Hey ihr lieben, ich muss meine Aussage vom letzten Kapitel zurückziehen. Mir ist aufgefallen, dass mir der weite Sprung bis zum Kampf in der Mysteriumsabteilung nicht so gut gefallen hat. Deshalb habe ich noch ein Kapitel dazwischen geschoben. Ich hoffe es stört euch nicht, und ihr habt trotzdem Freude an diesem Kapitel.
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In den nächsten 3 Monaten ließ sich Tonks nur noch selten im Hauptquartier blicken. Sie war zu dem Schluss gekommen, Remus erst einmal aus dem Weg zu gehen. Natürlich ließ sich ein Zusammentreffen nicht vermeiden, wenn sie beide an einer Ordensversammlung teilnahmen. Ansonsten hielt sie sich vom Haus der Blacks fern.
Aufträge führte sie entweder alleine durch oder mit Kingsley Shaklebolt.So verging die Zeit bis Weihnachten doch recht schnell. Heiligabend verbrachte Tonks bei ihren Eltern. Andromeda - Tonks Mutter - konnte mindestens genauso gut kochen wie Molly Weasley. Der Tisch war mit allerhand köstlichen Dingen bedeckt und Tonks aß zum ersten Mal so viel, wie lange nicht mehr. Die Bescherung fiel so aus wie beinahe jedes Jahr. Andromeda hatte sämtliche Kleidung für ihre Tochter gestrickt. Handschuhe, einen Schal und eine pinke Mütze mit weißen Punkten.
Auch Ohrringe packte Tonks aus. Doch sie wusste schon jetzt, dass sie diese scheußlichen Dinger niemals anziehen würde. Ihre Mutter hatte einfach einen ganz anderen Geschmack als sie. Trotzdem gab sie sich alle Mühe, dass das Fest etwas ganz besonderes wurde.Am zweiten Weihnachtsfeiertag waren sie eigentlich von den Weasleys zum Abendessen eingeladen, jedoch bekam Tonks Vater eine heftige Erkältung, weshalb sie auch diesen Feiertag zu Hause blieben. Tonks war jedoch froh darüber, denn sie wusste, dass auch Sirius und Remus Weihnachten bei den Weasleys verbrachten - zusammen mit Harry.
Silvester fiel für Tonks flach, da sie sich wohl oder übel bei ihrem Vater angesteckt hatte und auch die erste Woche des neuen Jahres blieb sie am Bett gefesselt. Danach nahm sie wieder Aufträge an.
Einmal kam sie erst spät Abends von einer Mission zurück - mit einem Bärenhunger. Da sie jedoch wusste, dass in ihrem Kühlschrank lediglich glänzende Leere herrschte, beschloss sie die Nacht im Hauptquartier zu verbringen. Sie wollte lediglich etwas zu Abend essen, dann schlafen gehen und morgen in aller Frühe wieder aufbrechen. Sie wusste, dass Remus zur Zeit keine andere Bleibe als das Hauptquartier hatte. Und sie wollte auf keinen Fall auf ihn treffen.
Doch sie bemerkte bereits, als sie den langen, dunklen Flur des Hauses betrat, dass noch jemand wach war. Tonks war sich unsicher, ob sie nicht doch lieber zu Hause in ihrer Wohnung übernachten sollte, doch dann hörte sie plötzlich ein Lachen. Sein Lachen. Es war ihr so vertraut, dass ihr augenblicklich ein Kribbeln durch den Magen fuhr. In der Küche brannte ein leichtes Licht und Tonks näherte sich der Tür, die nur einen Spaltbreit offen stand. Aus irgendeinem Grund wollte sie wissen, was der Grund für sein Lachen war. Viel zu lange hatte sie es nicht mehr gehört und irgendwie schmerzte es sie, dass er anscheinend glücklich war. Natürlich wollte Tonks dass er das war. Er verdiente Zufriedenheit und Glück. Jedoch tat der Gedanke weh, dass sie ihm seit Monaten aus dem Weg ging, ihn das aber anscheinend nicht störte.,,Und dann ist er herumgeirrt wie ein entlauster Affe", hörte sie eine weibliche Stimme sagen.
Tonks konnte durch den Türspalt einen Teil von Remus kräftigem Rücken sehen. Neben ihm Hestia Jones. Sie war noch recht jung, engagierte sich aber dennoch viel für den Orden. Tonks mochte sie eigentlich. Doch jetzt gefiel es ihr nicht, wie sie ihre Hand auf seine Schulter legte und mit ihm lachte. Ein Stechen durchfuhr ihren Magen. In sekundenschnelle wurde sie so eifersüchtig, dass sich eine steile Falte an ihrer Stirn bildete. Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. War das der Grund, warum er diese Nacht zwischen ihnen bereute? War er insgeheim eigentlich immer an einer anderen Frau interessiert gewesen. Hestia war schön, mit ihren langen schwarzen Haaren und den immerzu rosa Wangen. Sie war freundlich und mutig. Und sie war lange nicht so tollpatschig wie Tonks. Sie war ruhiger und zurückhaltender und doch verzauberte ihr helles Lachen jeden Raum in dem sie sich befand.
Tonks trat einen Schritt näher an die Tür und übersah dabei den Besenstil der an der Wand lehnte. Krachend fiel er zu Boden. Tonks blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Herz rutschte ihr beinahe in die Hose, als kurze Zeit später die Küchentür geöffnet wurde. Das ungewohnt helle Licht ließ Tonks kurz die Augen zukneifen.
,,Oh hey Tonks. Wie war der Auftrag?" Hestia stand vor ihr. Sie sah etwas müde aus. Ihr Lächeln war dennoch breit.
,,Ähm gut", brachte Tonks krächzend hervor. Den Kopf gesenkt schielte sie unsicher und beschämt zu Remus herüber, der immer noch auf seinem Platz saß und dessen angespannter Blick auf ihr haftete.,,Okay. Ich werde mal ins Bett gehen. Es ist schon spät. Gute Nacht", sagte Hestia. Sie wollte grade gehen, als sie sich noch mal umdrehte.
,,Ach und Remus?! Danke, dass du mir den Abend gerettet hast", dann wandte sie sich ab und verschwand die Treppe rauf im ersten Stock.Danach herrschte Stille. Es kam selten vor das Tonks sprachlos war. Aber sie war so verletzt, so wütend, dass sie keine Ahnung hatte was sie nun tun sollte. Einerseits hätte sie schreien können vor Wut und Enttäuschung. Andererseits wollte sie am liebsten im Erdbeben versinken. Sie biss fest die Zähne zusammen und hob den Blick. Remus Augen hingen nach wie vor fest an ihr. Er biss sich leicht auf die Unterlippe - ein Zeichen dafür, dass er mindestens genauso verunsichert war wie sie.
,,Alles okay?", seine raue Stimme drang zu ihr vor.
Tonks schluckte hart.
,,Klar."
Sie räusperte sich.
,,Ihr hattet also einen schönen Abend."
Remus lächelte ganz leicht. Er sah ihr ihre Eifersucht sofort an. Und das bewies ihm, dass er ihr nicht egal war. Obwohl sie ihn seit Monaten ignorierte.,,Wir haben nur ein bisschen erzählt. Nichts bedeutsames", erklärte er.
Tonks nickte.
,,Tja. Bei dir hat so einiges keine Bedeutung."
Sofort verschwand Remus Lächeln.
,,Du bist diejenige die mir seit einem halben Jahr aus dem Weg geht. Ohne irgendeine Konfrontation."
,,Schön, dass dir das aufgefallen ist", so langsam wuchs Tonks Wut und sie wollte ihrem Ärger alle Luft machen.
,,Natürlich ist mir das aufgefallen. Du sprichst kaum mehr als ein Wort mit mir seit..", er brach ab.
,,Du bist auch nie auf mich zugekommen", brachte Tonks verärgert hervor.
,,Stattdessen vergnügst du dich nachts um halb eins mit Hestia Jones."Tränen stiegen ihr in die Augen. Tränen die sie so lange verdrängt hatte.
Remus stand auf. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, aber er wusste, dass sie das nicht zulassen würde.
,,Tonks", er erlaubte sich ihren Oberarm zu berühren. Doch kaum hatten seine Fingerspitzen sie berührt, wich sie ihm aus.
,,Lass das", Tonks wischte sich schnell die Tränen weg.
Einige Sekunden sagte niemand der beiden etwas. Dann rieb Remus sich nervös den Nacken.
,,Findest du nicht wir sollten..."
,,Ich wollte eigentlich nur etwas essen", plapperte Tonks dazwischen. Sie wollte nicht länger in seiner Nähe sein, nicht länger mit ihm reden.
Remus nickte langsam.
,,Gut dann... Dann lass ich dich mal besser allein." Kurz verharrte er noch. Dann brachte er ein leises ,,Gute Nacht, Tonks" hervor und schob sich dann an ihr vorbei um, wie Hestia kurz zuvor, im oberen Stockwerk zu verschwinden.--------
Natürlich brachte Tonks keinen Bissen herunter. Sie schnappte sich lediglich einen Apfel, den sie mit rauf in ihr Zimmer nahm. Die halbe Nacht lag sie noch wach und dachte an Remus. So ein Gespräch wie heute hatten sie schon lange nicht mehr geführt. Eigentlich dachte sie, dass sie langsam aber sicher mit der Sache abgeschlossen hatte. Aber heute hatte sie wieder einmal festgestellt, dass das nicht so einfach ging. Diese sechs Monate voller Ignoranz hatten überhaupt nichts verändert. Sie sehnte sich nach wie vor nach ihm.
Das erkannte man auch an ihren Haaren. Es fiel Tonks zunehmend schwerer ihre Farbe zu verändern. Mittlerweile hatte sie sich jedoch an den schwachen Lilaton gewöhnt.
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Remus und Tonks || Du bei mir
Fanfiction,,Ich bin nicht her gekommen um mich mit dir zu streiten", sagte sie, die Hände auf dem Fensterbrett abgestützt. Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck schaute sie ihn über die Schulter hinweg an. ,,Ich will nur endlich wissen, ob du genauso empfindest...