20. 𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘱𝘶𝘳

1.1K 48 17
                                    

Wegen guter Laune aufgrund meines bestandenen Abiturs kommt heute mal ein neues Kapitel von mir :)

Wie hätte er sonst reagieren sollen? Für Remus war es die vernünftigste Entscheidung gewesen zu sagen, dass es sowieso niemals funktionieren würde zwischen ihnen. Natürlich konnte er dennoch nicht leugnen, dass sie in dieser Nacht etwas in ihm ausgelöst hatte.

Ach Unsinn, dass hatte sie bereits getan, bevor sie miteinander geschlafen hatten. Aber er konnte Tonks unmöglich dieser Gefahr aussetzen.

Er war ein Werwolf. Wenn die Gesellschaft erfuhr, was zwischen ihnen vorgefallen war, würde sie ihren guten Ruf verlieren. Das konnte er nicht verantworten.
Es reichte, dass er ein Außenseiter war.

Als Remus an diesem Morgen von der unbequemen Couch auf stand, schmerzte sein Rücken. Er hatte kaum geschlafen und sich eher von einer Seite zur anderen gedreht. Die ganze Zeit über war Tonks in seinem Kopf gewesen.

Aber damit war jetzt Schluss. Er musste Tonks aus seinen Gedanken verbannen, damit er sich auf das Wesentliche konzentrieren konnte.

Nach einem schnellen Frühstück, wusch er sich das Gesicht und wollte seine Gefährtin wecken gehen. Es war grade kurz nach sieben, ziemlich sicher war das nicht Tonks' übliche Uhrzeit um aufzustehen, aber Remus wollte das auffällige Waldstück erkunden, welches er bei seiner gestrigen Abwesenheit entdeckt hatte.

Nach dem aufeinander Treffen mit Tonks gestern Abend, hatte er völlig vergessen ihr von seiner Beobachtung zu berichten.

Grade als er die dünne Zeltwand zum Schlafraum zur Seite strich, prallte Tonks unsanft gegen seine Brust. Erschrocken blickte sie zu ihm hinauf, sich die Stirn reibend. Es waren nur Millisekunden in denen ihre Augen sich anstarrten.

Dann schaute sie sofort auf ihre Füße und schob sich an Remus vorbei. Jedoch hatte dieser kurze Augenblick gereicht um zu sehen, dass sie diese Nacht mindestens genauso wenig geschlafen hatte wie er.

Ihre Augen waren glasig, rot unterlaufen und wirkten so müde wie lange nicht. Leichte Spuren ihrer nächtlichen Tränen waren noch auf ihren Wangen hinterblieben.

Ein unwohles Gefühl breitete sich in Remus aus und am liebsten hätte er sich selbst dafür geohrfeigt, dass er Schuld an ihren Tränen hatte. War es vielleicht doch falsch gewesen sie derart abzuweisen?

Remus schüttelte den Kopf und lief Tonks langsam nach. Sie schnitt sich grade eine Scheibe Brot ab und legte eine Scheibe Käse darauf.

Remus setzte sich zurück auf die Couch und beobachtete sie dabei, wie sie nur in kleinen Happen aß. Anscheinend hatte sie nicht sonderlich großen Appetit.

Nach der Hälfte legte sie die Brotscheibe zurück auf den Küchentresen, und fuhr sich dann durch die Haare, die seit letzter Nacht nicht mehr so fröhlich aussahen, sondern an Farbkraft verloren hatten und somit Tonks' niedergedrückte Stimmung bestens zur Deutung brachten.

Sie seufzte und stand einfach bloß da. Kein Wort kam über ihre zarten Lippen. Remus kribbelte es plötzlich verdächtig, als er daran dachte, wie sie ihn mit diesem verführerischen Mund geküsst hatte.

Sofort schoss im das Blut in den Kopf, da er mit aller Anstrengung versuchte, diese Erinnerung zu verdrängen, zumal die rote Flüssigkeit jetzt auch in andere Regionen seines Körpers strömten.

Tonks' Blick ruhte auf ihm, weshalb Remus sich zwang, an etwas anderes als ihre ausgetauschten ihre Zärtlichkeiten zu denken.

Er räusperte sich, lehnte sich nach vorn und legte die Arme auf den Oberschenkeln ab, um anschließend die Hände inneinanderer zu verschränken.
Nach einigen Sekunden brach Remus erstmals das drückende Schweigen zwischen ihnen.

,,Tonks ich.. ich muss dir etwas sagen."

Ihre Augen weiteten sich und blickten neugierig und sogar etwas hoffnungsvoll zu ihm hinüber. Remus ahnte sofort, dass er mit seinen Worten die falsche Schiene gelegt hatte und bemühte sich, sich besser auszudrücken, indem er direkt zu dem Thema kam, welches er ansprechen wollte.

Seine Beobachtung im Wald kam ihm ewig lang her vor. Die ganze Zeit über war nur für Tonks Platz in seinem Kopf gewesen.
Das musste sich jetzt ändern, schließlich würde Dumbledore sobald einige Informationen von ihnen verlangen.

,Als ich fort war, habe ich im Wald etwas gesehen. Es war wie eine Art grüner Schimmer. Ich habe ihn nur für einen kurzen Moment gesehen. Und als ich schon gedacht habe es mir eingebildet zu haben, war da plötzlich eine Gruppe von Todessern." Erzählte Remus.

Tonks war indes näher gekommen und stand nun vor dem kleinen Couchtisch und horchte was er da sagte.

,,Haben sie dich gesehen?" Ihre Stimme war ganz dünn, als hätte sie sie seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt.

Remus schüttelte den Kopf.

,,Dafür habe ich sie zu schnell entdeckt. Ich hatte genug Zeit um mir ein geeignetes Versteck zu suchen." Meinte er.

,,Auf jeden Fall sind sie weitergelaufen und plötzlich war da wieder dieser Schimmer, direkt vor ihnen. Im nächsten Moment waren sie verschwunden, ich weiß nicht was das zu bedeuten hat." Sagte er und schaute mit gerunzelter Stirn zu Tonks hinauf.

,,Das kann ich dir sagen..." Tonks stemmte die Hände die Hüften.

,,Ich glaube du hast eine Spur gefunden, die uns zum Todesserquatier bringt." Verkündet sie.

Remus und Tonks || Du bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt