Kapitel 15: Das Geständnis

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Langsam näherte ich mich Matt. Was ist, wenn ich ihn aus den Gedanken reiße und er wütend wird?

Ich setzte mich rechts neben ihm, auf den freien Platz. Er sah so zerbrechlich aus, wenn er nach denkt, wie ein kleines Kind. Ich wünschte ich würde wissen, was in seinem Kopf vor geht.

Plötzlich fuhr er zusammen und starrte mich an. Meine Augen weiteten sich, ich wusste nicht, wie ich ihm erklären sollte, dass ich schon so lange hier sitze.

Doch zum Glück war seine Reaktion anders als erwartet. "Keine Lust mehr auf die anderen ?" Immer noch verblüfft von seiner Reaktion starrte ich ihn an. Dann schüttelte ich meinen Kopf, als er sich von mir abwandte, um aus seinem Glas zu trinken.

"Da geht's uns beiden wohl gleich." sagte ich in der Hoffnung, die angespannte Stimmung damit zwischen uns zu lockern. "Willst du auch was trinken ?" Dabei sah er mich ruhig an und musterte mein Gesicht. Als wolle er es sich einprägen.

"Gerne, eine Cola bitte." Ich lächelte ihn an und er nickte.

Nach einer Langen Zeit löste er endlich die Stille zwischen. "Es tut mir leid, dass ich dich gestern so behandelt habe." dabei schaute er zu Boden und dann wieder in mein Gesicht.

Wie warte was? Hat er sich gerade entschuldigt für gestern?

"Ich habe immer solche Zweifel."

Welche Zweifel ? Was meint er ?

Ich sammelte  mich wieder und began zu sprechen. "Welche Zweifel meinst du ? Wovon redest du ?" fragte ich besorgt.

Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Und sah ihm dabei zu, wie er versuchte, die richtigen Worte zu finden.

"Mir wurde vor Wochen das Herz gebrochen. Ich hatte das Gefühl, meine Welt würde zusammen brechen. Mein Vertrauen ist einfach verschwunden. Ich hab immer mehr Zweifel an anderen Leuten bekommen. Es fällt mir nun schwer jemanden an mich ran zu lassen."

Nun sah ich, wie er traurig seinen Blick senkte. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen und ihn getröstet, aber das wäre zu aufdringlich gewesen. Stattdessen rutschte ich ein bisschen näher zu ihm um. Damit zeigte ich ihm, dass ich da bin, falls er mich braucht.

"Das tut mir leid." Wieder herrschte eine Stille zwischen uns beiden. "Das muss dir nicht leid tun. Danke, dass du mir zugehört hast."

Eine Zeit lang saßen wir noch da und tranken unsere Getränke leer. Bis uns die anderen fanden und und zum Pool zerrten.

****

Am Abend waren Charlotte und ich auf unserem Hotelzimmer und verbrachten einen Mädelsabend. Solche Abende machten wir in Austin auch immer. Mir werden diese Abende so fehlen. "Wie läuft es eigentlich mit Tobi ?" Grinsend sah ich sie an. "Er ist süß und aufmerksam. Heute hat er mich gefragt, ob wir morgen zusammen Eis essen gehen wollen. Ich hab natürlich zu gesagt." Sofort bildete sich ein Strahlendes Lächeln in ihrem Gesicht.

"Das ist ja super." Hoffentlich fragt sie mich nicht über Matt aus. Denn dann weiß ich nicht, was ich sagen soll.

Zum Glück tat sie das auch nicht. Es war schon spät und wir gingen dann auch schlafen.

****

Als Charlotte mit Tobi zum Eis essen gegangen war, hab ich mich erstmal umgezogen und kämmte meine Haare.

Ich saß nun auf einer Bank umgeben von Blumensträuchern, Wiesen und Bäumen. Hier auf der Anlage gab es einen riesigen Garten. Von mir aus konnte ich das Meer sehen. Es war schon nachmittags, also auch nicht mehr so heiß. Ich schlug mein Buch auf und begann zu lesen. Das Buch hatte ich mir vor dem Urlaub gekauft, es war ein Krimi.

Es war schon eine Weile her, dass ich angefangen hatte zu lesen. Wenn ich laß, dann schaltete ich alles um mich herum aus. Hier in dem Teil des Garten, war man weit weg von dem Hotel und außer mir war hier keine Menschenseele. Doch plötzlich legte mir jemand die Hand auf die Schulter.

Die Hand war groß und schwer, vermutlich ein Mann. Schnell drehte ich meinen Kopf zu der Person um und sah blaue Augen mich anstarren. Diese Person kannte ich, sie machte mir Angst, sofort wurde mein Herzschlag schneller und mein Atem unregelmäßiger.
"So sieht man sich also wieder." Sagte diese männliche Stimme.

Er hatte weiße Haare und ein bleiches Gesicht. Ich konnte diese Berührung nicht mehr ertragen und stand auf. Das Buch legte ich dabei unter die Bank. "Lass uns doch ein bisschen Spaß haben. Keine Angst hier ist niemand, uns wird niemand erwischen." Dabei leckte er sich über die Lippen.

Angst überkam mich, Panik. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Beim Versuch weg zu rennen packte er meinen Arm und drückte so fest zu, dass es schon weh tat.

"Aua du tust mir weh." jammerte ich. Er kam auf mich zu und automatisch machte ich immer mehr Schritte rückwärts, bis ich gegen einen Baum stieß. Immer noch hielt er meine Hand und kam mir näher. Sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.

Er grinste mich an. Mit seiner anderen Hand schob er paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht und fuhr danach mit seinem Finger über meine Lippen.

"Lass mich los!" Schrie ich so laut, dass danach mein Hals schmerzte. Doch ihn schien das nicht zu stören und kam mit seinen Lippen näher. Ich schrie noch einmal richtig laut auf

Bei dem Versuch meinen Kopf von ihm weg zu drehen, fixierte er ihn mit seinen wiederwertigen großen Händen.

Es tat so weh. Ich wollte unbedingt weg, weg von ihm und dieser Situation. Dabei fing ich an zu Weinen vor Verzweiflung und Angst.

Fate , and everything is different Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt