10

82 9 0
                                    

(Taylor mit 17)

Musik wummert aus den Lautsprechern. Paiges Hand, die mit meiner verflochten ist, registriere ich erst jetzt.

Ich scanne den Raum nach einer Person. Und finde sie auf der Tanzfläche, eng umschlungen mit Jack.

Schnell drehe ich den Kopf, um den Kloß in neinem Hals hinunter zu zwängen.

Alkohol. Das brauche ich jetzt.

Paige leistet mir an der Bar Gesellschaft und plappert wie ein Wasserfall. Ich höre nicht zu.

Stattdessen male ich mir aus, wie Kiki ihn küsst. Wie sie ihm berührt und wie er sie anfasst. Plötzlich macht es PENG und Glasscherben rieseln zu Boden. Das Sektglas ist in meiner Hand in winzige Scherben zersprungen.

Ich entschuldige mich und suche die Toilette auf.

Ein Blick in den Spiegel genügt um zu sehen, wie beschissen ich wirke. Warum wirft mich diese Tatsache so aus der Bahn?

Kiki und ich sind Freunde. Mehr nicht! Das versuche ich mir nun schon seit eineinhalb Jahren einzureden. Doch es bringt nichts! Mein Herz schlägt bei ihrem Anblick immer schneller, mein Blut fängt an zu kochen und meine Wangen färben sich rosa.

Ich begehre Kiki mehr als ich sollte, und dass darf ich nicht! Manchmal frage ich mich ob mir überhaupt bewusst ist was für Konsequenzen das mit sich bringen kann. Will ich durch so eine blöde Liebelei meine Freundschaft aufs Spiel setzen? Ich denke nicht...

Doch was kann ich gegen dieses berauschende Gefühl tun, dass mich überkommt wenn ich in diese himmelblauen Augen sehe?

"Alles okay?", ruft mir Paige zu, als ich zurück zur Bar komme. Ich nicke nur.

Kiki ist verschwunden und ich zwinge mich zu denken, dass sie eher gegangen ist und nicht in Jacks Bett liegt.
Immerhin will keiner noch ein kaputtes Glas.

Paige schafft es mich auf die Tanzfläche zu schieben und kurz darauf presst sie ihr Hinterteil an meinem Penis.

Natürlich wende ich nichts ein, schließlich bin ich immer noch ein Kerl. Doch nur weil ich mir vorstelle, es sei Kiki die mit mir tanzt.

Wie falsch diese Gedanken sind wird mir nach einiger Zeit auch klar und ich bin kurz davor mich zu Ohrfeigen.

"Hi Ty.", lächelt Kiki und fällt mir schwankend in die Arme.

Warum hat sie so viel getrunken?!

"Ich bringe dich heim. Warte kurz."

Ich übergebe Kiki der verdutzt dreinschauenden Paige und gehe zur Bar um meine Schlüssel und meinen Geldbeutel zu holen.

Als ich zurück komme wiegt sich Paige in den Armen von Jack und von Kiki fehlt jede Spur. Panisch schaue ich mich um und entdecke sie auf dem Schoß eines älter aussehenden Jungens.

Der Beschützerinstinkt wird geweckt und ich bin in windeseile bei ihr.

"Wir gehen!", sage ich mit fester Stimme und ziehe sie runter von diesem Schleimbolzen.

"Hee! Such dir deine eigene Tusse!", lallt er und fasst Kiki an den Arsch.

Heiße Wut explodiert wie ein Feuerwerk in mir und schon landet meine Faust in der hässlichen Fresse dieses Typen.

Kiki schaut beeindruckt zu und schwankt schließlich mit mir im Arm in die kühle Nacht.

Die erstaunten Blicke der Partygäste die mir ein Loch in den Rücken brennen, ignoriere ich und bin mir sicher, dass sie dem halb schlafenden Mädchen in meinen Armen nicht mal auffallen.

Bad Romeo and broken JuliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt