Bad Romeo and broken Julia

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Ich schlender gerade mit Raph an meiner Seite durch die Gänge unserer Schule, als Paige mich im die Abstellkammer zieht.

"Hey Taylor ich hab dich schon erwartet."

Sie klimpert mit ihren langen Wimpern und tritt einen Schritt näher.

"Worum geht es?", frage ich und sehe gelangweilt auf meine Uhr. Noch 3 Minuten bis zum Unterricht.

"Heute Abend gibt es am Strand ein Lagerfeuer. Alle kommen und ich wollte fragen ob du mit mir hin gehen willst?"

Was soll ich sagen? Wirklich Lust habe ich nicht, aber da ich mir sicher bin, dass Kiki auch dort aufkreuzen wird stimme ich zu.

"Cool hol mich um halb 9 ab."

Und dann verschwindet sie durch den Türspalt.
Die Schulglocke lässt mich meine Schritte beschleunigen, da ich auf keinen Fall zu spät kommen will. Ich schaffe es gerade so rechtzeitig bevor der Lehrer das Klassenzimmer betritt.

"Psst Ty!", zischt mir Kiki zu und zeitgleich landet ein Zettel auf meinem Tisch.

Ich falte ihn auf und überfliege nervös die Zeilen, aus Angst erwischt zu werden.

Heute beim See, muss dir was tolles erzählen!

Ich nicke ihr nur kurz zu und stecke den Zettel in meine Hosentasche. Sofort überrollen mich meine Gedanken. Was kann es nur sein? Vielleicht will sie mir ja sagen wie sehr sie mich mag und das sie mit dem ganzen Freundschaftsding nicht mehr klar kommt. Realistisch bleiben Taylor!

Nach dem Unterricht gehe ich zum See, ziehe meine Sachen aus und steige nur in Unterhose bekleidet ins kühle Wasser. Es ist wie immer klar und die vielen funkelnden Steine reflektieren die Sonnenstrahlen. Es ist so wunderschön.

Das Wasser plätschert, als Kiki hinein watet und mich kurz umarmt. Der Anblick der sich mir bietet, ist eindeutig zu viel des Guten. Nur im BH und in Unterhose steht sie vor mir und mein kleiner Freund regt sich verdächtig. Schnell löse ich mich von ihr und lächel sie schüchtern an. Sie hat keine Ahnung was sie mit mir macht und das ist auch besser so.

"Was gibts denn Kiki?"

Sie strahlt mich an und wackelt vielversprechend mit den Augenbrauen. Ich werde immer neugieriger.

"Also du bist der erste der davon erfährt also fühle dich geehrt Ty.", kichert sie und klettert auf meinen Rücken. Sie liebt es von mir Huckepack getragen zu werden und ich leugne nicht, dass es mir ebenfalls gefällt.

"Also es war so...", fängt sie mit leuchtenden Augen an zu erzählen.

"Jack war gestern bei mir und er hat sich entschuldigt, bei der Party nicht auf mich aufgepasst zu haben. Dann haben wir uns mega gezofft, weil ich gesagt habe das du es für ihn übernehmen musstest und um das nochmal zu betonen, dafür bin ich dir sehr dankbar. Auf jeden Fall wurden wir immer lauter und irgendwann habe ich Sachen nach ihm geworfen. Doch dann...bin Ich in seinen Armen gelandet und er hat mich geküsst und jetzt sind wir ZUSAMMEN!", jubelt sie und wuschelt mir frech durch die Haare.

Meine Welt bricht in sich zusammen. Das Herz bleibt mir zuerst stehen, um dann in winzige kleine Scherben zu zerspringen. Der Schmerz zerreißt mir den Brustkorb und mein Kopf fängt an zu pochen vor Schwindel.
Ich kneife die Augen zu und zwinge mich gleichmäßig zu atmen.
Doch es ist vergebens. Tränen steigen mir in die Augen und ich kann das Zittern nur schwer unterdrücken.
Bilder rasen durch meinen Kopf, die zeigen wie Jack sie berührt, sie anlächelt und sie küsst und...mit ihr schläft. Ich beiße die Zähne so fest zusammen, dass ich sogar Blut schmecke. Ich bin kurz davor zusammen zu brechen oder wild um mich zu schlagen vor Wut und Enttäuschung. Doch was tue ich?! Ich wende den Kopf zur Seite, grinse Kiki an und sage mit dem breitesten Lächeln im Gesicht: "Das freut mich für euch."

Das freut mich für sie?! Ich bin kurz davor Jack das Genick zu brechen und Kiki wie ein Höhlenmensch auf die Schulter zu werfen und sie irgendwo vor jedem Jungen zu verstecken und dann sage ich so etwas?!

Ich gehe gelämt aus dem Wasser und ziehe mich an.

"Danke Ty, du bist echt der beste Freund den man sich vorstellen kann."

Diese Worte streuen Salz in die Wunde und ich ziehe mich noch hektischer an. Verdammt gleich ist es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung!

"Also ich muss meiner Mum noch helfen. Bis dann."

Sie nickt und winkt mir aus dem Wasser noch einmal zu, bevor sie untertaucht und sich nur noch ihre goldenen Locken auf der Wasseroberfläche spiegeln.

Kaum knallt die Tür hinter mir zu, sinke ich an der Wand hinab und breche in ein Meer aus Tränen aus. Ich weine und schniefe als gäbe es kein Morgen. Es tut so schrecklich weh, dass ich glaube an dem Schmerz ersticken zu müssen. Die Luft wird immer dünner und ich krümme mich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen.

Ich fühle mich so kraftlos...so tot als hätte mir jemand das Herz heraus gerissen.
So bleibe ich liegen, mit tränenüberströmten Gesicht und verkrampftem Magen. Ich warte bis der Schmerz vorüber ist, doch er bleibt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht ist er das einzige, dass mir in der Dunkelheit Gesellschaft leistet...