5. Das Gespräch

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Ash's Sicht:

»Okay, ich gehe dann jetzt. Pass auf dich auf und mach nicht die Tür auf, ja?«, sagte Aiden besorgt zu seiner Schwester.
»Ja, Aiden, ich bin doch keine 5 mehr!«, erwiderte Ash lachend. Aiden verdrehte die Augen, machte den Mund auf und setzte an etwas zu sagen, aber schloss den Mund dann wieder.
»Jaja, hab viel Spaß«, sagte Ash und zwinkerte ihm dabei zu. Aiden schüttelte den Kopf und lachte, danach umarmte er sie zum Abschied und ging dann.

Nachdem er gegangen war holte sich Ash Chips und Cola aus der Küche und setzte sich aufs Sofa. Sie wollte sich heute einen gemütlichen Serienabend machen. Jedoch merkte sie nach ein paar Minuten, das sie sich nicht wirklich auf die Serien konzentrieren konnte. Sie musste die ganze Zeit an gestern Nacht denken, beziehungsweise an das, woran sie sich noch erinnerte. Zum Beispiel daran, wie Daemon ihr liebevolle Worte im Auto zugeflüstert hatte, wie er sie getragen hatte oder wie er die ganze Nacht bei ihr geblieben war. Danach musste sie jedoch an das Gespräch mit Aiden denken, das sie geführt hatten nachdem Daemon gegangen war. Oder eher, nachdem Aiden ihn rausgeworfen hatte. Sie musste ihm 1000 Mal versprechen, dass nichts mit Daemon gelaufen war und sie war sich sicher, das er es danach immer noch nicht wirklich glaubte. Und sie musste ihm versprechen, dass sie sich ihre Klamotten ausgezogen hatte, obwohl sie sich dessen selber nicht wirklich bewusst war. Nach ein paar Stunden merkte Ash, das sie wirklich ziemlich müde war und schlief auf dem Sofa ein.

Mitten in der Nacht, wurde sie von einem lauten, schallenden Geräusch geweckt. Sie hatte kurz ein total Dejavue.
Ist nicht genau das gleiche letztens schon mal passiert?
Dann fiel es ihr wieder ein.
Ja, als Daemon letztens sturmgeklingelt hatte.

Das Geräusch riss sie wieder aus ihren Gedanken. Eigentlich durfte sie nicht die Tür aufmachen, aber das es sie so sehr nervte, ging sie zur Tür  und riss sie, genau wie an dem morgen, auf.
»Was soll-«, fing Ash an loszuschreien, aber dann stockte sie. Sie konnte kurz gar nicht glauben, wer da vor ihr stand.
Daemon.
Es war tatsächlich Daemon. Sie war so überascht, das sie kurz sprachlos war.
Er sagte auch nichts. Beide schauten sich einfach nur an.
Doch dann fand Ash ihre Sprache wieder und ergriff die Initiative etwas zu sagen:
»Daemon, was machst du denn hier? Vor allem um diese Uhrzeit?«
»Ist Aiden da?«, fragte Daemon kühl. Ash war etwas schockiert, dass er auf einmal so kühl zu ihr war. Nach gestern.. deshalb konnte sie kurz nichts sagen, fasste sich dann aber wieder. 
»Nein, er ist nicht da. Aber ich kann ihm sagen, dass du hier warst.«
Daemon druckste rum. Anscheinend bedrückte ihn etwas, er setzte an etwas zu sagen, aber schloss den Mund dann wieder. Schließlich öffnete er ihn dann doch und fing an:
»Könnte ich vielleicht heute hier schlafen?«, sagte Daemon etwas peinlich berührt und schaute dabei nach unten. Ash war etwas überrascht, damit hatte sie jetzt gar nicht gerechnet. Sie dachte kurz darüber nach, dass Aiden das bestimmt gar nicht gefallen würde, aber sie konnte ihn einfach nicht abweisen.
»Ja, klar kannst du.«
Mit diesen Worten öffnete sie die Tür so, dass Daemon reinkommen konnte. Sie setzten sich beide auf die Couch, im Wohnzimmer, wo der Fernseher noch lief. Ash nahm die Fernbedienung und machte ihn aus.
»Daemon?«
»Ja?«
Sie wusste nicht, ob er darüber reden wollte, aber sie musste ihn einfach fragen: »Warum möchtest du hier schlafen? Warum schläfst du nicht einfach bei dir zu Hause?«
»Ist egal, darüber möchte ich wirklich nicht reden, außerdem geht dich das nichts an!«

Ash konnte es verstehen, warum sollte er mit ihr darüber reden, er vermied es wahrscheinlich generell, vor allen Personen seine Gefühle zu verbergen. Aber er hatte sie wirklich neugierig gemacht, außerdem war sie der Meinung das reden immer half. Also schaute sie ihn mit einem Schmollmund an und zwinkerte mit ihren braunen Reh Augen, bis sie sah, wie sich sein Gesicht lockerte. Auch bei Aiden klappte das jedes Mal.

»Na gut..«, fing Daemon an und erzählte ihr alles. Alles über seinen Vater, das er trank und auch, das er ihn oft schlug. Ash merkte, auch wenn Daemon versuchte es zu verbergen, wie traurig er dabei wurde. Sie konnte es schon verstehen, wer wünschte sich so einen Vater? Nun gut, sie hatte gar keine Eltern... Da Ash Daemon nicht noch Fragen stellen und ihn aufwühlen wollte, rutschte sie, nachdem er fertig war, einfach näher zu ihm. Sie machte Anzeichen ihn umarmen zu wollen, erst zuckte er zurück, aber dann ließ er es zu. Ash wusste, dass Daemon nicht erwartete, dass sie etwas zu dem allen sagte. Außerdem war sie sich sicher, das er kein 'das tut mir leid' hören wollte. Also verweilten sie einfach nur eine Weile, in dieser Umarmung. Es war eine lange Umarmung und Ash hoffte im innersten, das dieser Abend sie irgendwie verbunden hatte.

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