26.

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Sein Blick bohrte sich in meinen und ohne auch nur die geringste Vorwarnung fing das Hämmern wieder an. Ich drückte meine Hände gegen den Kopf und versuchte den Schmerz zu vertreiben, doch es brachte nichts. Keuchend und zitternd kauerte ich auf dem Boden und versuchte nicht den Verstand zu verlieren. Meine Hände gruben sich in den Boden und umfassten die Wurzeln des Baumes, an dem ich lehnte. Ein Schrei kroch meine Kehle hoch, baute sich auf. Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen und ich atmete viel zu schnell, da stieß ich den Schrei aus, der langsam meinen Hals hoch gekrochen war. Ich schrie, brüllte den Schmerz und das Leid heraus. Meine Hände verkrampften sich und mit einem Ruck riss ich die 5 Zentimeter dicken Wurzeln aus dem Boden. Sam und die anderen hatten sich erschrocken umgedreht. Nun starrten sie mich an, wie ich da saß, die herausgerissenen Wurzeln in der Hand und schreiend. Mein Kopf war rot angelaufen und meine Augen quollen hervor. Es fühlte sich an als würde mein Kopf gleich explodieren. Gerade als es sich anfühlte als würden meine Augen platzen, stoppte der Schmerz. Ich versuchte verzweifelt Luft zu holen, doch ich konnte nicht. Etwas drückte mir den Hals zu. Mein Blick verschwamm und voller Panik griff ich mir an den Hals aber da waren keine Hände die mir die Luft abdrückten. Nein, es kam von innen, als würde jemand meine Luftröhre von innen zerquetschen. Ich stieß einen erstickten Schrei aus und versuchte aufzustehen. Ich zog mich am Baum hoch und taumelte zwei Schritte nach vorn. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, ließ Lucifer von mir ab und ich schnappte nach Luft. Ich würgte und hustete. Blut tropfte aus meinem Mund, zusammen mit einer schwarzen Flüssigkeit. Mein ganzer Körper zitterte und mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich wusste ganz genau was jetzt passieren würde. Die drei Männer waren auf mich zugelaufen, doch sie blieben abrupt stehen als ich brüllte: Geht weg! Verschwindet sofort. Ich kann es nicht kontrollieren. Oh Gott ich.... ich kann es nicht aufhalten! AHHHHHH..." Ich konnte förmlich spüren wie sich das Schwarz über meine Augen schob und die Welt verdunkelte. Drei Männer standen vor mir und alles  was ich wollte, war sie zu töten. Meine Wahrnehmung war verschwommen und unklar, alles schien schwarz und weiß zu sein. Mit einem Schrei stürzte ich nach vorn und riss den größten von ihnen zu Boden. Als wir auf dem Boden aufschlugen, klärte meine Sicht sich. Ich schüttelte den Kopf und fragte mich was ich hier machte. Langsam löste meinen verkrampften Griff um Sams Handgelenke. Ich saß rittlings auf ihm und hatte  seine Hände auf den Boden gepresst. Verlegen löste ich meinen Griff, während er mich peinlich berührt ansah. Ich stieg von ihm herunter, zumindest versuchte ich das. Meine Füße glitten im Schlamm aus und ich fiel wieder auf ihn. Mein Kopf war jetzt rot angelaufen und ich versuchte mich aufzurappeln. Auch Sams Gesicht war leicht gerötet und bevor das alles noch peinlicher werden konnte (wenn das überhaupt möglich war) packte er mich bei den Schultern und hob mich von sich herunter. Dean glotzte uns beide an und begann dann dämlich zu Grinsen. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu, während ich mich aufrichtete. Sam strich sein Hemd glatt und räusperte sich um die unangenehme Stille zu unterbrechen. "Was ist passiert?", fragte ich verunsichert.Sam runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Mein Blick wanderte weiter zu Dean, welcher sagte:" Deine Augen sind schwarz geworden und vorher hast du uns noch zugeschrien das wir verschwinden sollen und das du "es" nicht kontrollierten könntest. Mit "es" war wohl deine dämonische Seite gemeint. Du hast dich wie eine Furie auf Sam gestürzt." Verlegen scharrte ich mit den Füßen. "Tut mir leid." , murmelte ich. Sam lächelte. Im Gegensatz zu Cas. Er stand ein wenig abseits und sah mich aus seinen dunklen blauen Augen an. Unsere Blicken kreuzten sich und ich dachte ein feuchtes Glitzern in seinen Augen gesehen zu haben, doch als ich noch einmal hinsah war nichts zusehen. Irgendwie machte sein Gesichtsausdruck mich traurig. Er sein Blick war voller Schmerz und Sehnsucht. Sehnsucht? Aber wonach? Ich sah ihn noch einen Moment an, dann wandte ich den Blick ab und sah zu Boden. Ich wusste was er wollte. ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, riss Dean mich aus meinen Gedanken. "Wir müssen dich mitnehmen, das ist dir klar oder?" Ich nickte bedrückt. Sam schenkte mir ein ermutigendes Lächeln "Wir werden schon einen weg finden Lucifer aus dir heraus zu kriegen. Bei mir hat das ja auch schon mal geklappt." , sagte er in dem Versuch mich zu beruhigen. Ich lächelte schwach zurück. "Wir müssen los.", warf Cas drängend ein und sah sich nervös um. Dean sah ihn kurz an und nickte dann. "Cas hat recht, wir sollten gehen." Also machten wir uns auf den Weg zum Impala. Dort angekommen, schloss Dean das Auto auf und wir stiegen ein. Es begann bereits zu dämmern und wir hatten noch eine lange Fahrt vor uns. Die Jungs wollten direkt zum Bunker fahren um mich dort in Sicherheit zu bringen, wenn ich überhaupt irgendwo in Sicherheit war, wenn der Teufel im wahrsten Sinne des Wortes in mir steckte. Wir waren gerade erst 10 Minuten gefahren und hatten den Wald hinter uns gelassen, als meine Lider schwer wurden. Ich lehnte den Kopf an das Fenster und beobachtet Cas darin. Er saß direkt neben mir in der Mitte und nicht am Fenster. Von ihm ging eine beruhigende Wärme aus. Sam und Dean saßen vorn. Natürlich fuhr Dean. Mein Kopf fing an zu schmerzen, da die Scheibe nicht gerade gemütlich war, außerdem war mir kalt. Ich spielte mit einem Gedanken. Langsam drehte ich den Kopf und sah Cas aus den Augenwinkeln an. Er sah nach vorn, seine Hand lag direkt neben meiner. Sollte ich es einfach machen? Verunsichert verlagerte ich mein Gewicht und rückte langsam an ihn heran. Castiels Augen zuckten kurz zu mir herüber und seine Miene verlor diesen harten Ausdruck und es schien als umspielte ein sanftes Lächeln seine Lippen. Langsam rückte ich noch näher, bis unsere Schultern sich berührten. Ich überwand mich und tat den nächsten Schritt, indem ich meinen Kopf auf seine Schulter legte. Castiel entspannte sich und ließ es zu. Jetzt lächelte auch ich vorsichtig, denn im Rückspiegel konnte ich das glückliche Glitzern in Castiels Augen sehen. Ich konnte spüren wie er seine Hand bewegte und sie ganz langsam in meine Richtung schob. Unsere Finger berührten sich und er schob seine in meine. Mit verschränkten Händen saßen wir da. Seine Hand war warm und weich und ich genoss das Gefühl seiner Haut auf meiner. Ganz tief in meinen Gedanken nahm ich eine abfällige Bemerkung von Lucifer wahr, doch diesen Moment konnte nichts und niemand zerstören.

uralte Rache (Supernatural FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt