22. 𝘏𝘦𝘪𝘮𝘬𝘦𝘩𝘳

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Hey ihr Lieben, dieses Mal müsst ihr nicht so lange warten. Hier ist das neue Kapitel. Es ist zwar nicht so lang, dafür wird das nächste aber ziemlich spannend. Denn dann geht es auf in den Kampf in der Mysteriumsabteilung. So viel kann ich schon mal verraten. ;)
Und jetzt viel Spaß beim Lesen.
Liebe Grüße
Eure Nora :)

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,,Ist die Luft rein?" Tonks krallte sich an den Stoff an Remus Arm und versteckte sich hinter seinem großen Oberkörper.
Remus Blick war auf die Straße vor ihnen gerichtet. Ein letztes Mal schaute er nach rechts und links, dann schnappte er sich Tonks Hand und hechtete mit ihr auf die andere Straßenseite.

Das Haus der Blacks trat zwischen den anderen Fassaden hervor und die beiden schlupften in das Hauptquartier des Ordens. Als die Dunkelheit sie erfasste und es ganz still um sie herum war, nahm Tonks den Körper neben ihr deutlich wahr. Er stand so dicht neben ihr, dass sie seinen herben Duft einatmete. Es konnte erst später Nachmittag sein, dennoch war es stockdunkel im Hausflur.
,,Denk an den Stirmständer", Remus Stimme war nicht mehr als ein Hauchen, sein Atem kitzelte Tonks Schläfe, sodass sie eine Gänsehaut bekam. Ihr Herz schlug plötzlich einen Takt schneller. Die Finger nach wie vor ineinander verschlungen, wollte Tonks grade etwas erwidern, da ging das Licht im Flur an und ein grinsender Sirius machte sich bemerkbar.
,,Hey ihr zwei Hübschen. Da seid ihr ja wieder."

Remus hatte sich sofort von Tonks gelöst und rieb sich mit der nun freien Hand den Nacken. Ertappt sah er zu seinem besten Freund herüber.
,,Ja. Ging vermutlich schneller als erwartet", sagte Remus.
,,Allerdings", Sirius verschränkte die Arme vor der Brust. Das Lächeln war seinem Gesicht noch immer nicht gewichen.
,,Und? Habt ihr was herausgefunden?"
Remus nickte nur. Er war irgendwie ausgelaugt. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Nicht halb so anstrengend wie die Tage nach dem Vollmond. Aber dennoch war er hundemüde.
,,Ich erzähle dir alles bei einem Glas Butterbier. Du auch Tonks?" Er wandte sich an die junge Hexe neben ihm.
Doch Tonks verneinte.
,,Ich werde mich erstmal eine Runde aufs Ohr hauen."

Doch Tonks bekam kein Auge zu. Immer wieder schwebten die Erinnerungen der letzten Tage durch ihren Kopf.
Die Anreise.
Remus.
Der Überfall der beiden Todesser.
Remus.
Ihre gemeinsame Nacht mit...
Remus.
Tonks klatschte die Hände über ihre Augen, als wolle sie die Erinnerung zurückdrängen. In den letzten Stunden hatte sie kaum Zeit gehabt, über diese Nacht nachzudenken. Doch jetzt kamen die Erinnerungen in voller Wucht plötzlich wieder in ihr Gedächtnis zurück. Wie er sie berührt hatte. Sofort machte sich eine Gänsehaut über ihren Armen breit. Dieser Mann hatte etwas mit ihr angestellt, dass sich Tonks nicht erklären konnte. Und dabei war er doch immer der ruhige, zurückhaltende, unnahbare Mensch gewesen, den Tonks zu Beginn gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Doch das hatte sich schnell geändert, als er immer öfter über ihre Tollpatschigkeit gelacht hatte. Sie hatte sein Lachen vom ersten Moment an gemocht. Und jetzt hatten sie miteinander geschlafen. Was Tonks niemals für möglich gehalten hätte, war tatsächlich passiert. Doch ein Stechen fuhr durch ihre Brust als sie an das Gespräch dachte, dass sie im Nachhinein geführt hatten.

"Es war ein einziges Mal. Ohne irgendeine Bedeutung."

Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach. Und zum ersten Mal weinte Tonks nicht weil sie verletzt war, sondern weil sie es zugelassen hatte verletzt zu werden.

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,,Und dann sind wir hier her apperiert. Es war wirklich verdammt knapp", beendete Remus seine Erzählung.
Mittlerweile waren auch Dumbledore, Molly und Arthur Weasley und Emmeline Vance im Hauptquartier eingetroffen.
,,Ich werde sofort jemanden schicken um eure Sachen abzuholen, Remus", Dumbledores ruhige Stimme drang zu ihm herüber.
Remus nickte nur. Für ihn waren diese Sachen im Zelt von keiner großen Bedeutung. Die Hauptsache war, dass Tonks und er unversehrt zurück waren.
,,Wo ist Tonks jetzt?" fragte Molly aus der Küche, wo sie beobachtete, wie sämtliche Messer das Gemüse zerkleinerten und die Soße in der Pfanne fleißig vor sich hin brutzelte.
,,Oben. Sie schläft."
,,Tja, dass Ganze muss ziemlich anstrengend gewesen sein. Ich werde ihr das Abendbrot nachher rauf aufs Zimmer bringen."
,,Das kann ich übernehmen", bevor Remus überhaupt wusste was er da sagte, hatte er es schon ausgesprochen. Er musste seine Gefährtin einfach noch einmal sehen bevor er schlafen ging.

*******

Tonks öffnete die Augen als sie hörte, wie jemand leise die Tür ihres Zimmers schloss und zu ihrem Bett rüber schlich.
,,Hab ich dich geweckt?"
Remus setzte sich auf die Bettkante. Tonks schüttelte den Kopf und richtete sich in dem schmalen Bett auf.
,,Nein. Ich hab sowieso nicht richtig geschlafen."
,,Ist alles okay?", Remus sah sie besorgt an.
,,Was riecht hier denn so gut?", überging Tonks seine Frage.
Remus zögerte eine Weile, dann antwortete er. ,,Molly hat gekocht. Sie hat sich mal wieder selbst übertroffen."
,,Wieso hat mich denn niemand zum Abendessen gerufen?"
,,Du solltest dich ausruhen. Die vergangen Tage hatten es ganz schön in sich", sagte Remus und stellte das volle Tablett auf das kleine Nachttischchen.
,,Hast du schon gegessen?"
,,Ja."
,,Ehrlich gesagt habe ich keinen großen Hunger", Tonks sah hinüber zum Tablett und dann zu Remus.
Sein besorgten Blick traf ihren.
,,Wirst du krank?"
,,Wir haben nicht mehr über neulich Nacht gesprochen", brachte Tonks leise hervor. Remus kniff kurz die Augen zusammen und atmete dabei hörbar aus.
,,Nymph... Tonks", verbesserte er sich.
,,Ich dachte wir hätten dieses Thema abgeschlossen. Es war ein Mal." Er beobachtete wie bei seinen Worten, der kräftige Lilaton ihrer Haare ein wenig blasser wurde.
,,Ja es war ein Mal. Aber es ist passiert Remus", krächzte sie.
,,Wir haben getrunken", versuchte er sich raus zu winden. Er hatte keine Kraft dieses Gespräch erneut zu führen.
Nervös rieb er sich die Oberschenkel. Plötzlich spürte er ihre Wärme durch den dünnen Stoff der Bettdecke. Remus ertrug es nicht. Ruckartig stand er auf.
,,Iss noch etwas, Tonks. Gute Nacht", sagte er, bevor er den Raum verließ.

Remus und Tonks || Du bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt