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Peter Whelan kam kurz vor halb vier ins Haus und war direkt schlecht gelaunt, als er sah, dass sein ältester Sohn anwesend war. Die dunkelbraunen Haare hatte er akribisch zurückgestrichen, als er in das Zimmer seiner Söhne trat. Seine Anzughosen waren feucht und auch die Schultern seines Sakkos waren durchgeweicht. In seinen Augen lag eine eiserne Härte, die Ash etwas zurückschrecken ließ.

Dennoch hatte sich irgendwie ein winziges Lächeln in die kühlen Züge seines Vaters geschlichen, als er sprach. „Ich bin überrascht, dich schon zu sehen, Ash. Geht es dir schon gut genug?" Seine Mundwinkel waren nicht so angespannt, wie bei Ashs Mutter, weswegen er wusste, dass er es wirklich ernst meinte.

„Mir geht's gut, Paps, danke. Ich hab gehört, du wurdest befördert. Glückwunsch." Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen und das kleine Lächeln seines Vaters wurde ein bisschen größer, echter. Die Krähenfüße neben seinen Augen spannten sich, als es sein Gesicht etwas erhellte.

„Danke." Peter ließ sich neben seinem Sohn auf dem Bett nieder und blickte für einen Moment auf seine Finger, ehe er weitersprach. „Deine Mutter und ich", fing er an, wobei er nun Ash direkt in die Augen blickte. Er hatte auf jeden Fall die Augen seines Vaters geerbt. „Wir haben uns unterhalten, Ash. So kann es nicht länger weitergehen. Deine Mutter ist am Ende ihrer Kraft, auch, wenn sie es nicht so gut zeigen kann, wie du sicherlich merkst. Sie liebt dich und auch Aiden, aber sie hat keine Kraft mehr, so weiter zu machen."

„Das sie mich liebt, hat sie in letzter Zeit nicht gerade erfolgreich gezeigt", murmelte Ash und wandte den Kopf ab.

„Es geht ihr nicht gut, Ash", führte Peter seine Ausführung weiter, als hätte sein Sohn nichts gesagt. „Ich weiß nicht, wann es bei dir Klick gemacht hat und du der Meinung warst, du musst alles tun, damit es deiner Mutter und mir schlecht geht, aber wir müssen etwas dagegen unternehmen. Wo ist der Junge hin, der nach der Schule mit seinen Freunden zum Fußball spielen gegangen ist?"

„Der ist schon lange tot", erwiderte er und seufzte. „Ich bin älter geworden, Paps. Ich bin nicht mehr vierzehn."

„Das weiß ich. Aber manchmal wünschte ich es mir. Es ist schrecklich zu sehen, was du mit dir anstellst, Ash. Ich mache mir Sorgen, dass du das nächste Mal nicht mehr aufwachst. Oder das man dich nicht rechtzeitig findet. Weißt du, wie das ist, als Vater? Ich habe zitternd und bangend hier gesessen, auf deinem Bett, weil mir kein Arzt sagen konnte, ob ich meinen Sohn lebend wiederbekomme. Weißt du, wie es ist?"

Ash wandte den Kopf seinem Vater zu. Das Lächeln war längst verschwunden und war einer schmerzerfüllten Grimasse gewichen. Die Mundwinkel zuckten und seine Pupillen hüpften auf und ab, als wäre er es, der sich diese Pillen einwerfen würde. „Nein", flüsterte er. „Nein, ich weiß es nicht."

„Dann kannst du nicht verstehen, was du uns damit antust, Ash. Sei vernünftig und hör dir an, was wir beschlossen haben." Ash nickte stumm und Peter holte Luft, bevor er weitersprach. „Deine Mutter und ich haben beschlossen, dass wir dich in ein Rehabilitationszentrum einweisen lassen. Du brauchst Hilfe, aber wir haben längst nicht mehr die Kraft dafür. Es gibt in der Nähe der Hauptstadt ein Suchtzentrum..."

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt