Von einem lauten Klopfen wurde Tonks am nächsten Morgen geweckt. Was zur Hölle sollte das denn? Saß etwa eine Eule vor dem Fenster? Mit verschlafener Miene torkelte sie aus dem Bett, durch die Wohnung, um dann aber zu bemerken, dass das klopfen nicht vom Fenster, sondern von ihrer Wohnungstür kam.
Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. ,,Oh nein nein nein", fluchte sie und begab sich, plötzlich hell wach, zur Tür. Und da stand wie erwartet Lupin, der sie mit einem Lächeln begrüßte und sofort zu wissen schien was los war.
,,Guten Morgen", brachte Tonks beschämt hervor als sie erkannte, dass sie nicht nur die Mission vergessen hatte, sondern auch noch mit zerzausten Haaren und in ihrem Schlafanzug vor ihm stand.
,,Guten Morgen... Tonks", Lupin sah, wie Tonks zu ihrem Glück feststellte, nicht sie an. Stattdessen schaute er über ihre Schulter hinweg in ihre Wohnung. Doch als sie anfing zu sprechen sah er ihr direkt in die Augen.
,,Ich ähm.. tut mir leid. Ich brauch noch fünf Minuten."Ihr entschuldigender Blick brachte ihre plötzliche Nervosität zum Vorschein.
,,Keine Minute länger", sagte Lupin und zwinkerte ihr zu.
Dankbar nickte sie und flitzte in ihr Schlafzimmer, natürlich nicht ohne über den roten Teppich zu stolpern, der eine Falte geschlagen hatte.Dort bemerkte sie, dass sie nicht einmal ihren Koffer gepackt hatte. Nervös fuhr sie sich durch die Haare, um sich zu beruhigen und wenigstens einmal geordnet vorzugehen. Ihre ständige Schusseligkeit nervte sie langsam selbst.
Tonks zog ihren Koffer unter dem Bett hervor. ,,Dann wollen wir mal", sagte sie bestimmend, zog ihren Zauberstab und beförderte alle Sachen, die sie für wichtig empfand in den Reisekoffer.
Dann zog sie sich eiligst frische Kleidung an und ließ ihre Haare, mit einem Blick in den Spiegel, pink und gekämmt aussehen. Im Flur griff sie in die Glaskugel und steckte sich einen Pfefferminzbonbon in den Mund.
Schließlich hatte sie nicht vor, Remus noch mehr zu verschrecken. Dieser saß im Treppenhaus auf seinem Koffer, der eindeutig auch schon bessere Tage gesehen hatte.
,,Das ging doch schnell", grinste er sie an. Tonks lief rot an.Hoffentlich dachte er jetzt nicht, dass jeder Morgen für sie so begann. Der Gedanke er könnte glauben sie lebe ungepflegt, ließ ihre Wangen noch röter werden. Um sich abzulenken fragte sie, ,,Was ist das?" Und zeigte auf eine kleine Tasche, die Lupin außer seines Koffers noch mit sich trug.
,,Unsere Unterkunft", sagte er nur. Tonks sah sich die Tasche noch einmal genauer an und erkannte, dass ihr Vater eine ähnliche hatte und plötzlich überfiel sie ein solch fröhliches Gefühl, welches mit bloßer Vorfreude nicht zu vergleichen war.
Sie und Lupin würden Zelten. Tonks war schon früher oft zelten gefahren. Zusammen mit ihrer besten Freundin und ihren Vätern. Tonks war es immer total egal gewesen auf dem harten Waldboden zu schlafen. Sie war sich für nichts zu schade gewesen und machte gerne neue Erfahrungen.
,,Wie kommen wir jetzt eigentlich nach Edinburgh?", fragte Tonks und sah hoch zu Lupin. Dieser zog etwas aus der Tasche seines Mantels. Er wedelte mit zwei rechteckigen Papierdingern vor ihrer Nase herum.
,,Was ist das?", fragte sie erneut und nahm ihm eines ab.,,Das sind zwei Mugglezugtickets. Ich dachte das kennst du?!", sagte er überrascht.
,,Doch natürlich. Ich hätte nur nicht gedacht, dass wir so reisen werden."
,,So kommen uns die Todesser nicht so leicht auf die Schliche. So gesehen hättest du ruhig in deinem Schlafanzug bleiben können. Wir müssen uns sowieso Mugglekleidung besorgen", lachte Lupin und sorgte mit seinen Worten dafür, dass Tonks erneut rot anlief. Peinlich berührt stieß sie ihm in die Rippen. ,,Damit wirst du mich jetzt den Rest meines Lebens aufziehen! Hab ich Recht?" Seine braun, goldenen Augen strahlten sie an. ,,Möglich."--------------------------------------
Als sie in der Stadt waren und ein Mugglegeschäft betraten, staunte Tonks wie so oft in den letzten Tagen, über Remus Lupin. Denn er kannte sich wahnsinnig gut in der Welt aus und wusste wie er sich zu benehmen hatte.
Was man von Tonks nicht unbedingt behaupten konnte.Egal in welcher Situation.. sie musste ihren Senf hinzugeben.
Lupin fragte die Verkäuferin höflich nach nicht all zu teuren Mänteln. Die junge Frau mit braunem, welligem Haar sah an ihm herab, und schien sich sofort eine Meinung gebildet zu haben, als sie seine geflickte Kleidung betrachtete.
Dann glitt ihr Blick zu Tonks. Wie komisch die Aurorin in ihren Augen aussehen musste. Eine junge, zierliche Frau mit pinken, Schulterlangen Haaren, in schwarzem Mantel und lila gestreiften Strumphosen.
Tonks' Kleidungsstil entsprach so gar nicht der derzeitigen Mode der Muggel. Und genau das bekam sie nun von der Verkäuferin zu spüren. Eingebildet zog sie eine Augenbraue hoch und beförderte die beiden in den letzten Winkel des Ladens.
,,Ihr könnt euch hier ja mal umsehen", sagte sie und verschwand mit einem abwertenden Grinsen im Gesicht.
,,Vielen Dank", sagte Lupin immer noch freundlich und gelassen. Tonks jedoch stemmte ungläubig und wütend zugleich die Arme in die Hüften.
,,Was für eine arrogante Kuh ist das denn bitte?"
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Remus und Tonks || Du bei mir
Fanfiction,,Ich bin nicht her gekommen um mich mit dir zu streiten", sagte sie, die Hände auf dem Fensterbrett abgestützt. Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck schaute sie ihn über die Schulter hinweg an. ,,Ich will nur endlich wissen, ob du genauso empfindest...