Bonuskapitel

81 6 0
                                    

Jacks Sicht (Ex von Kiki)

Als ich das Blut sah, bekam ich es mit der Angst zu tun. Was hatte ich getan? Blind aus meiner Wut heraus gehandelt und das Mädchen das ich liebe verletzt. Verdammt dabei wollte ich gar nicht abdrücken.

Taylor kauert neben ihr auf dem Boden, wiegt sich kaum merklich vor und zurück, Kikis schlaffen Körper fest umklammert. Sie stirbt und tief in mir weiß ich, dass der Krankenwagen zu spät kommen wird. Mit dieser einen Kugel die abgefeuert wurde, habe ich mein Leben, meine Zukunft zerstört und noch dazu habe ich das Leben zweier Personen auf dem Gewissen, dass von Kiki und das des ungeborenen Kindes.

Taylor rafft sich mit Kiki auf den Armen auf. Er zittert und wimmert, wirkt verloren wie ein kleines Kind.

Als er zur Tür hinaus stolpert werde ich panisch.
Er kann mein Mädchen nicht mit nehmen.

"TAYLOR! KOMM ZURÜCK!", brülle ich obwohl ich weiß das keine 10 Bullen diesen Jungen aufhalten können das zu tun was auch immer er sich in den Kopf gesetzt hat.

Zurück im Haus wische ich das Blut vom Boden, stelle die Möbel wieder auf so das es aussieht als wäre alles wie immer. Ich darf jetzt nicht zusammenbrechen! Ich lasse mir mein Leben nicht von dieser zickigen Göre und dem Bastard kaputt machen.

Als alles so weit wieder normal aussieht nehme ich meine Waffe, die Autoschlüssel und etwas Bargeld, steige in den schwarzen SUV meines Dads.

Der Krankenwagen kommt neben mir zum Stehen. Ich lasse das Fenster runter, rufe dem Mann zu: Der Typ hat das verletzte Mädchen in die Richtung getragen, beeilen sie sich."

Und schon fährt er wieder davon. Ich drücke das Gas durch, bretter über die Straßen und lasse die Stadt hinter mir und somit alles was in den letzten 2 Stunden geschehen ist.

Die angespannten Muskeln lockern sich nach und nach je weiter ich fahre. Ich werde das alles einfach hinter mir lassen, alles vergessen.

Ich plünder die Bankkonten meines Vaters bevor ich weiter fahre. Wohin weiß ich nicht. Das schlechte Gewissen, die Schuldgefühle und das Brennen in meiner Brust sperre ich in die hinterste Ecke, lasse es nicht an mich ran.

Jetzt beginnt ein neues Leben. Was davor war zählt jetzt nicht mehr.

----------------------------------------------------

Raphs Sicht

Als Taylors lebloser Körper auf dem Boden aufschlägt sehe ich plötzlich alles verschwommen. Das hier wirkt alles so unreal, doch trotzdem scheint ein kleiner Teil von mir das alles schon zu verarbeiten. Taylor ist tot. Kiki ist tot. Ich fühle mich tot.

"Was hast du bloß angestellt Man?", flüstere ich, lasse mich neben Taylor auf den Boden fallen.

Bella und Paige werden im Schockzustand in den Krankenwagen verschleppt, während einer der Männer Kikis Leiche aus dem Wasser zieht.

Ich will nicht hinschauen doch den Blick abwenden kann ich ebenso wenig.

Es sieht aus als würde sie nur schlafen, als würde sie jeden Moment wieder anfangen zu atmen und ihr strahlendes Lächeln zeigen. Aber dann springt mir der große Blutfleck auf ihrem Shirt ins Auge und mir wird klar das ich sie nie mehr lächeln sehen werde. Nie mehr mit ihr und Bella schnulzige Liebesfilme anschauen, nie wieder zusammen Lachen, sie nie wieder ärgern können.

"Sir, sind sie okay?", fragt einer der Männer, nimmt meine Hand die sich verkrampft an Taylors Gürtel klammert.

"Ja. Ja ich denke schon."

"Können sie mir sagen was hier passiert ist? Die Todesursache bei dem jungen Mädchen ist eine Schusswunde."

Das habe ich mir beinahe gedacht.

"Nein, ich weiß nicht was hier passiert ist."

"Sie müssen eine Aussage auf dem Revier machen, kommen sie bitte mit uns."

Ich bin willenlos, folge dem Mann ohne Wiederstand. Mir ist alles egal. Ich bin viel zu erschöpft um irgendwas zu machen außer zu atmen und zu blinzeln.

"Was ist denn in den letzten Stunden vor dem Tod deiner Freunde geschehen?", fragt eine brünette Polizistin, klappt professionell ihren PC auf.

"Sie war schwanger von Taylor, dem Jungen der sich...der sich erhängt hat.", bringe ich mühsam hervor, beiße bei dieser Erkentniss die Zähne zusammen.

"Okay wissek sie noch etwas?"

"Sie waren auf dem Weg zu Kikis Freund, Jack. Sie wollte Schluss machen weil sie sich in Taylor verliebt hatte. Ein Blinder hat das sehen können.", schmunzle ich traurig, sehe auf meine verschränkten Hände.

Die Frau schreibt alles mit, fragt nach der genauen Adresse, die mit der Adresse übereinstimmt, die dem Krankenwagen genannt wurde. Ich weiß nicht was ich denke soll, dass Jack nicht der verwöhnte und anständige Junge ist sondern ein kaltblütiger Mörder oder das Taylor sie erschossen hat.

Doch Taylor hatte keinen Grund dazu Kiki zu töten, er war so glücklich sie endlich für sich gewonnen zu haben. Dann hat der Junge den ich für harmlos, wenn auch arrogant hielt, zwei Leben auf dem Gewissen. Das von Kiki und dad von ihrem Baby.

Zu tiefst erschüttert laufe ich zum Krankenhaus, setze mich an Bellas Bett, wische ihre Tränem beiseite die einfach nicht enden wollen.

"Es tut weh.", flüstert sie, fasst sich an die Stelle an der ihr Herz regelmäßig schlägt.

"Es geht vorbei. Alles wird gut.", munter ich sie auf, glaube die Worte selbst nicht einmal.

"Du warst schon immer ein schlechter Lügner.", sind ihre letzten Worte, als sie neben mir in einen unruhigen Schlaf fällt.

Bad Romeo and broken JuliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt