16. 𝘞𝘢𝘴 𝘸𝘪𝘳𝘥 𝘥𝘢𝘴?

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Ein neues Kapitel!!! Ich muss sagen.. ich bin außnahmsweise mal ziemlich zufrieden damit. Irgendwie mag ich Romantikszenen total und schreib sie deshalb besonders gerne. Ich bin gespannt auf eure Meinung... :)

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Tonks lag zitternd in Remus Armen als sie die Augen öffnete. Sie waren wieder an ihrem Zelt und beide ziemlich durch den Wind. ,,Alles okay? Bist du verletzt?" Remus hatte als Erster seine Stimme zurückgewonnen. Er sorgte sich um die junge Hexe in seinen Armen, dessen ganzer Leib zitterte, als würde er unter Strom stehen. Er vernahm ihr nicken und wusste nun nicht genau was er mit ihr anfangen sollte. Sie hatte sich fest um seinen Körper geschlungen, ihre Hände krallten sich in den Stoff seines Mantels am Rücken. ,,Halt mich kurz." bat sie ihn leise und Remus erschauderte unter ihren süßen Worten. Er schlang seine Arme nun fester um sie und drückte sie sachte an sich.

So standen sie für eine Weile da, bis Tonks sich langsam von ihm löste. Sie hatte diese Umarmung einfach gebraucht, denn erst jetzt war das Geschehene wirklich bei ihr angekommen und erst jetzt konnte sie sich beruhigen. Sie war mehr als dankbar, dass er da war und sie nicht für ihre Schwäche verurteilte. Dieser Angriff hatte Tonks kurzzeitig aus dem Konzept gebracht, da sie niemals damit gerechnet hätte. Aber viel mehr noch hatte sie Angst davor gehabt womöglich allein nach London zurückzukehren.

,,Geht es dir gut?" versicherte sie sich nun bei ihm. Remus stand ganz nah vor ihr und musste das Kinn beinahe auf die Brust legen, um ihr in die Augen schauen zu können. Noch bevor er antworten konnte, hatte Tonks die Hand erhoben und strich über seine rechte Wange, über die ein langer Kratzer verlief. Getrocknetes Blut, das er ein wenig verschmiert hatte, war anscheinend aus der kleinen Wunde gelaufen. Er ergriff ihre Hand und führte sie langsam von seiner Wange weg. ,,Das ist nichts! Mir geht es gut." Tonks nickte, es sah wirklich nicht besonders schlimm aus. ,,Lass uns das trotzdem sauber machen." sagte sie dennoch und zog ihn an der Hand ins Innere des Zeltes.

Dort platzierte sie den erschöpften Lupin auf den heruntergekommenden Sessel, ließ Wasser in eine Schüssel laufen und tauchte einen Lappen, der eher einem Stofffetzen ähnelte, hinein. Tonks schob einen klapprigen Hocker vor Remus, setzte sich darauf, stellte die Schüssel auf den Boden, wrang den Lappen aus und setzte ihn dann an seiner Wange an. Remus zuckte ein wenig zusammen, als das kalte Wasser auf den harmlosen Kratzer traff. Augenblicklich schoss ihre andere Hand vor und hielt sein Gesicht am Kinn fest:,,Halt still, du Held." grinste Tonks ihn an und sah ihm starr in die Augen, während sie das getrockene Blut von seiner Wange wischte.

Remus braune Augen strahlten einen goldenen Schimmer aus und sahen intensiv und ernst in ihre. Er hatte die Hände auf den Oberschenkeln abgestützt und sich leicht nach vorn gebeugt. Tonks ließ den Stofffetzen sinken und strich mit der anderen Hand sanft über seine unrasierten Bartstoppeln am Kinn. In ihrem Kopf spulte sich ein Film ab. Aber sie traute sich nicht ihn in die Tat umzusetzten. Stattdessen wendete sie den Blick ab, tauchte den Lappen erneut in das Wasser ein, wrang ihn aus und führte ihn zu Remus Stirn. Ganz langsam fuhr sie von ihr über seinen Nasenrücken, über die Wange ohne den Kratzer. Er hatte die Augen geschlossen, sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig und als er die Augen öffnete, rückte Tonks auf den Rand des Hockers und näher an ihn heran.

Mit schwerem Atem beugte er sich noch weiter vor, so weit das sich ihrer beider Nasenspitzen beinahe berührten. Tonks Hand strich von seiner Schläfe zu seinem Kinn, wo sie erneut sein Gesicht festhielt. Sie rückte mit dem Hocker noch dichter an ihn und als sie seinen Atem ganz deutlich auf ihrer Haut spüren konnte, legte sie ihre Stirn gegen seine. Ihr Herz schlug plötzlich doppelt so schnell gegen ihren Brustkorb und eine ungeheure Wärme schoss durch ihren Körper. Was geschah hier grade?

Ihre Hand verließ sein Kinn und wanderte stattdessen zu seinen Haaren, wo Tonks eine Strähne verträumt um ihren Finger wickelte und wieder zurück. Seine Augen waren geschlossen und auch Tonks schloss ihre nun. Einige Sekunden vergingen, in denen nichts geschah, in denen sie einfach nur so dasaßen. Aber dann vernahm Tonks seine raue Stimme, die ganz leise, sodass sie es kaum verstand hauchte:,,Was wird das Nymphadora?" Tonks seufzte auf. ,,Ich weiß nicht." Gab sie ehrlich zu. Sein Gesicht entfernte sich und Tonks fiel leicht nach vorn, als sie plötzlich nicht mehr an seine Stirn gelehnt da saß. Ein Finger schob sich unter ihr Kinn und Remus kam wieder näher. Tonks konnte nicht atmen als er sich zu ihr herüberbeugte, den Kopf zur Seite legte und seine Lippen sanft ihre Wange berührten. Er verharrte nicht lange in dieser Position, es war ein ganz kurzer Kuss.

Dennoch schaffte er es Tonks derart zu verwirren, dass sie ausnahmsweise einmal sprachlos war. Remus stand auf, fuhr sich nervös durch die Haare am Hinterkopf und lief im Wohnbereich auf und ab. ,,Wir.. wir sollten schauen was wir jetzt tun." Tonks zog die Augenbrauen zusammen. ,,Was meinst du?" ,,Ich muss Dumbledore darüber informieren, was grade passiert ist." Nun war Tonks komplett verwirrt. Wieso zum Teufel sollte Dumbledore von der Sache grade erfahren. Remus schien aufzufallen, dass sie nicht wusste wovon er sprach. ,,Die Mission, Tonks. Der Angriff." ,,Oh. Natürlich." Sie schlug sich mit der falchen Hand gegen die Stirn. Wie konnte sie auch denken, dass das eben irgendeine tieferliegende Bedeutung hatte? Er war einfach nur nett gewesen, wieso hatte sie direkt soviel dahinein interpretiert?!

Plötzlich war ihr das mehr als unangenehm und sie sprang auf, um der Situation aus dem Weg zu gehen. ,,Gut dann schreib du den Brief. Ich geh mal.. Frauliches." stotterte Tonks und lief zielstrebig und mit hochrotem Kopf Richtung Schlafraum. Remus griff in eine Schublade nach einer Feder, schlug diese dann etwas zu heftig zu und stemmte die Hände anschließend fest auf die Komode. Mit hängendem Kopf stand er da und fragte sich wie weit Tonks wohl gegangen wäre, hätte er nichts gesagt.

Remus und Tonks || Du bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt