8. 𝘋𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴 𝘈𝘶ß𝘦𝘯𝘴𝘦𝘪𝘵𝘦𝘳𝘴

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Als beide etwas passendes zum anziehen gefunden hatten, bezahlten sie bei der, wie Tonks sie bezeichnete, eingebildeten Pute.

Tonks beobachtete ganz genau die Blicke der Frau, als Lupin seine zerfledderte Geldbörse aus der Tasche zog und meinte ein Kommentar abgeben zu müssen.
,,Die scheint auch schon mal besser Zeiten erlebt zu haben."

Tonks ballte die Hände zu Fäusten und fauchte, ,,Wahrscheinlich genau wie die Menschen, die tagtäglich mit so einer Person wie dir zusammen arbeiten müssen." Bei ihren Worten wurden ihre Haare knallrot.

Die Frau sah sie erschrocken an, da sie solch ein Phänomen seither wohl eher selten erlebt haben sollte.
Lupin knallte das Geld auf den Tresen, griff nach Tonks' Arm und zog sie aus dem Geschäft.

,,Beim Barte Merlins, Tonks! Du musst dich doch mal unter Kontrolle haben. Was denkst du wie sie das hier..." er wies auf ihre Haare, die in der Mittagssonne noch immer feuerrot schimmerten ,,..wohl aufgenommen hat."

,,Es tut mir leid. Es hat mich einfach aufgeregt. Hast du ihre Blicke nicht bemerkt? Ich hätte ihr den Hals umdrehen können als sie dich..", weiter kam Tonks nicht, Lupin hatte sie an den Schultern gepackt und lächelte sie sanft an.

,,Es ist ja wirklich lieb von dir, wie du versuchst mich zu verteidigen. Aber ich schaffe das schon allein. Glaub mir, mir sind die Blicke anderer durchaus bewusst. Aber ich komme damit klar. Ich versuche es zumindest."

,,Das bedeutet nicht, dass ich damit klar kommen muss", zischte Tonks, dann fiel ihr allerdings sein gekränkter Gesichtsausdruck auf und eilig versuchte sie, sich zu korrigieren, ihre Worte besser zu wählen.

,,Ich meine einfach, dass ich es total unangebracht finde wenn Leute sich eine Meinung über Menschen bilden, die sie überhaupt nicht kennen. Nicht ansatzweise"
Lupin nickte, ,,Ja und da stimme ich dir auch vollkommen zu, aber trotzdem solltest du dich das nächste Mal zurückhalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist solches Gerede einfach zu ignorieren."

Er kratzte sich am Hinterkopf und sah sie dann besorgt an.
,,Und.. was glaubst du würde Mad-Eye sagen, wenn er deine Reaktion gesehen hätte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du eine Abmahnung kassiert hättest."

Doch Tonks winkte ab. Sie kannte ihren Mentor. Klar er war verbittert und launisch, trotzdem hätte er so etwas auch nicht auf sich sitzen lassen.
,,Ach was. Der hätte die doch glatt in eine Ziege oder Schlange verwandelt. Dagegen war das gar nichts."

Ihre Haare nahmen plötzlich wieder ihren gewohnt pinken Ton an. Manchmal vergaß Tonks, dass sie von Natur aus eigentlich braun waren. Für sie waren es die schulterlangen pinken Haare.

,,Gut möglich", meinte Lupin und lachte ein wenig bei der Vorstellung. Er fuhr sich durch die Haare.
,,Wollen wir dann los?' Tonks nickte und nebeneinander herlaufend gingen sie zum Bahnhof der Muggel.

***

,,Dort sind die Toiletten. Wir sollten uns umziehen", meinte Lupin.
,,Ja du hast recht. Aber einer muss auf die Koffer aufpassen", schlug Tonks vor. Er nickte. ,,Stimmt. Dann geh du zuerst. Ich warte hier." ,,Ich beeile mich", schwörte Tonks und schon verschwand sie in der Menschenmenge.

Als sie das WC der Frauen gefunden hatte, ging sie schnurstracks auf eine der Kabinen zu. Dabei entgingen ihr nicht die Blicke drei junger Teenies. Lästernd sahen sie ihr nach und fingen wenige Sekunden später an zu lachen.

Tonks hörte ihre Stimmen noch, als sie den Raum schon verlassen hatten. Ist ihr Kleidungsstil so schrecklich? Naja.. schon in der Grundschule als sie mit zwei wilden, bunten Zöpfen zum Unterricht kam, wurde über sie geredet. Trotzdem wurde Tonks von allen gemocht und mit Spencer und Gina an ihrer Seite, war ihr die Meinung anderer sowieso egal gewesen.

Aber als sie nach Hogwarts kam wusste sie, dass sie viel eher in die Magische Welt gehörte. Denn hier wurde ihr Aussehen schon damals von wirklich jedem akzeptiert.

Auf einmal wurde ihr bewusst, wie seltsam sie und Lupin zusammen bei den Muggeln ankommen mussten. Schließlich haben sie einen komplett unterschiedlich Lebensstil. Tonks war lebensfroh und verrückt, was sich an ihrer Mentalität wieder spiegelte.

Während er unauffällig und zurückgezogen lebte. Sie beide zusammen mussten doch total absurd nebeneinander aussehen und da musste Tonks schmunzeln.

Aber der Gedanke an ihn erinnerte Tonks an ihre gemeinsame Mission und schnell zog sie sich um. Vor dem Spiegel am Waschbecken, wartete sie bis niemand außer ihr im Raum war. Als die Luft rein war, kniff sie die Augen zusammen und im nächsten Moment waren ihre Haare nicht mehr pink, sondern fielen ihr in blonden Wellen über den Rücken.

Eigentlich gefiel es ihr nicht wirklich, da sie sich so fremd vorkam. ,,Was soll's." Tonks zuckte mit den Achseln und sie verließ die Toiletten um zurück zu gehen, sodass Lupin sich nun umziehen konnte. Aber alles was sie vorfand, waren zwei verlassene Reisekoffer.

Remus und Tonks || Du bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt