht fühle. Er will mir nur helfen und dafür auch sein Leben aufs Spiel setzen. ,,Kayla, ich will dich nicht verlieren! Meine Kundschafter haben einen ungefähren Standort der Prophezeiung gefunden, was eigentlich zu erahnen war. Sie verstecken sie in Australien, der großen Festung. Ich habe gute Männer, mit denen ich es schaffe werde den fehlenden Teil zu stehlen, habe Vertrauen in mich!"

Die Verzweiflung droht mich zu ersticken. Er ist fest entschlossen diese Mission durchzuführen und das auch ohne meine Zustimmung und ohne meine Sorge richtig zu beachten. ,,Aber...".

Wieder unterbricht Jeremy mich, was meine Verzweiflung noch verstärkt. ,,Ich liebe dich Kayla! Und deswegen werde ich alles für dich tun und das beinhaltet nun auch mal diese Prophezeiung zu finden, damit endlich wieder alles in Ordnung ist. Ich weiß das dir mein nächstes Argument nicht gefallen wird, aber ich werde es trotzdem bringen, um dich wieder zu Vernunpft zu bringen. Du willst doch endlich wissen was mit dir los ist und nicht weiter Leute umbringen, ohne davon etwas mit zu bekommen oder? Was wenn es mit der Zeit noch schlimmer wird und du mich tatsächlich umbringt? Wir können das wieder in Ordnung bringen okay?"

Damit hat er genau den Punkt getroffen, meinen Schwachpunkt. Natürlich möchte ich wissen was los ist, aber nicht auf diese Weise. Nicht, wenn die Gefahr besteht, dass er getötet wird. Und...Moment mal...Er liebt mich? Jeremy liebt mich?
Ich reiße die Augen auf und sehe ihm in die Augen. ,,Ich liebe dich auch".

Sanft zieht er mich an sich und lächelt leicht. ,,Das weiß ich doch! Also lass mich bitte gehen". Er presst seine Lippen unendlich zart auf meine, sodass ich am liebsten weinen möchte. Das ist doch alles nicht fair!

Der Druck auf meinen Lippen verschwindet genauso schnell wieder wie er gekommen ist und ein Luftzug lässt meine Haare nach hinten wehen. Panisch öffne ich die Augen und sehe genau das was ich erwartet habe.

Er ist weg!

MalumerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt